labour economies
selbständige Wissenschaftsdisziplin innerhalb der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die sich traditionellerweise besonders in den USA und Großbritannien mit der Analyse der folgenden Themen befaßt: a) Theorie der Gewerkschaften; b) Geschichte der Gewerkschaftsbewegung; c)Vergleiche zwischen Gewerkschaftsbewegungen in verschiedenen Ländern; d) Beziehungen zwischen den Tarifpartnern (collective-bargaining-Theorien); e) Lohntheorien und Beschäftigungstheorien, d.h. die theoretische Erklärung der Bestimmung von Lohnhöhe, -struktur und Beschäftigung sowie empirische Untersuchungen zur Falsifizierung dieser Theorien; f) manpower economics, d. h. Fragen der Ausbildung, Umschulung, Fortbildung von Arbeitskräften (berufliche Bildung) sowie der Arbeitsmobilität und -flexibilität; g) Analyse der innerbetrieblichen Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber (betriebliche Lohnpolitik, betriebliche Mitbestimmung, Gruppenverhalten, z.B. zwischen Arbeitern und Angestellten); h) Untersuchungen der Steuerung des Arbeitsmarktes durch die öffentliche Hand (staatliche Lohnpolitik, Recht des Tarifvertrag). In Deutschland wird ein Teil dieser Problemkreise auch im Rahmen der Sozialpolitik behandelt.


Lärm am Arbeitsplatz
Lärm ist Schall, der das Gehör und die Gesundheit schädigen, der zu besonderen Belastungen und Unfallgefahren führen oder die Arbeitsleistung beeinträchtigen kann, dies besonders bei einer bestimmten Lautstärke oder Frequenz und bei unregelmäßigem Lärm. Von daher ist Lärm ein wesentlicher Faktor, der bei der Wahl und der Gestaltung von Arbeitsplätzen zu berücksichtigen ist. Die nach §15 der Arbeitsstättenverordnung festgelegten Grenzwerte für die Geräuscheinwirkung am Arbeitsplatz sind: bis 55 dB(A) bei geistiger Arbeit und in Pausen-, Bereitschafts-, Liege- und Sanitätsräumen, bis 70 dB(A) bei einfachen oder überwiegend mechanisierter Bürotätigkeit, bis 85 dB(A) bei allen sonstigen Tätigkeiten, in Ausnahmefällen bis 90 dB(A). Ziel der Lämbekämpfung laut den Bestimmungen der Unfallverhütungsvorschrift ist die primäre Lärmminderung, also die Bekämfung des Lärms an seinem Ursprung. Ist trotz der Ausschöpfung aller technischen Möglichkeiten der Lärm nicht vermeidbar, so sind persönliche Schallschutzmittel (Gehörschutzstöpsel oder -kapseln, Schallschutzhelme oder ggfs. -Anzüge) zu tragen, um den Schallschutzpegel unter 90 dB(A) zu halten. Für die Benutzung der Schallschutzmittel hat das Unternehmen im Rahmen seiner Aufsichtspflicht Sorge zu tragen.


Lagerkosten
(Stock carrying costs)
Die Kosten, wenn bestimmte Produkte auf Lager gehalten werden. Dazu gehören: a) die Kapitalkosten, b) die Kosten für den belegten Lagerplatz, c) die Kosten des Risikos des Wertverlustes des Lagermaterials sowie der möglichen Obsolvenz. Die unter dem Punkt ABC-Beständekontrolle diskutierten Strategien dienen zur Minimierung der Lagerkosten.


Lagerloser Einkauf
(Stockless purchasing)
Der Einkauf von Material, Teilen etc. zum Direktverbrauch durch die betreffenden Funktionsbereiche, statt sie zwischenzulagern. Der lagerlose Enkauf hat zum Ziel, den cash flow zu steigern, das Materialhandling zu vermindern und einen besseren Service zu ermöglichen.


LAN
(Local Area Network, dt. Lokale Netze)
ist die Verbindung von Rechnern auf einem Betriebsgelände oder innerhalb eines Gebäudes durch betriebseigene Kabel, d.h. ohne Einbeziehung der Telekom. LAN sind die Basis für verteilte Systeme. An unterschiedlichen Standorten können so Hardware- und Softwarekomponenten eingesetzt werden, die bei der Lösung von Anwendungsproblemen zusammenwirken. Beispiele reichen von der gemeinsamen Nutzung von Druckern und Dateien bis zu verteilten Datenbeständen. LAN übertragen Informationen immer in kleinen Datenpaketen, die erst beim Empfänger wieder zusammengeführt werden (Paketvermittlung). Ein LAN ist gekennzeichnet durch

  1. die Topologie des Netzes (Stern-, Ring- oder Busstruktur),
  2. die Übertragungstechnik (Kabeltyp und Übertragungsart),
  3. die Medienzugangsregelung (kollisionsfrei oder mit möglichen Kollisionen).

Die Datenübertragungsgeschwindigkeiten in LAN liegen bei Kupferkabeln im Bereich von 1 bis 20 Mbit/s, bei Glasfaserkabeln bis zu 150 Mbit/s.


Landesplanung
Von den Bundesländern wahrzunehmende Aufgabe der laufenden Aufstellung übergeordneter, überörtlicher und zusammenfassender Programme und Pläne für ihr Gebiet, wobei alle raumbedeutsamen fachlichen Pläne und Maßnahmen mit den Grundsätzen der Raumordnung und Landesplanung abzustimmen sind. Die Grundsätze der Landesplanung sind in den Landesplanungsgesetzen niedergelegt. Diese regeln auch die Aufstellung von Programmen und Plänen mit Hilfe von Raumordnungsverfahren.
{Quelle: Schmigalla, Fabrikenplanung, Carl Hanser Verlag München, 1995}


Langzeiturlaub
=> Sabbatical


Lastenheft
(Bill of duties)
Mehrebiges Strukturlastenheft mit generellen Zielvorgaben: 1. Ebene: Projektprogramm, Kosten, Terminen. 2. Ebene: Lastenheft: Gesamtprodukt. 3. Ebene: Systeme, 4. Ebene: Module. 5. Ebene: Teile.


Last Offer
In einer Betriebsvereinbarung zwischen dem Gesamtbetriebsrat und der Geschäftsführung der Volkswagen AG geregeltes Verfahren bei Fremdvergabe von Aufträgen, wonach interne Zulieferer die Möglichkeit haben, mit einem letzten Angebot die Bedingungen des besten externen Zulieferers zu überbieten.


LAU-Anlage
Anlagen, in denen wassergefährdende Stoffe geLagert, Abgefüllt und Umgeschlagen werden. Basierend auf dem Wasserhaushaltsgesetz hat der Gesetzgeber die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) erlassen. Diese Verordnung regelt die technische Ausführung von LAU-Anlagen.


