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Leitthema: Illegaler "Technologie-Transfer" durch Produktpiraterie Praxis-vor-Ort: Das Knorr-Bremse-Produktionssystem (KPS) TEIL II Standorte: Indien - der nächste Wachstumsmarkt nach China?
Illegaler "Technologie-Transfer" durch Produktpiraterie
Immer mehr Branchen werden Opfer von Produktpiraten. Waren es noch vor einigen Jahren überwiegend Unternehmen aus der Textilbranche, die mit dem Problem der Produktpiraterie zu kämpfen hatten, wird heute fast alles gefälscht, womit man schnell und gut Geld verdienen kann.
Zunehmend betroffen sind auch Produkte aus der Elektro-, Automobil-, Automobilzuliefer-, und Pharmaindustrie. Besonders kritisch ist hier der Umgang mit sicherheitsrelevanten Fälschungen wie Autoersatzteilen oder Medikamenten zu sehen, da diese nicht den Qualitätskriterien der Originale entsprechen. Besonders dramatisch ist die Situation in der Softwarebranche; hier werden innerhalb der EU fast 40% der Umsätze mit kopierten Produkten erzielt.
Neben der Anzahl der Plagiate hat auch die Qualität der Warenzeichenfälschungen zugenommen. Konnte man früher das gefälschte Polohemd oder die nach gebaute Uhr noch problemlos vom Original unterscheiden, werden heute zeitweise sogar Spezialisten von Fälschungen überrascht - trotz der Verwendung minderwertiger Materialien.
Woran aber liegt es, dass der Handel mit Plagiaten und Fälschungen so lukrativ ist und das Ausmaß trotz vehementer Bemühungen zahlreicher (inter-) nationaler Institutionen so stark zunimmt? Der wirtschaftliche Vorteil von Plagiatoren ist beträchtlich: kopiert werden fast ausschließlich erfolgreiche Produkte, geringere Entwicklungs- und Marketingkosten, oftmals Verwendung billigerer Materialien oder Produktion in Niedriglohnländern. Die Plagiatoren profitieren von den Investitionen eines Anderen in Idee und Vermarktung und bereichern sich aufgrund hoher Absatzmengen und großer Gewinnspannen.
Neue Techniken - grundsätzlich positiv für den Fortschritt der Wirtschaft - unterstützen das Handeln der Plagiatoren: Mittels Digitalkamera, Scanner, Internet und Co. können Produkte, Verpackungen und Werbemittel immer problemloser und schneller kopiert und weltweit vertrieben werden. Die (finanziellen) Strafen für Plagiatoren und Fälscher dagegen sind meist gering, obwohl per Gesetz bis zu 5 Jahre Gefängnis verhängt werden könnten (low risk - high profit)
Hier einige Beispiele:
Profilserie der item GmbH, Solingen, gefälscht durch die Firma ALUTOP AG, Liechtenstein
Henkelbecher und Minisnackteller der Fa. KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH, gefälscht durch Fa. Heart Basket, Korea
Trennschleifer der Fa. STIHL AG & Co. KG, Waiblingen, gefälscht durch Fa. Zhejiang Hangyu Ind. Co. Ltd., China
Kreuzschwinger® des Designers Prof. Dr. Till Behrens, Frankfurt, gefälscht durch die Fa. Westermann & Co. GmbH, Arnsberg
Alle hier abgebildeten Beispiele sind ausgezeichnet mit dem Plagiarius - eine Initiative von Prof. Rido Busse. www.plagiarius.de.
Die entsprechenden Nachteile spüren nicht nur die Hersteller der Originale, sondern die gesamte Volkswirtschaft. Nach Angaben der EU und der Internationalen Handelskammer werden ca. 5-7% des gesamten Welthandels mit "abgekupferten" Produkten gemacht. Das kostet weltweit 200.000 Arbeitsplätze (davon allein in Deutschland 50.000) und entzieht dem Staat beträchtliche Steuereinnahmen; der gesamte Schaden weltweit lässt sich mit etwa 300 Mrd. EURO beziffern.
Wie kann man sich schützen?
