Sabbatical
(dt. Langzeiturlaub)
Über den Tarifurlaub hinausgehender, auch längerfristiger Sonderurlaub, bei dem der Arbeitsvertrag bestehen bleibt (Arbeitsplatzgarantie). Die Idee der Sabbaticals als einer Form der Arbeitszeitflexibilisierung stammt aus den USA und ist bisher in Deutschland kaum verbreitet. Mit dem Sabbatical soll den Arbeitnehmern Gelegenheit gegeben werden, eine längere Unterbrechung der Erwerbstätigkeit für private Zwecke, für Weiterbildung, Erholung oder auch für soziale Aufgaben nutzen zu können. Sabbaticals können in unterschiedlichen Formen gestaltet sein: Ohne, mit teilweisem oder auch bei vollständigem Entgeltausgleich, bei dem geleistete Arbeitszeit auf ein Langzeitkonto angespart wurde, und zwar als mehrwöchiger oder mehrmonatiger bzw. sogar einjähriger Sonderurlaub. Zur freien Verfügung oder gebunden an einen bestimmten Zweck. Er kann insbesondere als Unterbrechungsjahr speziell für ältere Arbeitnehmer, als Privileg für Führungskräfte oder auch als Wahlmöglichkeit für jeden Arbeitnehmer, der bereits eine bestimmte Dauer dem Betrieb angehört, eingesetzt werden. Sabbaticals, die länger als vier Wochen dauern, wirken sich jedoch auf Schutz und Anwartschaft der Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung aus, wenn das Entgelt nicht kontinuierlich fortgezahlt wird.


Sachliche Verteilzeit
ts, TS. ist Bestandteil von Vorgabezeiten im Akkordlohn bzw. bei Anreizprämien und deckt den erforderlichen Zeitbedarf für jene Aufgaben ab, die zusätzlich zur planmäßigen Ausführung der Arbeitsaufgaben anfallen und durch den Arbeitsablauf oder die Maschine/Anlage verursacht werden. Dazu gehören z.B. Behebung von Kleinstörungen, außerplanmäßiger Werkzeugwechsel, Wechsel der Transportkisten oder Paletten, Gespräche mit Vorgesetzten u.a.


Sachmerkmalleiste
Mit Hilfe zu definierender Sachmerkmale eines Artikels (z.B. bei einem Bolzen: Außendurchmesser, Länge) soll der Konstrukteur ähnliche, bereits vorhandene Teile im Artikelstamm finden. Durch ein solches ähnliches Teil kann möglicherweise die Konstruktion eines neuen Teiles vermieden werden. Wesentlicher Vorteil ist die Einschränkung der Teilevielfalt.
Die Funktion "Sachmerkmalleiste" ist ein System zur Klassifizierung von Artikeln. Damit werden Sprechende Nummern überflüssig.


SADT
=> Structured Analysis and Design Technique


Saisonkurve
(Seasonal curve)
Die Saisonkurve ist ein Planungsinstrument des Einkäufers zur Berechnung des Materialzulaufs gemäß dem Bedarf in der Produktion. Zugleich dient sie der Rahmenplanung und Erfolgskontrolle.


Sale-And-Lease-Back
ist eine Strategie zur Verbesserung der Liquidität durch die Veräußerung von Teilen des Anlagevermögens (meistens Gebäude) und deren anschließende Nutzung durch Leasing (Miete). Diese Strategie wird häufig bei Unternehmen angewandt, die saniert werden müssen. Mitunter kann dadurch die Illiquidität und somit ein Konkurs abgewendet werden.


Sanity verification
Test zur Überprüfung der Funktionalität und Stabilität eines Basissystems.


Sankey-Diagramm
(Sankey chart)
dienen ursprünglich zur Darstellung von Energieflüssen, werden aber auch zur Darstellung von Materialflüssen verwendet. Die ursprünglich vorhandene Energie bzw. die gesamte Auftragsmenge wird durch ein breites Band gekennzeichnet, die Zu- und Rückführungen werden als entsprechend schmalere Bänder dargestellt. Die Breite der jeweiligen Bänder ist zur untersuchten Flußmenge.