Laufkarte
(Routing card)
Die Laufkarte ist i. Allg. eine komplette Kopie des auftragsbezogenen Arbeitsplans und begleitet die Werkstücke eines Auftrags durch den Betrieb. Durch sie soll jederzeit eine Identifizierung der Werkstücke möglich sein. Zudem dokumentiert sie den aktuellen Fertigungszustand und unterstützt die Transportsteuerung.


Layoutplanung
(Layout Planning)
Entwurf von Layouts in der Fabrikenplanung. Teil der Planungsaktivität Strukturierung. Die Layoutplanung ist ein sehr komplexer Planungsvorgang, der hinsichtlich der Marktlage der Objekte (Maschinen, Anlagen u.ä.) vom Anordnungs- und Blockschema ausgehen kann. Allerdings müssen zur Bestimmung der Mikrolage der Objekte eine Vielzahl weiterer Einflußgrößen, die sich aus ver- und entsorgungstechnischen, arbeitsgestalterischen, anlagentechnischen u.a. Aspekten ergeben, berücksichtigt werden. Die Layoutplanung kann durch Mittel der rechnerunterstützen Fabrikplanung wesentlich effizienter vollzogen werden, bedarf aber nach wie vor der planerischen Erfahrungen.
{Quelle: Schmigalla, Fabrikenplanung, Carl Hanser Verlag München, 1995}


Lead Time
(
=> Durchlaufzeit)


Lean Production
ist ein Konzept, dessen konsequente Anwendung zu einer radikalen Effizienzsteigerung in produzierenden Unternehmen führt. Es stützt sich auf innovative Veränderungen der unternehmensinternen und externen Organisation (Kunden, Lieferanten, Gewerkschaft, Kapitalgeber, Kommune) wie auf ein neues Selbstverständnis von führenden und ausführenden Akteuren (Mitarbeiter-Management). Wesentliche Merkmale der LP sind: flache Hierarchien, mehr Verantwortung und Kompetenz an die "Basis", Eliminierung jeglicher Verschwendung, verbesserte Kommunikation unternehmensintern und mit Kunden sowie mit Lieferanten, Konzentration auf das Wesentliche, Kundenorientierung.


Learning Company
(dt. Lernendes Unternehmen)
Learning Organization.


Learning Organization
Der Begriff der lernenden/lernfähigen Organisation wird im Kontext von Lean Production und im Zuge der zunehmenden Beachtung von weichen Faktoren bei der Analyse von Wettbewerbsstärken verwendet. Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung, insbesondere auf dem Gebiet der Informationssysteme, einerseits und des zunehmenden globalen Wettbewerbs anderseits, gewinnt die Fähigkeit der Unternehmen, sich auf die neuen Rahmenbedingungen möglichst schneller als die Konkurrenten einzustellen, eine erhebliche Bedeutung. Daraus leitet sich die in den letzten Jahren erheblich gestiegene Forderung an die individuelle Lernbereitschaft und Lernfähigkeit ab, aber auch die Fähigkeit der gesamten Organisation, sich auf einem höheren Lernniveau zu bewegen.


Leasing
Leasing bedeutet die Überlassung einer Sache oder Sachengesamtheit gegen ein in Raten zu zahlendes Entgelt. Der Leasingnehmer trägt alle Kosten und Risiken für Instandhaltung, Reparatur, Beschädigung sowie Sachmängel. Bedeutung findet diese Form insbesondere bei Gebäuden, Grundstücken, Maschinen oder Betriebsmitteln. Leasing wird als besondere Form der Finanzierung zunehmend in produzierenden Unternehmen praktiziert, um die Liquidität des Unternehmens zu verbessern.


Lebensdauer
(Lifetime; Time to failure)
Die Betriebsdauer einer nicht instandzusetzenden Einheit vom Anwendungsbeginn bis zum Zeitpunkt des Versagens heißt Lebensdauer. Der Erwartungswert für eine Gesamtheit gleichartiger, nicht instandzusetzender Einheiten wird mit mittlerer Lebensdauer (engl.: MTTF, Mean Time To Failure) bezeichnet. Für Einheiten, die wieder instandgesetzt werden können gilt die
=> Klardauer.


Leergut
Mit Leergut werden in der Industrie die für den Transport von Produktionsmateriel und auch für Endprodukte eingesetzten Betriebsmittel bezeichnet. Insbesondere in der Serienindustrie ist die damit verbundene Logistik beachtlich. An das Leergut werden eine Vielzahl technischer, behördlicher und ökonomischer Anforderungen gestellt (Flurförder-Geräte, Entsorgungslogistik).


Lehren
Durch das Lehren wird festgestellt, ob bestimmte Merkmale (z.B. Längen oder Winkel) innerhalb vorgeschriebener Grenzen liegen. Der Betrag der Abweichung wird durch eine Lehre jedoch nicht ermittelt. Ein vollständiges Lehren erfordert zwei Maßverkörperungen, die dem oberen und unteren Grenzbereich entsprechen.


Leihwerkzeugvertrag
Die Werkzeuge, die der Lieferant zur Herstellung von kundenspezifischen Teilen einsetzt, sind i.d.R. im Besitz des Endherstellers. Der Leihwerkzeugvertrag regelt die Konditionen der Überlassung des/der Werkzeuge(s) auf Leihbasis, insb. die Zeitpunkte der Wartung, das Verfahren bei Nachbesserungen oder Schäden, den Zugang des Endherstellers zum Werkzeug und die Lagerung des Werkzeugs bei Ende der Nutzperiode.


Leistung
Leistung ist nach einer technischen Betrachtung der Quotient aus Arbeit und Zeit. Betriebswirtschaftlich betrachtet ist der Begriff Leistung in Analogie zu den Kosten zu sehen. Leistung ist demnach das bewertete Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in einer bestimmten Zeitperiode.


Leistungsbeteiligung
ist eine Form der Erfolgsbeteiligung von Mitarbeitern ( Mitarbeiterbeteiligungsmodelle), bei der die Gesamtleistung der Belegschaft oder eines betrieblichen Bereiches als Bemessungsgrundlage gewählt wird. Gemessen wird die Leistung an der erreichten Produktionsmenge oder an der (Arbeits-)Produktivität. Dies sind beides Größen, die in Einproduktbetrieben einfach anzuwenden sind, in Mehrproduktbetrieben jedoch erst mit Hilfe von Äquivalenzziffern umgerechnet werden müssen. Ein weitere mögliche Bemessungsgröße ist die Kostenersparnis, wobei hier die Istkosten die zuvor vereinbarte Sollkostenvorgabe unterschreiten müssen, bevor ein Teil der Einsparungen an die Belegschaft ausgeschüttet wird.