Markenpiraterie ist dann gegeben, wenn Waren mit einer bekannten Marke ohne Zustimmung des Markeninhabers angeboten und verkauft werden. Der Inhaberin einer Marke entsteht dadurch mehrfacher Schaden. Es bestehen verschiedene Gesetze, um gegen Fälschungen vorzugehen. So kann gegen die Markenpiraterie durch das Markenrecht und gegen das täuschende Nachahmen von Produkten durch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) vorgegangen werden. Ein Mittel zur Bekämpfung von Markenpiraterie ist die Nutzung gewerblicher Schutzrechte wie z.B. Patente, Gebrauchs- und Geschmacksmuster oder die Eintragung von Marken. Ohne diese Schutzrechte gilt der Grundsatz der Nachahmungsfreiheit von Waren und Produkten. Problematisch allerdings ist es, dass mit der Anmeldung der Schutzrechte Informationen und Details zu den Produkten veröffentlicht werden, die für Nachahmer geradezu als Anleitung dienen können. Über diese Schutzrechte hinaus gibt es auch die Möglichkeit, die eigenen Produkte mit Hologrammen, Sicherheitsetiketten oder Biocodierungsverfahren zu kennzeichnen und sich so vor unerlaubter Nachahmung oder Fälschung zu schützen.
Initiativen gegen Produkt- und Markenpiraterie
1997 wurde der "Aktionskreis Deutsche Wirtschaft gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V." gegründet. Seine Aktivitäten bestehen in der Öffentlichkeitsarbeit, der Aufklärung, der Durchführung von Ermittlungen, der Sammlung und Weitergabe von Informationen sowie der Einflussnahme auf staatliche Stellen. Die Zahl der Mitglieder steigt, darunter sind so namhafte Unternehmen wie Audi AG, BMW AG, DaimlerChrysler AG, Microsoft GmbH, Robert Bosch GmbH, Schering AG, Sennheiser electronic GmbH & Co. KG, Siemens AG u.a. (weitere Informationen: www.markenpiraterie-apm.de).
Eine weitere Initiative gegen Produkt- und Markenpiraterie ist die jährliche Verleihung des Plagiarius durch die Aktion Plagiarius e.V. Der Negativpreis hat als Symbolfigur einen schwarzen Zwerg mit goldener Nase und verfolgt weltweit Plagiatoren und stellt diese öffentlich an den Pranger (siehe Abbildungen). Ziel ist es, das Bewusstsein der Öffentlichkeit, d.h. der Verbraucher, der Medien und der Plagiatoren selbst zu verändern: Plagiieren ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein kriminelles Vergehen.
Am 20.02.04 wurde auf der Ambiance 2004 wieder der Plagiarius vergeben. Den 1. Preis gab es für den Davoser Klappschlitten (Original links: rudisport Spiel- und Sportgeräte, Ulm / Plagiat rechts: Funcenter Industrial Inc., Taiwan; Vertrieb durch Schreuders Sport Intl. B.V., Niederlande)
China als einziger "Problemfall"?
Die explosionsartige Wirtschaftsdynamik, die in China - nicht zuletzt durch die massive Unterstützung aus dem Ausland - entfacht wurde, hat das traditionsreiche Kopieren von Produkten als Problem transparenter gemacht. Der Beitritt Chinas in die WTO Organisation soll der Piraterie Einhalt gebieten. Massiven Druck hat auch Microsoft über den USA-Präsidenten zur Reduzierung dieses Missstandes des illegalen Kopierens ausgeübt. Bisher mit dürftigem Erfolg.
Sehr tief ist der Drang der Chinesen und Indonesier verwurzelt, Produkte und selbstverständlich auch Software und erst recht Dienstleistungsmarken zu kopieren. Vor wenigen Jahren haben Chinesen voller Stolz Managern der Heidelberger Druckmaschinen "ihre" 1:1 kopierte Druckmaschine präsentiert!
Glaubt man, die jüngere und besser ausgebildete Generation hätte ein besseres Rechtsempfinden, so irrt man. So kopieren Master Studenten aus China und Indonesien massiv Teile ihrer Master Thesis aus dem Internet - selbstverständlich ohne die Quellen zu nennen. Die Internet-Technologie, so kann getrost konstatiert werden, hilft; auf dem Weg zum Ideenklau! Technologie-Transfer kann das wohl kaum genannt werden.