Santa-Clara-Modell
Modell der Arbeitszeitflexibilisierung, bei dem die Mitarbeiter ihre tägliche, wöchentliche, monatliche oder jährliche Arbeitszeit - unter Berücksichtigung des vorhandenen Arbeitsvolumens - nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen ausrichten und demnach entsprechend ihren Arbeitsvertrag ausgestalten. Das Personalmanagement hat durch eine flexible Personalbeschaffung eine ständige Betriebsbereitschaft sicher zu stellen. Das Santa-Clara-Modell wurde nach der kalifornischen Stadt benannt, die dieses Modell erstmals anwendete.


Satellitenbüro
(Satellite office)
auch: Regionalbüro. Räumlich ausgegliedertes Büro, das an einem für den Betrieb günstigen Ort mit dem Charakter einer Zweig- oder Außenstelle betrieben wird. Unternehmen können so in strukturschwachen Gebieten niedrigere Mietkosten und Löhne zu nutzen. Weiterer Beweggrund kann die räumliche Nähe zu den Wohnungen der Mitarbeiter sein, die dann von geringeren Fahrtkosten und -zeiten profitieren. Satellitenbüros spielen vor allem im Zuge der Telearbeit eine Rolle, bei der die räumliche Distanz durch Informations- und Kommunikationstechnik überbrückt werden kann.


Schichtarbeit
(Shift work)
Arbeitszeitmodell, bei dem in versetzten Arbeitszeiten zwei oder mehrere Mitarbeiter nacheinander an dem gleichen Arbeitsplatz arbeiten, um so die Betriebszeit zu verlängern.
Dabei kann die Schichtdauer die übliche Wochenarbeitszeit unterschreiten oder die Tagesarbeitszeit überschreiten. Durch die Kombination von Merkmalen wie Schichtdauer, -Folge oder -zyklus sind in der Praxis verschiedene Schichtsysteme möglich. Die verbreitetsten Schichtsysteme sind:

Schichtarbeit ist besonders in der Fertigung und in Dienstleistungszweigen anzutreffen, bei denen eine kontinuierliche Versorgung gewährleistet werden muß. Ihre Verbreitung steigt jedoch auch im Angestelltenbereich, etwa um sehr teuer ausgestattete Arbeitsplätze (z.B. computergestützte Konstruktionsplätze) auszulasten. Zugleich findet zunehmend Flexibilisierung bei der Wahl der Schichtsysteme statt, die häufig an die jeweilige Auftragslage geknüpft oder innerhalb der Gruppenarbeit von Mitarbeitern mitgestaltet wird.
In zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen wurden die oft negativen Folgen der Schichtarbeit auf die Mitarbeiter nachgewiesen. So hat Schichtarbeit Konsequenzen auf Schlaf, Wohlbefinden, Leistungsverhalten, auf das soziale Leben und die Gesundheit der Schichtarbeiter, die sich unterschiedlich auswirken können, abhängig von dem Schichtsystem selbst, von der Belastbarkeit, den privaten Lebensumständen (Wohnlage, Familienleben) und den übrigen Arbeitsbedingungen des Mitarbeiters. Besonders belastend erweist sich die Nachtarbeit, in der zudem die arbeitsbezogenen Fehlleistungen am größten sind.
In den Tarifverträgen sind für die Schichtarbeit unterschiedlich hohe Zuschlagszahlungen auf den Bruttostundenlohn vorgesehen (z.B. 0% für Frühschicht, 12% für Spätschicht; 15 für regelmäßige und 50% des Bruttolohnes für unregelmäßige Nachtschicht); häufig müssen laut Tarifvertrag im regelmäßigen Dreischichtsystem auch die Pausen bezahlt werden. Sonderregelungen für Schichtarbeit bestehen für Jugendliche (Jugendarbeitsschutzgesetz) und für werdende und stillende Mütter im Rahmen des Mutterschutzgesetzes. Die Einführung oder der Abbau von Schichtarbeit in größerem Umfang ist gegenüber dem Betriebsrat mitbestimmungspflichtig (§87 I BetrVG und u.U. auch §111 BetrVG).