Leistungsgrad
(Performance level; performance index; performance efficiency)
ist das Verhältnis der beeinflußbaren Ist-Leistung zur beeinflußbaren Normalleistung im Akkordlohn. Mit dem erreichten Leistungsgrad steigt der Verdienstgrad des Akkordlöhners. Der Leistungsgrad muß immer auf Basis der für den Arbeitsgang festgelegten Normalleistung ermittelt werden; Methoden zur Ermittlung des Leistungsgrades sind das Leveling-System oder Zeitstudien. Zur Vermeidung von Qualitätsproblemen und längerfristigen gesundheitlichen Schädigungen der Akkorddarbeiter wird bei einigen Akkordlohnformen der abzurechnenden Leistungsgrad nach oben begrenzt.


Leitender Angestellter
executive employee; management executive employee
ist ein Arbeitnehmer, der mit der Wahrnehmung von Arbeitgeberfunktionen betraut ist. Nach §5 III BetrVG zählt zu den Leitenden Angestellten, wer nach Arbeitsvertrag und Stellung im Betrieb selbständig Einstellungen oder Entlassungen vornehmen darf, wer Generalvollmacht oder Prokura besitzt, wobei die Prokura im Verhältnis zum Arbeitgeber nicht unbedeutend ist, oder wer regelmäßig sonstige Aufgaben wahrnimmt, die für den Bestand und die Entwicklung des Unternehmens von besonderer Bedeutung sind und deren Erfüllung besondere Kenntnisse, Erfahrungen und Entscheidungsspielräume voraussetzen. Trotz dieser Kriterien und ihrer Ergänzungen in §5 IV BetrVG bleibt noch immer für die genaue Abgrenzung der Leitenden Angestellten ein Interpretationsspielraum. Leitende Angestellten bleiben in ihrer Rechtsstellung weiterhin Arbeitnehmer, jedoch unterliegen sie einigen Sondervorschriften: Für sie gelten nicht die Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes (§2 II ArbZG); sie sind - sofern keine Sonderregelungen getroffen wurden - nach §5 III von der Betriebsverfassung ausgenommen und besitzen daher kein aktives oder passives Wahlrecht zur Wahl des Betriebsrates, sie sind nicht an die geschlossenen Betriebsvereinbarungen gebunden, und der Betriebsrat besitzt kein Mitbestimmungs- oder Mitwirkungsrecht bei der Einstellung, Umgruppierung, Versetzung oder Entlassung von Leitenden Angestellten. Nach §105 BetrVG besteht jedoch eine Mitteilungspflicht an den Betriebsrat. Leitende Angestellte unterliegen zwar dem Kündigungsschutz (§14 II KSchG), der Arbeitgeber kann jedoch die Auflösung des Arbeitsverhältnisses gegen Abfindung erzwingen. Leitende Angestellte können zur Vertretung ihrer Interessen ' Sprecherausschüsse bilden (Sprecherausschußgesetz vom 20.12.1988), zudem haben sie nach §15 II 2 MitbG Anspruch auf einen Platz im Aufsichtsrat.


Leitstand
Ein Leitstand kann als Bindeglied zwischen dem PPS-System und der Fertigung betrachtet werden. DV-gestützte Leitstände sind ein Instrument zur kurzfristigen Produktionsplanung und -steuerung (Zeithorizont meistens bis zu wenigen Schichten) mit Schnittstellen zur Betriebs- und Maschinendatenerfassung. Die Meinungen zu DV-gestützten Leitständen sind geteilt. Während die prozeßorientierte Industrie (z.B. Verfahrenstechnik, Zigarettenindustrie) ein deutlicher Fürsprecher ist, sind Werkstätten in der Metallindustrie häufig der Meinung, daß dieses Instrument mehr Kosten als Nutzen verursacht, und zwar aufgrund der wechselhaften Rahmenbedingungen, die eine persönliche, auf die Intuition und die Erfahrung der Meister gestützte Steuerung erfordert.


Leittextmethode
Lehrmethode, die insbesondere in der beruflichen Erstausbildung verwandt wird und die vorrangig das selbständige Lernen fördern soll. Dazu werden Arbeitsmappen (Leittexte) eingesetzt, in denen das Projekt oder der Lerninhalt beschrieben und durch Checklisten und Leitfragen ergänzt werden, die den Lernenden zur aktiven Bearbeitung anleiten sollen. Die Leittextmethode ist kostengünstig und ermöglicht ein individuelles Arbeits- und Lerntempo, verlangt jedoch eine sorgfältige und unter pädagogischen Gesichtspunkten durchdachte Erstellung des Leittextes.


Leitungskosten
entstehen durch Leistungen, die für die Leitung eines Unternehmens (Werkes bzw. einer Kostenstelle / einer Organisationseinheit) notwendig sind. Die Zuordnung der Leitungskosten zu den einzelnen Kostenträgern erfordert in der Regel die Nutzung bestimmter Bezugsgrößen. Leitungskosten gehören zu den indirekten Kosten im Unternehmen. Man spricht häufig bei den Leitungskosten (die in verschiedenen hierarchischen Ebenen anfallen) vom "Overhead". Die Kostenstellen, die Leitungskosten beanspruchen, werden anteilmäßig mit dem kalkulatorischen Leitungskosten belastet. Effizienzsteigerungskonzepte wie Lean Production und Business Process Reengineering versuchen unter anderem Abläufe und Kompetenzen derart zu gestalten, daß ein Unternehmen mit deutlich reduzierten Leitungskosten operieren kann.


Lernkurve
(Learning curve)
In einer Lernkurve wird der funktionale Zusammenhang zwischen der benötigten Zeit und dem erzielten Ergebnis für einen neuen Arbeitsvorgang bzw. für die Beherrschung eines neuen Systems verstanden.
Die Lernkurve hat einen degressiven Verlauf. In der Industrie kann mit Hilfe von Lernkurven der Aufwand für den Anlauf neuer Produkte dargestellt werden. Sie wird auch bei der Überprüfung der Akkordfähigkeit (Akkordreife) von bestimmten Produktionsvorgängen. Lernkurven können analytisch oder empirisch ermittelt werden.


Letter of Credit (L/C)
(Kreditbrief)
Eine schriftliche Bestätigung einer Bank an einen Verkäufer nach Anweisung des Käufers, daß sie eine Zahlung zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft leisten wird.


Letter of Intent (LOI)
Vor dem Abschluß des gültigen Vertrages erklärt die kaufende Seite dem Verkäufer, daß sie ein Angebot im Prinzip akzeptiert und beabsichtigt, in Vertragsverhandlungen einzutreten. Insbesondere werden Rechte und Pflichten für den Zeitraum vor Vertragsbeginn mit dem LOI geregelt, falls von einer Vertragsseite im Einvernehmen mit der anderen Seite Aktivitäten unternommen werden sollen, die Gegenstand des abzuschließenden Vertrages sind. Beispiel ist die Erklärung eines Abnehmers, die Entwicklungsleistungen eines Lieferanten für den Zeitraum x und/oder bis zur Höhe von EUR y zu tragen, bevor der Entwicklungsauftrag vertraglich vereinbart worden ist.