Professionelle Strategien erforderlich
Will man dennoch nicht auf die Zukunftschancen für Geschäfte in Asien verzichten, so sind ausgefeilte Maßnahmen zum Schutz der eigenen Produkte erforderlich. Die Palette ist groß: von juristischen Abwehrstrategien bis hin zur Produktion von Kernkompetenzen in Hochsicherheitsarealen mit Mitarbeitern aus dem Stammhaus ist alles vorhanden. Sehr wichtig ist aber die langjährig aufgebaute vertrauensvolle Beziehung zu chinesischen oder indonesischen Mitarbeitern und Partnerfirmen. Deutsche Universitäten sollten in entsprechenden Studiengängen verstärkt auf das Thema eingehen und den Studierenden aus Asien ein entsprechendes Rechtsbewusstsein vermitteln. Fächer wie Intellectual Property (gewerblicher Rechtsschutz) dürfen bei keinem international ausgerichteten Management Studiengang fehlen. Die University of Applied Sciences, TFH Berlin, hat mit ihrem Studiengang International Technology Trans-fer Management (www.ittm-berlin.de) wesentliche Anforderungen diesbezüglich erfüllt.
Euroforum bietet am 3. und 4. Mai 2004 sowie am 14. und 15. Juni ein spezielles Seminar zu dem Thema "Produktpiraterie China - Strategien gegen Missbrauch aus Fernost" an. Nähere Informationen dazu erhalten Sie unter www.euroforum.de.
© Prof. Dr.-Ing. Nicolas P. Sokianos
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Praxis-vor-Ort:
Das Knorr-Bremse-Produktionssystem (KPS) TEIL II
Bereits in unserem letzten Magazin berichteten wir über eine Praxis-vor-Ort-Veranstaltung der GfPM bei der Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH mit dem Thema "Erfahrungen und Erfolge bei der Einführung des standortübergreifenden Produktionssystems KPS. Im 2. Teil des Beitrages sollen die Einblicke vertieft und Details vorgestellt werden.
Bremssysteme für den Einsatz in Schienenfahrzeugen werden in einer hohen Variantenvielfalt angeboten. Die Produktion erfolgt an mehreren Standorten unter Verwendung der jeweils standortspezifischen Verfahren, Methoden und Werkzeuge. Eine Matrixorganisation mit funktionaler Aufgabenerfüllung war etabliert. Probleme der Knorr-Bremse waren lange Lieferzeiten und Rückstände, hohe Lagerbestände, geringe Teileverfügbarkeit und die SAP-Einführung. 2001 beschloss das Management die Entwicklung und Umsetzung eines Produktionssystems - des Knorr-Bremse-Produktionssystems (KPS).
Ausgangssituation
Analyse und Zieldefinition
In Projektphase 1 wurden auf Basis der langfristigen Unternehmensziele, der bestehenden Defizite und der laufenden Arbeit an den Standorten die wichtigsten Grundsätze des KPS abgeleitet und in einem "Gebäude" zusammengefasst (siehe Abbildung). Die Vision bzw. das Leitbild der Knorr-Bremse Schienenfahrzeuge bildet das Dach des KPS. Das Fundament sind die Voraussetzungen, die vor der Einführung des KPS erfüllt sein müssen (z.B. einheitliche Organisationsstruktur an den Standorten). Aus der Vision leiten sich die wichtigsten Ziele ab, die als Kapitell jeder Säule dargestellte sind, die Säulen selbst stehen für Methoden und Vorgehensweisen zur Erreichung der Ziele. Ein Kennzahlensystem ermöglicht es, den Erfolg der Umsetzung oder noch bestehende Schwachstellen zu erkennen und gegebenenfalls zu reagieren.