Schichtsystem
(Shift system)
bezeichnet ein Modell der Schichtarbeit. Schichtsysteme können unterschiedlich ausgestaltet sein, indem Merkmale wie Schichtdauer (Arbeitszeit pro Schicht), Schichtfolge (Reihenfolge von Früh-, Spät- und Nachtschichten), die Häufigkeit und Zeiten des Schichtwechsels und die Zyklusdauer von Schichten (Zeitraum, nach dem ein Schichtsystem oder Schichtplan von vorne beginnt) auf verschiedene Art und Weise kombiniert werden. Einschränkungen gibt das Arbeitszeitgesetz vor, indem zwischen zwei Schichten eines Mitarbeiters mindestens 11 Stunden arbeitsfreie Zeit liegen müssen (§5 I ArbZG) und die Arbeitszeit pro Tag auf höchstens 10 Stunden begrenzt wird (§3 ArbZG).
Während speziell in der Fertigung bis Mitte der Achtziger Jahre vor allem starre und oft über lange Zeiträume unveränderte Schichtsysteme vorherrschten, haben sich seitdem mit der Flexibilität von Arbeitsorganisation und Arbeitszeiten ( Arbeitszeitflexibilisierung) auch neue Modelle durchgesetzt. So werden unterschiedliche Schichtsysteme abhängig von der jeweiligen Auftragslage einer Abteilung "gefahren"; Schichtarbeit wird mit Gleitzeitspannen (Gleitzeit) kombiniert oder es wird häufig in Gruppenarbeit die Wahl des aktuellen Schichtsystems der Gruppe selbst überlassen in Abhängigkeit ihres Auftragsvolumens.


Schiedsausschuß
(Arbitration board)
erarbeitet als staatliche Schlichtung Schiedssprüche für die Tarifpartner, wenn auch das Schlichtungsverfahren nach den Verhandlungen zum Abschluß eines Tarifvertrages gescheitert ist und beide Tarifparteien ihre Streitpunkte dem Schiedsausschuß unterbreiten. Ein Schiedsspruch wird erst dann verbindlich, wenn beide Parteien ihn annehmen. Der Schiedsausschuß wird von der Landesarbeitsbehörde gebildet: Als Vorsitzender wird eine unparteiische Person eingesetzt, die von beiden Tarifparteien akzeptiert werden muß. Als Beisitzer werden Personen aus Vorschlagslisten der Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften ausgewählt.


Schlichtungsverfahren
(Arbitration)
können auf Antrag einer oder beider Tarifparteien einsetzen, wenn die Verhandlungen zum Abschluß von Tarifverträgen gescheitert sind. Sie gelten als Mittel zur Sicherung des Arbeitsfriedens, zumal sie meist mit einer Ausweitung der Friedenspflicht verbunden werden. Neben einem unparteiischen Vorsitzenden nehmen an den Schlichtungsverfahren ein oder mehrere Beisitzer teil, die von den Tarifparteien benannt werden. Der Einigungsspruch der Schlichtungsstelle ist für beide Parteien nicht verbindlich. Scheitert auch das Schlichtungsverfahren, so kann mit Zustimmung beider Tarifparteien der Schiedausschuß angerufen werden.


Schlüsselprodukte
(Key products)
A-Teile, die mit einem hohen Versorgungsrisiko und/oder einer hohen technischen Komplexität behaftet sind. Ihnen kommt in Beschaffungsstrategien die höchste Aufmerksamkeit zu (
=> ABC-Beständekontrolle).


Schlupfzeit-Regel (SZ-Regel)
(Slack-time rule)
Die SZ-Regel ist eine Prioritätsregel, wobei derjenige der vor einem Arbeitsplatz wartenden Fertigungsaufträge die höchste Priorität erhält, bei dem die Differenz zwischen dem geforderten Fertigstellungstermin und der Summe der noch verbleibenden Bearbeitungszeiten den niedrigsten Wert aufweist, d. h. bei dem die Gefahr des Terminverzugs am höchsten ist.