Leveling-System
Methode zur Schätzung des Leistungsgrades eines Akkordlöhners (Akkordlohn) im Rahmen der Systeme vorbestimmter Zeiten. Ausgehend von einer Normalleistung (100% Leistungsgrad) wird die Leistung der Arbeitskraft in vier Komponenten (Geschicklichkeit, Anstrengung, Arbeitsbedingungen und Gleichmäßigkeit) zerlegt, analysiert und bewertet. Aus der Summe der Einzelbewertungen wird der Leistungsgrad ermittelt.


Leveraged Buy-Out (LBO)
Unternehmenskauf, bei dem das Vermögen des Unternehmens zur Besicherung der Übernahmefinanzierung eingesetzt wird und somit eine erhöhte Fremdfinanzierung ermöglicht. Ein LBO ist bei geringem Eigenkapital aber gutem unternehmerischen Konzept der Gesellschafter häufig die einzige Möglichkeit, den Kauf zu finanzieren.


Lieferabruf
(Call-off)
Abruf 1. Handelsklausel in Kaufverträgen, die den Käufer mangels Vereinbarung einer Frist zum Abruf binnen angemessener Frist verpflichtet. Ist "Abruf nach Bedarf" vereinbart, darf der Käufer sich nicht anderweitig eindecken; maßgebend ist der bisherige (bei dauernder Geschäftsverbindung) oder der bei Vertragsabschluß zu erwartende Bedarf. - 2. Teilmengen im Rahmenliefervertrag. Abrufmenge 1. Innerbetriebliche Abrufmenge: Materialmenge, die von den Fertigungsstellen zur Produktion aus den Materiallägern abgerufen wird. A. entstehen also nur im Falle der Vorratshaltung, nicht bei Einzelbeschaffung im Bedarfsfall von außen. Bemessungsgrundlagen für die Höhe der innerbetrieblichen A. ergeben sich aus der Bedarfsmengenplanung. - 2. A. bei Abrufverträgen mit Lieferanten: Jene Materialmengen, die im Bedarfsfall im Rahmen solcher Verträge ( Sukzessivlieferungsvertrag) beim entsprechenden Lieferanten abgerufen werden. Vereinfachung gegenüber dem Verfahren ständig neuer Einzelbestellung, die ihren Niederschlag u.a. in einer Verringerung der bestellfixen Kosten (Beschaffungskosten) findet.


Lieferant
(Supplier)
Lieferant ist das Unternehmen, das an andere Unternehmen Teile, Produkte, Module, Maschinerie und/oder Dienstleistungen verkauft. Im Zuge der Strategie von Unternehmen, sich auf Kernkompetenzen zu beschränken und damit die Fertigungs- und Entwicklungstiefe zu verringern, gewinnen die Lieferanten eine weit größere Bedeutung und einen weit größeren Anteil als früher innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette eines Endherstellers. Wegen dieser besonderen Stellung wird ein Unternehmen große Sorgfalt bei der Lieferantenauswahl und Lieferantenbewertung walten lassen müssen. Überdies wird das Lieferantenmanagement unterschiedlich gestaltet werden je nach Stellung des Lieferanten in der Lieferantenpyramide.


Lieferantenauswahl
(Supplier selection)
Im traditionellen Einkauf bekam der Lieferant den Zuschlag für ein Geschäft, der für je einen Auftrag das optimale Angebot hinsichtlich der Kriterien Preis, Liefertreue und Lieferkonditionen stellte. Demgegenüber sind für Kunden-Lieferantenbeziehungen moderner Art all jene Merkmale besonders relevant, die eine langfristige und strategische Partnerschaft zum Lieferanten als Entwicklungs- und Kostensenkungs-Partner begründen. Solche Kriterien sind: a) die technologische Kompetenz, b) die Fertigungskapazität, c) Management und Organisation, d) das Qualitätsmanagement, e) die Finanzkraft, f) die responsiveness in Form von besonderem Engagement und hervorragender Flexibilität in Fragen von Sonderaufträgen, Kostensenkungsprogrammen und Logistiksystemen gegenüber dem Endhersteller.
Die Lieferantenauswahl geschieht auf Basis dieser Bewertungsfaktoren, und zwar in Abstimmung zwischen den Funktionsbereichen, die für diese Aspekte der Geschäftsbeziehungen zu den Lieferanten verantwortlich sind, also i.d.R. (Strategischer) Einkauf, Qualitätsmanagement und Entwicklung. Die Lieferantenauswahl ist ein mehrstufiges Verfahren, beginnend mit der Bildung eines Pools, bestehend aus den bestehenden und den potentiellen Lieferanten. Dieser Kreis wird aufgrund der laufenden Beschaffungsmarktforschung, der Selbstauskunft der potentiellen Lieferanten auf Basis eines standardisierten Fragebogens, der Auswahl eines engeren Kandidatenkreises und der eingehenden Auditierung der Kandidaten gebildet.


Lieferantenbewertung
(Supplier evaluation)
Die Lieferantenbewertung dient zur Lieferantensicherung und Lieferantenpflege. Mit der laufenden Bewertung der zugelassenen Lieferanten werden Trends der Leistungsfähigkeit und Potentialentwicklung erfaßt, Verbesserungsmöglichkeiten eröffnet und Informationen zum verbesserten Vergleich von Kandidaten von Unternehmen für den Kreis der zugelassenen Lieferanten gewonnen. Die Kriterien werden unter dem Stichwort Lieferantenauswahl vorgestellt. Das Bewertungsverfahren ist sowohl für die Auswahl wie auch für die laufende Bewertung von Lieferanten geeignet. Die Gewichtung wird je nach Unternehmen und Branche unterschiedlich vorgenommen werden Lieferantenauswahl.


Lieferantendatenbank
(Supplier database)
Die Lieferantendatenbank ist ein unverzichtbares Instrument zur personenunabhängigen Sammlung und Verwertung aller relevanten Informationen zu den zugelassenen wie auch potentiellen Lieferanten. In ihr sind Informationen gesammelt, die bei der Auswahl und Bewertung erhoben und bewertet wurden und darüber hinaus: a) die Namen und Kurzcharakterisierungen der Ansprechpartner, b) Entwicklung der Umsätze, der Finanzkraft, der Qualitätsdaten, der Produktpalette, herausragende Ereignisse in der Geschäftsentwicklung, c) Rang und Potential für höhere Position in Lieferantenkette und Lieferantenpyramide, d) Kurznotizen zu Telefonaten, Besuchsprotokolle, Merkpunkte.