Das "Gebäude" des Knorr-Bremse-Produktionssystems KPS
Ausarbeitung und Einführung
Die detaillierte Ausarbeitung erfolgte zum Einen durch ein Kernteam, das sich aus Produktionsexperten der vier Hauptstandorte zusammensetzt. Es hatte folgende Aufgaben:
Die Arbeitskreise wiederum hatten die Aufgaben:
- Arbeitskreise zu bestimmten Themen (z.B. Entlohnung, Teamarbeit, ...) initiieren
- Monitoring der Arbeitskreise und Abstimmung mit weiteren, parallel laufenden Projekten im Unternehmen
- Umsetzung des KPS vorantreiben, Entscheidungen treffen
Ein Lenkungsausschuß aus Mitgliedern der Geschäftsführung als dritte Instanz überprüft in regelmäßigen Abständen den Umsetzungsstand an den Standorten.
- Detaillierte Bearbeitung von Sachthemen
- Konzepte erarbeiten
- Entscheidungen vorbereiten
- Ergebnisdokumentation
Einführungs- und Marketingstrategie
Eine Einführungs- und Marketingstrategie wurde entwickelt, um die Mitarbeiter über das KPS und seine Hintergründe zu informieren und zu motivieren. Dazu eingesetzt wurden z.B. eine allgemeine Informationsbroschüre zum KPS, ein Methodenhandbuch (in dem auf einfachste Weise und unterstützt durch comicartige Zeichnungen die Methoden und deren Zusammenspiel erläutert werden), Kappen, T-Shirts, etc.
Die Umsetzung
Im Rahmen von 5tätigen und extern unterstützten Workshops wurde in einzelnen Bereichen mit der Umsetzung begonnen. Die erzielten Ergebnisse waren z.T. beträchtlich, jedoch nur lokal begrenzt und die erzielten Insellösungen fügten sich nicht zu einer optimalen Gesamtlösung. Deshalb wurde ein Stufenplan zur Einführung entwickelt. Dieser sieht vor, zunächst werksübergreifende Prozessstränge zu identifizieren, in denen dann jeweils getrennt die Umsetzung vorangetrieben wird. Wichtig ist nur, dass innerhalb eines Prozessstranges die Umsetzung der Prozesse parallel voranschreitet. Einzelne Prozessstränge hingegen können unabhängig voneinander vorangetrieben werden. So kann man sich auf ausgewählte Bereiche konzentrieren, ohne den Gesamtzusammenhang aus den Augen zu verlieren.
Erfahrungen und Ausblick
Die Formulierung von Ziele und Voraussetzungen sowie die Methodenauswahl sind nur erste überschaubare Schritte. Die tatsächliche Bearbeitung von Detailfragen, verbunden mit tiefgreifenden Veränderungen der Unternehmensstruktur dagegen ist langwierig und erfordert eine Menge Geduld und Durch-haltevermögen. Der Ruf nach kurzfristigen zählbaren Ergebnissen ist nicht verwunderlich, die größten Potenziale allerdings stecken in der integrierten Betrachtung der einzelnen Prozessketten.
Der Systemanbieter Knorr-Bremse liefert 25.000 Geräte und 160.000 Teile
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Indien - der nächste Wachstumsmarkt nach China?
Der Börsenindex in Bombay hat im letzten Jahr ca. 30% zugelegt. Analysten der CLSA Emerging Markets in Hongkong nennen Indien "den Aktienmarkt mit dem größten Potenzial in Asien". Fast 2/3 der Unternehmenschefs haben für dieses Jahr ein Wachstum von über 6% vorausgesagt.
Was jedoch fehlt, sind zum Einen die nötigen Auslandsinvestitionen. Zum anderen ist eine radikale Abwehr von den derzeitigen Politik- und Geschäftspraktiken erforderlich, um das selbst gesteckte Ziel von jährlich 8% Wachstum zu erreichen.
Im Wettstreit mit China scheint die Lage für Indien aussichtslos - schaut man nur auf Auslandsinvestitionen und makroökonomische Kennzahlen. Auf den zweiten Blick jedoch sprechen für Indien ein nachhaltigeres Wachstum (China investiert wesentlich mehr, um ein nur geringfügig höheres Wachstum des Bruttoinlandsproduktes zu erzielen), ein gesunderer Kapitalmarkt, eine lange demokratische Tradition und viele aus eigener Kraft geschaffene Unternehmen.