Lieferantenerklärung
(Suppliers' declaration)
Unter bestimmten Bedingungen (Auflagen zum 'local content' oder zu Umweltbedingungen) wird ein Hersteller aufgefordert anzugeben, wer seine Lieferanten im einzelnen sind, oder pauschal, daß die Lieferanten überwiegend/ausschließlich/zu xy% aus der bestimmten Region stammen bzw. die Vorschriften xy beachtet haben.


Lieferantenmanagement
(Supplier Management, Supplier Development)
Das Lieferantenmanagement hat zum Ziel, einige Schlüssellieferanten soweit zu entwickeln, daß sie a) den Standard des Endabnehmers in Produktqualität, Verfügbarkeit, administrativer Abwicklung, informationstechnischer Anbindung, Flexibilität mindestens erreichen und b) damit zunehmend Verantwortung innerhalb der Zulieferkette übernehmen und innerhalb der Lieferantenpyramide höhere Positionen besetzen können. Für die Durchführung des Lieferantenmanagements kommen Vertreter des Strategischen Einkaufs, des Qualitätswesen und/oder der Produktentwicklung innerhalb eines multifunktionalen Teams in Frage.


Lieferantenpartnerschaft
(Supplier partnership)
Mit Lieferanten, die aufgrund ihres Status als Sole Source, wegen ihrer großen Leistungsstärke und/oder ihrer Stellung in der Wertschöpfungskette bzw. Lieferantenpyramide als besonders wichtig anzusehen sind, wird eine Partnerschaft zu pflegen sein, die sich durch enge, regelmäßige und offene Abstimmung hinsichtlich der Produktplanungen, Kostenentwicklung und Geschäftsstrategie auszeichnet. Eingeschlossen in die wechselseitige Unterstützung sind je nach Bedarf Personalaustausch und finanzielle Unterstützung.


Lieferantenpyramide
(Supplier pyramid)
In der Lieferantenpyramide werden die zugelassenen Lieferanten hinsichtlich ihrer Stellung in der Lieferantenkette bzw. in der Wertschöpfungskette des Endherstellers unterschieden. Angelehnt an die japanischen Vorbilder werden Lieferanten der ersten Kategorie (tier-1-supplier) unterschieden, die i.d.R. Langfristverträge haben, besonderes Lieferantenmanagement genießen und komplexere Aufträge häufig einschließlich Entwicklungsaufträge bekommen. Die verschiedenen Zuliefererkategorien sind wie folgt zu unterscheiden:


Lieferantenseminar
(Supplier seminary)
Im Unterschied zum Lieferantentag haben die Lieferantenseminare ein beschränkteres Themenspektrum und dauern auch nur einen Tag. Hier kann ein größerer Teilnehmerkreis vertreten sein.


Lieferantentag
(Supplier day)
Lieferantentage sollten in regelmäßigen Abständen, ein oder zwei Mal im Jahr, stattfinden, und können bis zu einer Woche dauern. Ziel des Lieferantentages ist es, mit einer größeren Gruppe von Lieferanten beiderseits interessierende Themen zu besprechen wie allgemeine Beschaffungspolitik, Lieferantenbewertung und -auswahl, Veränderungen im Management oder in der Geschäftspolitik, Konzepte der Logistik, informationstechnische Anbindung etc. Gegebenenfalls ist die Veranstaltung von Lieferantentagen mit einer spezifischen eingeschränkten Gruppe von Lieferanten je nach Beschaffungsgut sinnvoll.


Lieferavis
(Delivery announcement)
Die Ankündigung einer Lieferung mit der Bezeichnung von Art und Mengen der abgeschickten Ware.


Lieferbedingungen
(Delivery conditions)
=> Strategischer Einkauf


Lieferbereitschaft
auch: Service-Grad. Anteil der in bestimmter Zeit lieferbaren Waren an der Gesamtzahl bestellter Waren. Lieferbereitschaftsgrad, Servicegrad, Kennziffer der Lagerwirtschaft, die Auskunft für die durchschnittliche Lieferfähigkeit eines Lagers während einer Zeitspanne gibt. Der L. liegt unter 100 %, wenn trotz vorhandener Nachfrage das Lager nicht sofort lieferbereit war. - In der Lagerhaltung drei gängige Definitionen des L. (in %).



Zur Ermittlung eines optimalen L. für ein Lagersystem sind zwei gegenläufige Kostenkomponenten abzuwägen: 1. Lagerhaltungskosten, die mit zunehmendem L. steigen, 2. Fehlmengenkosten, die mit zunehmendem L. sinken.


Lieferfähigkeit
Grad der Übereinstimmung zwischen Kundenwunschtermin und zugesagtem/ bestätigtem Auftragserfüllungstermin.


Lieferfähigkeit vorbehalten
Handelsklausel in Lieferungsverträgen, die den Verkäufer, wenn er sich selbst nicht rechtzeitig eindecken kann, gegen Schadenersatzansprüche des Käufers schützen soll. Der Verkäufer kann sich nach der Rechtsprechung auf die Klausel nur berufen, wenn er sich nach Treu und Glauben auch hinreichend bemüht hat, die Ware zu beschaffen. Er muß ggf. auch bereit sein, seinem Lieferanten einen höheren als den bei Vertragsabschluß mit dem Kunden einkalkulierten Preis zu zahlen.


Liefer- und Leistungsgarantie
(Delivery and performance guarantee)
Form der Garantie, die vor allem im Auslandsgeschäft eingesetzt wird und die Erfüllung eines Kauf- oder eines Dienstleistungsvertrages speziell bei längeren Lieferzeiten für den Käufer absichert. Liefer- und Leistungsgarantien sind häufig Bedingung bei Ausschreibungen. Auch die Eröffnung von Akkreditiven werden vielfach an die Erstellung einer solchen Garantie gekoppelt. Nach Auslieferung des Produktes folgt der Liefer- und Leistungsgarantie meist eine Gewährleistungsgarantie.


Lieferzuverlässigkeit
(Delivery reliability)
Lieferzuverlässigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung zur Sicherstellung der Materialverfügbarkeit. In Rahmenverträgen mit den Lieferanten wird deshalb eine 100% termingerechte Anlieferung mit dem Spektrum -3/+0 Tage zu vereinbaren sein.


Liegezeit
(Lay-days)
ist die Zeit, in der ein Werkstoff, ohne eine Veränderung zu erfahren, im Betrieb liegt. Gemäß der Zeitartengliederung nach REFA ist die Liegezeit ein Unterbegriff der Werkstoffzeit. Die Liegezeit wird nach ihren Ursachen unterschieden in: 1. Arbeitsablaufbedingte Liegezeit, 2. störungsbedingte Liegezeit, 3. Lagerungszeit und 4. durch den Mitarbeiter bedingte Liegezeit (z.B. während der Erholzeiten). Die Liegezeit kann geplant oder ungeplant sein und nimmt in der Regel einen erheblichen Teil der Durchlaufzeit ein. Durch kürzere Liegezeiten kann die Umschlaghäufigkeit verbessert werden; dies wiederum kann die Rendite verbessern.


Life Cycle / Life-Cycle-Cost
(dt. Lebenszyklus)
=> Produktlebenszyklus (PLZ)


Life-Time-Vertrag
(Produktlebenszyklus-Vertrag)
wird vom Endhersteller mit den Schlüssellieferanten für die gesamte Lebensdauer eines Produktes, so z.B. in der Automobilindustrie für 4 - 6 Jahre, abgeschlossen. Mittlerweile sind dort 40% aller Verträge mit Lieferanten Life-Time-Verträge.


LIFO
(Liner in free out)
Transportabmachung, wonach die Frachtgebühr den Seetransport und die Kosten der Verschiffung beinhaltet. Hingegen sind die Kosten für die Löschung der Ladung im Zielhafen nicht enthalten.


Lineare Optimierung
(Linear programming)
(Lineare Planungsrechnung, lineare Programmierung) ist das wichtigste und bekannteste Instrument des Operations Research. Unter linearer Optimierung wird das Finden eines Maximums oder Minimums einer linearen Funktion (Zielfunktion) verstanden, deren Variablen aus einem System von linearen Ungleichungen (Restriktionen) ermittelt werden. Das Simplex-Verfahren ist das wichtigste Verfahren der linearen Optimierung. Eingesetzt werden kann die lineare Optimierung beispielsweise für eine Mischungsoptimierung (Produktionsprogramm, Verschnittminimierung).


Lineare Planungsrechnung
(Linear programming)
=> Lineare Optimierung


Liniensystem
(Line system)
Organisationsprinzip zur Verbindung der einzelnen Stellen eines Unternehmens ( Aufbauorganisation). Dabei werden die von oben nach unten verlaufenden Linien als Instanzenweg bezeichnet; die Linie von unten nach oben als Dienstweg. Liniensysteme können nach dem Einlinien- oder dem Mehrlinienprinzip verlaufen.


Liquidität
Liquidität ist ein Maß für die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Die Liquidität wird durch die Einnahmen, den Bestand an Barmitteln und die Kapitalbeschaffungs-Möglichkeiten des Unternehmens bestimmt. Letztere sind durch die Bonität des Unternehmens geprägt. Illiquidität ist die primäre Ursache für die Einleitung eines Konkursverfahrens. Durch den Verkauf von Vermögensgütern kann die Liquidität gesichert oder verbessert werden. Häufig wird hierzu das Verfahren des Sale-and-lease-back angewandt. So kann beispielsweise ein Unternehmen ein Bürogebäude verkaufen und weiterhin im Leasing-Verfahren gegen Entrichtung monatlicher Miete es weiterhin nutzen. Es ist empfehlenswert, die Liquidität auf einen von der Geschäftstätigkeit abhängigen Optimum zu halten, da auch eine zu hohe Liquidität die Realisierung neuer Geschäfte bzw. Investitionen behindert. Siehe auch Liquiditätskosten.
Man unterscheidet folgende Liquiditätsgrade:



Liquiditätskosten
Diese Kostenart soll die entgangenen Zinsen (Renditen) erfassen, die dadurch entstehen, daß niedrigverzinste Liquiditätsreserven gehalten werden. Es handelt sich um Opportunitätskosten.


Listenpreis
(List price)
Der vom Lieferanten bzw. Hersteller ausgewiesene Verkaufspreis mit oder ohne Verkaufssteuern (Mehrwertsteuer).


Lizenz
(Licence)
Produkte und auch Dienstleistungen können lizensiert werden. Der Lizenzgeber erhält vom Lizenznehmer eine Gebühr oder ein Honorar für die Abtretung der Rechte. Der Lizenznehmer versucht auf diesem Wege, z.B. seine Produktionskapazitäten auszulasten, neue Märkte zu erschließen oder Know-how aufzubauen. Die Lizenz wird in der Regel mit einer regionalen oder zeitlichen Begrenzung vergeben und bedarf entsprechender juristischer Vertragsregelung.


Local Sourcing
ist eine Beschaffungsform für Material, bei der sich der Einkauf auf eine regional eingegrenzte Beschaffung konzentriert, vielfach in der Nähe des Einbau- oder Verarbeitungsortes der Teile bzw. des Materials. Die Ansiedlung von Lieferanten in der Nähe des Abnehmers erleichtert die Implementation von Just-In-Time Anlieferung.


Logistik
(Logistics)
ist eine betriebswirtschaftliche Funktion, die Planung und Durchführung von Material, Informationsfluß und Wertefluß vom Lieferanten, durch das Unternehmen hindurch bis hin zum Kunden umfaßt. Gebräuchlich ist die Differenzierung nach Beschaffungs-, Produktions-, Distributions-, Entsorgungs- und Informationslogistik.


Logistikkosten
(Logistics costs)
Die Kosten, die durch die Logistiksteuerung, Materialwirtschaft und die physische Verteilung von Waren entstehen.


Logistische Kette
(Logistical chain)
Die logistische Kette umfaßt alle Tätigkeiten vom Einkauf von Materialien, Fertigung von Teilen, Montieren von Geräten, Ausliefern und Inbetriebnehmen mit besonderer Beachtung der zugrundeliegenden Kundenanforderung. In der industriellen Produktion werden die Prozesse, die notwendig sind, Kundenaufträge mengen- und termingerecht zu bedienen als logistische Kette bezeichnet.


Lohnfertigung
ist die Bearbeitung von Material, was durch den Auftraggeber bereitgestellt wurde im Sinne einer verlängerten Werkbank. Ein "Lohnfertiger" kauft das benötigte Material nicht selber ein, er muß sich lediglich um die Bereitstellung der erforderlichen "Lohnkräfte" und um die Betriebsmittel kümmern. Es kommt zunehmend auch in Deutschland vor, daß ein Lohnfertiger einen Bereich, z.B. eine Halle auf dem Gelände des Auftraggebers zugewiesen bekommt, um dort mit seinen Mitarbeitern die vereinbarte Arbeit durchzuführen. Die Position von Lohnfertigern ist - aufgrund der relativ starken Abhängigkeit vom Auftraggeber- schwach.


Lohnfortzahlungsgesetz
Das "Gesetz über die Fortzahlung des Arbeitsentgelts im Krankheitsfalle" vom 27.7.1969 wurde in seinem ersten Abschnitt vom Entgeltfortzahlungsgesetz ersetzt. Der zweite Abschnitt regelt regelt den Ausgleich der Aufwendungen für Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall zwischen Arbeitgeber, Krankenkassen, Bundesknappschaft etc.