Schwerpunkt der indischen Öffnungspolitik gegenüber dem Westen ist - neben den USA - Europa. Die Europäische Union ist mit 21% des Warenaustauschs der wichtigste Wirtschaftspartner Indiens vor den USA (13%; Stand 02/2002). Ein Kooperationsabkommen mit einer Gemeinsamen Erklärung über den politischen Dialog wurde im Dezember 1993 unterzeichnet und trat am 01. August 1994 in Kraft.
Wirtschaftliches Umfeld
Gegenwärtig spricht vieles dafür, dass die Phase der Stagnation beendet ist. Die indische Privatwirtschaft hat wieder Selbstvertrauen und erzielt in jüngster Zeit deutlich verbesserte Ergebnisse. Indien erlebt gegenwärtig einen Konjunkturaufschwung. Die indischen Wirtschaftsverbände prognostizieren weiter steigende Gewinne und auch wieder höhere Investitionen. Die relativ stabile Regierung will den Reformprozess fortsetzen; eine gängige Kritik an den indischen Wirtschaftsreformen ist jedoch, dass vieles angekündigt ist, doch kaum etwas umgesetzt wird. Der Handlungsbedarf ist erheblich: Verbesserung der Infrastruktur, Privatisierung der Staatsbetriebe, Abbau von Subventionen, Beseitigung bürokratischer Hemmnisse, Abbau des hohen Haushaltsdefizits, etc.
Wichtigste Außenhandelspartner sind:
- Export: USA, Großbritannien, Japan, Hongkong, Deutschland, U.A.E.
- Import: USA, Deutschland, Japan, Hongkong, U.A.E., Großbritannien
Automobilmarkt in Indien
Mercedes-Benz produziert seit 1994 in Pune.
Volkswagen plant den Eintritt oder besser gesagt den Ausbau seiner Kapazitäten in Indien. Derzeit wird der Skoda Octavia in Aurangbad gebaut und ca. 5000 Fahrzeuge im Jahr verkauft. Nun soll der Bau von Audi-Limousinen dazukommen. Gesucht wird nach billigem Baugrund, verlässlichen Partnern, akzeptabler Infrastruktur und hohen Steuernachlässen. Vielleicht findet man das alles im Bundesland Andhra Pradesh; dort hat die Regierung in der "Vision 2020" die Automobil-industrie zum Wachstumsfeld erklärt; nahe Hyderabad soll ein Zulieferzentrum entstehen.
Auch BMW möchte wieder in den indischen Markt eintreten; mit BMW India verfügt sie noch über eine ruhende Gesellschaft aus dem Jahr 1996. Das damalige Scheitern spricht Bände über das Land und die Investitionsbedingungen. Dennoch will es BMW noch einmal versuchen - in kleinen Schritten. Derzeit verkauft BMW in Indien jährlich 100 Fahrzeuge. Durch die Errichtung eines Montagewerkes vor Ort soll die Zahl auf 2000 gesteigert werden (in China sollen künftig jährlich 30.000 Einheiten produziert werden). Geplant ist, die Fahrzeuge in der Fabrik eines lokalen Herstellers nach bayerischem Standard aus Bausätzen zusammenzusetzen.
Die Importbarrieren in der Automobilbranche allerdings sind erheblich. Strenge Testverfahren vor der Generalzulassung der importierten Fahrzeuge, hohe Einfuhrzölle für Bauteile und komplett importierte Fahrzeuge, im Bundesstaat Tamil Nadu werden sogar höhere Steuern für importierte Fahrzeuge erhoben - das alles macht die Mittelklassewagen für die einheimischen Kunden unbezahlbar.
Trotzdem: Der Automobilmarkt wächst (im letzten Jahr um ca. 13%); weitere Impulse könnten auch von einem ins-Gespräch-gebrachten Formel-1-Rennen in Indien ausgehen.
Der indische Subkontinent, eine große Halbinsel in Südasien, hat eine Fläche, die etwa ein Drittel der Größe Europas ausmacht. Im Norden bilden die gewaltigen Gebirgsketten des Himalaja eine Barriere zum übrigen Teil Asiens.
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