Lohngruppen
sind nach dem Lohngruppenverfahren beschriebene und einzelnen Gruppen zugeordnete Tätigkeiten für gewerbliche Mitarbeiter, nach denen im Zuge der summarischen Arbeitsbewertung die Lohndifferenzierung stattfindet. Merkmale der Lohngruppen sind die Schwere der Arbeit, die Berufserfahrung, die Selbständigkeit in der Arbeitsausführung und dieVorbildung, wobei letzterer stärkstes Gewicht zukommt. Dies führt zu einer Dreiteilung der meist 8-12 Lohngruppen in jene für ungelernte, für angelernte Arbeiter und für Facharbeiter. Lohngruppen werden in den meisten der Lohnrahmentarifverträgen beschrieben (Entgeltgruppen).


Lohnkonto
Dokumentation aller im Rahmen der Lohn- und Gehaltsabrechnung relevanten Daten, die der Arbeitgeber für jeden Arbeitnehmer führen und mindestens 5 Jahre aufbewahren muß. Das Lohnkonto dient zur Erleichterung der Nachprüfung des Lohnsteuerabzuges; auch die Berufsgenossenschaft greift in Prüfungsfällen darauf zurück.


Lohnkosten
(Labor costs)
Summe der Bruttoarbeitsentgelte, die ein Unternehmen während einer Abrechnungsperiode für die Leistungserstellung ihrer gewerblichen Mitarbeiter aufwendet. Die Lohnkosten ergeben zusammen mit den Gehältern und den Personalnebenkosten die Personalkosten eines Betriebes. Die Lohnkosten im Verhältnis zur Stückzahl ( Lohnstückkosten) oder zur Arbeitsstunde ( Lohnkosten je Stunde) oder auch die Lohnquote sind wichtige betriebliche Kennzahlen für die Produktivitäts- und Kostenentwicklung.


Lohnkosten je Stunde
auch: Arbeitskosten. Ist das Verhältnis von Lohnkosten zuzüglich der Personalnebenkosten je Arbeitsstunde. Die Lohnkosten je Stunde werden häufig als ein Indikator genutzt für Vergleiche der internationalen Preiswettbewerbsfähigkeit und als ein Kriterium für die Standortwahl. Hiermit jedoch nicht ausgedrückt ist z.B. die Arbeitsproduktivität (Produktionsergebnis pro Arbeitsstunde).


Lohnpfändung
(Attachment of earnings)
Pfändung eines Teils des Entgeltes des Schuldners, das ein Gläubiger auf der Basis eines Vollstreckungsbescheides, der im Rahmen gerichtlichen Mahnverfahrens erteilt wird, vom Arbeitgeber verlangen kann. Nach der Lohnpfändungsbeschränkung der Zivilprozeßordnung verbleibt dem Schuldner ein Teil seines Arbeitseinkommens zur Bestreitung des Lebensunterhaltes; die Höhe ist abhängig vom Familienstand des Schuldners und durch die Lohn- und Gehaltsabrechnung des Arbeitgebers zu errechnen. Für den übrigen Teil seines Entgeltes ist der Arbeitgeber verpflichtet, ihn solange für den Gläubiger einzubehalten, bis die Schuld beglichen ist.


Lohn-Preis-Spirale
Vorstellung von einem quasigesetzlichen Prozeß, bei dem Lohnforderungen der Gewerkschaften durch ihren Kosten- und Einkommens- bzw. Nachfrageeffekt zu Preissteigerungen auf den Produktmärkten führen. Die Kausalfolge kann auch umgekehrt werden, wenn gewinnorientierte oder nachfrageinduzierte Preissteigerungen der Unternehmen als auslösendes Moment betrachtet werden und die Lohnerhöhungen dann den Charakter von Realeinkommenssicherungsmaßnahmen haben oder die Folge der unternehmerischen Konkurrenz um Arbeitskräfte sind. Da i. d. R. die Auflösung der Kausalkette nicht möglich ist, dient die Lohn-Preis- bzw. die Preis-Lohn-Spirale nur als Schlagwort, mit dem die Tarifpartner versuchen, die Verantwortung für inflationistische Bewegungen aufeinander abzuwälzen. Aber selbst in Ausnahmefällen, wenn Preissteigerungen eindeutig auf Lohnsteigerungen folgen, kann nicht mit Sicherheit auf eine Lohn-Preis-Spirale im Sinne einer Verantwortlichkeit der Gewerkschaften gesprochen werden. Denn die Lohnsteigerung kann in diesem Fall das Resultat eines Nachfragedrucks sein Handelt es sich um einen oligopolistichen Markt und / oder herrscht markup pricing vor, kommt es erst dann zu Preisanhebungen, wenn die Nachfrage zur Ausschöpfung der Faktormärkte und zu Lohnsteigerungen geführt hat. Von der zeitlichen Folge auf die Verursachung zu schließen, ist also falsch. Umgekehrt beweist das Nacheinander von Preis- und Lohnsteigerung auch nicht notwendigerweise das Vorliegen eines Gewinndrucks. Die Preissteigerung kann ihrerseits die Reaktion z. B. auf Verteuerung von (importieren) Vorleistungen sein.


Lohnquote
1. bezeichnet das Verhältnis der Personalkosten zum Umsatz des Betriebes. Die Lohnquote als eine Kennzahl des Personalcontrollings und erfaßt damit die Intensität der Personalkosten und deren zeitliche Entwicklung, insofern die Lohnquote zweier Berichtsjahre als Koeffizient gegenübergestellt werden. Der Wirkungsgrad der Mitarbeiter kann mit dem Kehrwert der Lohnquote erfaßt werden.

2. bezeichnet den Anteil der Einkommen aus unselbständiger Arbeit am Volkseinkommen. Bei der Bruttolohnquote werden die Bruttoeinkommen dem Volkseinkommen gegenübergestellt; bei der Nettolohnquote dagegen die um Steuern und Sozialabgaben gekürzten Lohneinkommen. Erst die bereinigte Lohnquote kann zu zeitlichen Längsvergleichen herangezogen werden, da sie von einer rechnerisch konstant gehaltenen Beschäftigungstruktur ausgeht.


Lohnrahmentarifvertrag
=> Rahmentarifvertrag


Lohnschein
(Wage product document)
Der Lohnschein ist der Entlohnungsnachweis für den die Arbeit ausführenden Mitarbeiter. Er ist eine Kopie des Kopffeldes des auftragsbezogenen Arbeitsplans sowie der jeweiligen Arbeitsvorgangszeile. Zudem enthält er Felder zum Eintragen von Personalnummer, Ausschuß, Gut-Stückzahl, Datum und Uhrzeit.


Low-Cost Automation
bedeutet - wörtlich übersetzt - Automatisierung zu geringen Kosten. Dieser Begriff ist im Zuge von Benchmarking mit japanischen Unternehmen bekannt geworden. Das Prinzip der Low-Cost Automation bejaht die Automatisierung, es vermeidet jedoch hohe Investitionen durch relativ einfache und auf kürzere Lebensdauer ausgelegte Produktionssysteme. Der höheren Störungsanfälligkeit dieser Systeme begegnet man durch vestärkte Übertragung von Verantwortung und Kompetenz für die Instandhaltung an die Mitarbeiter der Produktion (Total Productive Maintenance). Low-Cost Automation wird mit Erfolg in der Fördertechnik (z.B. bei Fahrerlosen Transport Systemen) und bei Montagesystemen praktiziert.


LStDV
Lohnsteuer-Durchführungsverordnung.


Lohnstruktur
Relation von zwei oder mehreren Löhnen zwischen Männern und Frauen mit unterschiedlichcn Qualifikationen, bzw. unterschiedlicher Länge der Ausbildung, in verschiedenen Industrien, Unternehmungen oder Regionen. Demnach kann zwischen regionalen, interindustriellen, zwichenbetrieblichen und personellen Lohnstrukturen differenziert werden. Lohnunterschiede zwischen Personen resultieren aus ökonomischen Faktoren, wie Unterschiede der Fähigkeiten, der Informationen, der Human-Kapital-Ausstattung (Arbeitsvermögen), des Ri sikoverhaltens, der nicht-monetären Vor- und Nachteile von Arbeitsplätzen sowie aus kurzfristigen Absatzschwankungen der vom Wirtschaftssubjekt produzierten Güter und Dienstleistungen. Lohnunterschiede spiegeln auch institutionelle oder Klasseneinflüsse wieder, die mit Diskriminierung, Nepotismus, Gewerkschaftseinfluß oder allgemein mit der Ausübung von Macht auf Märkten verbunden sind. Eine ökonomisch relevante Bedeutung der Lohnstruktur liegt in ihrem Einfluß auf die Verteilung der verschiedenen Qualitäten der Arbeitskräfte auf die einzelnen Regionen, Wirtschaftszweige, Betriebe und Berufe innerhalb einer Volkswirtschaft (Lenkungsfunktion der Lohnstruktur). Eine allgemein akzeptierte Theorie der Lohnstruktur, die eine befriedigende Auskunft über die Bestimmungsgründe der Lohnunterschiede geht, liegt trotz zahlreicher empirischer Untersuchungen bis jetzt nicht vor. Nach wie vor ist eines der grundlegenden Probleme, das sich der Lohnstrukturtheorie stellt, die Frage nach der relativen Bedeutung von ökonomischen Marktkräften auf der einen Seite und institutionellen, sozialen oder Machtfaktoren auf der anderen Seite für die Bestimmung der Lohnstruktur. So wird von den Human-Kapital-Theoretikern behauptet, daß ihre Theorie eine Grundlage für die Erklärung von Lohnunterschieden liefere, da insbes. die entgangenen Einkommen in der Ausbildungsphase die wichtigste Ursache für spätere Lohnunterschiede seien. Andererseits läßt sich die Streuung der relativen Löhne z.B. im Jahre 1980 weitgehend erklären, wenn die Streuung der Löhne aus dem Jahre 1970 bekannt ist. Die Lohnstruktur ist mithin trotz größerer ökonomischer Veränderungen sehr stabil. Eine Lohnstruktur, die mit den Axiomen der Grenzproduktivitätstheorie kompatibel ist, verträgt sich folglich nicht mit den interdependenten Präferenzen der Arbeitskräfte.


Lohnstückkosten
ist der Verhältnis der Lohnkosten je Stück oder je Produktionseinheit. Nichtberücksichtigt sind hier die Personalnebenkosten. Mit dieser Kennzahl kann z.B. ausgedrückt werden, ob sich gestiegene Lohnkosten durch höhere Produktionsergebnisse ausgleichen. Die Produktion verteuert sich, wenn die Lohnkosten stärker steigen als Produktionsergebnis.


Lohn- und Akkordausschuß
Vom Betriebsausschuß gebildetes und beauftragtes Gremium, das sich mit Fragen und Konflikten im Zusammenhang mit Lohn, Entlohnungsmethoden, Vorgabezeiten, Prämien, Reklamationen, Eingruppierungen (Lohngruppen) etc. beschäftigt. Lohn- und Akkordausschüsse werden vor allem in größeren Betriebsräten gebildet. Häufig wird parallel auch ein Gehaltsausschuß installiert, der sich entsprechend auf Gehaltsfragen konzentriert. Werden beide Aufgaben in einem Gremium zusammengefaßt, so wird ein Entgeltausschuß gebildet, was sich vor allem durch die immer geringer werdende Trennung von Arbeitern und Angestellten anbietet. Im Gegensatz zur Paritätischen Akkordkommission ist der Lohn- und Akkordausschuß, genauso wie der Gehalts- oder Entgeltsausschuß ausschließlich mit Betriebsräten besetzt und soll die Betriebsratsarbeit im entsprechenden Aufgabenfeld stärken.


LOI
=> Letter of Intent (LOI)


Look Ahead
(dt. Vorausschauende Geschwindigkeitsführung)
dient in der Steuerung von Werkzeugmaschinen dazu, durch die Analyse von mehreren folgenden Programmsätzen die sich ergebenden Geschwindigkeits- und Richtungsänderungen und die Maschinendynamik so zu berücksichtigen, daß bei gleichbleibender Genauigkeit sehr viel höhere Vorschübe möglich sind. Dies ist insbesondere bei der Freiformflächenbearbeitung auf Hochleistungswerkzeugmaschinen für eine wirtschaftliche Fertigung erforderlich.


Los
(Lot; batch)
ist die Menge eines Einzelteils oder einer in der nachgeordneten Fertigung benötigten Baugruppe, an der ohne Auflösung des Zusammenhalts nacheinander ein oder mehrere Arbeitsvorgänge durchgeführt werden.


Losgröße
(Lot size; batch size)
Zur Berechnung der wirtschaftlich optimalen Losgröße gibt es mehrere Ansätze (z.B. Andlersche Formel), die aus den gegenläufigen Forderung nach geringen losgrößenunabhängigen Kosten (z.B. Rüstkosten) und losgrößenabhängigen Kosten (z.B. Lagerungskosten, Kapitalbindung) ein Optimum ermitteln. In der Praxis führt dies jedoch oft zu sehr hohen Losgrößen und damit zu einer geringen Flexibilität in der Fertigung, großen Durchlaufzeiten, hohen Beständen und schlechten Reaktionsmöglichkeiten auf Kundenwünsche. Im Rahmen von JIT ist die konventionelle Bestimmung der Losgröße abzulehnen.


LQ
(Limiting Quality)
=> Rückzuweisende Qualitätsgrenzlage