Schnittstelle
(Interface)
Schnittstellen sind erforderlich für den Informations- und/oder Materialaustausch zwischen unterschiedlichen Systemen.
Die Forderung nach zunehmender Durchgängigkeit der Datenverarbeitung im Unternehmen und zwischen den Unternehmen erzwingt die Normierung der Schnittstellen. Dabei muß unterschieden werden nach der physikalischen Normierung der Schnittstelle (Steckerart, Verkabelung,..), der Realisierung des Datenaustauschs (Parity Checks, Handshake-Verfahren) und der Identifikation der Daten durch das empfangende System. Dazu werden Schichtenmodelle eingesetzt (ISO-OSI-Schichtenmodell). Schnittstellendefinitionen sollen die Kommunikation zwischen den Systementwicklern vereinfachen, die Unabhängigkeit der Systeme bei Änderungen gewährleisten und manuelle Eingriffe zur Interpretation von Daten vermindern.
Beispiele für Schnittstellen im Materialfluß liegen zwischen betriebsexterner und betriebsinterner Logistik, zwischen Lager und Fertigung, zwischen den unterschiedlichen Fertigungsbereichen. Zur Vermeidung von Schnittstellenproblemen wird bespielsweise versucht, einheitliche Transportbehälter, idealerweise vom Lieferanten über Lager und Fertigung bis zum Kunden, zu verwenden, sowie eine durchgängige Identifizierung des Auftrags bzw. der einzelnen Teile eines Auftrags, etwa durch aufgeklebte Chips, zu gewährleisten.
Generell sollte die Aufbau- und Ablauforganisation eines Unternehmens so strukturiert sein, daß Schnittstellen möglichst vermieden werden, denn an jeder Schnittstelle kommt es zu Reibungsverlusten (Datenverluste, Mißverständnisse, Materialschäden). Der Wandel von der funktionsbezogenen, eher tayloristischen Aufgabengliederung zur Strukturierung nach Prozeßketten beruht auch auf dieser Erkenntnis.


Schrott
(Scrap)
Rohmaterial und anderes Material, das nicht länger in einem Produktionsprozeß verwandt werden kann, sowie Material, das zurückgewiesen worden ist und seinen Wert vollständig verloren hat.


Schüttgut
(Bulk material; bulk goods; usage controlled material)
bezeichnet Teile mit geringem Wert, die verbrauchsgesteuert in Gebindegrößen (Karton, Gitterbox) disponiert werden. Eine genaue Ermittlung des Bedarfs sowie eine teilegenaue Bestandsführung wäre bezogen auf den Teilewert zu teuer. Beispiele für Schüttgut sind Norm-Schrauben, Unterlegscheiben, Abdeckkappen. Die Anlieferung erfolgt im Allg. im ungeordneten Zustand, eine Mengenüberprüfung wird durch eine Gewichtsüberprüfung ersetzt.


Scientific Management
(dt. Wissenschaftliche Unternehmensführung)
Dieses System wurde von dem amerikanischen Ingenieur F.W. Taylor um 1900 entwickelt. Ziel des Scientific Management war die Steigerung der Produktivität der menschlichen Arbeitskräfte. Folgende Grundsätze werden angewendet:

  1. Auswahl besonders geeigneter Arbeiter
  2. Gestaltung eines optimalen Arbeitsablaufs durch Zeit- und Bewegungsstudien
  3. Beibehaltung des Arbeitsablaufs durch geeignete Unterweisung der Arbeiter
  4. Schaffung eines materiellen Anreizsystems: Zeitakkord
  5. Einführung der Funktionsmeister, d.h. Spezialisierung auch auf der Führungsebene
  6. Leistungsfördernde Gestaltung der Arbeitsumgebung (Licht, Farbe, Temperatur usw.)
  7. Systematische Festlegung der erforderlichen Erholungszeiten
  8. Starke Arbeitsteilung mit dem Ziel kurzer Anlernzeiten

Der Taylorismus als Umsetzung des Scientific Managements setzte sich mit der Industrialisierung schnell durch und führte weltweit zu Produktivitätssteigerungen, Verkürzung der Arbeitszeiten und Lohnerhöhungen. Gleichzeitig wurde schon früh kritisiert, daß eine Entfremdung des Menschen von der Arbeit stattfindet, durch das Spezialistentum die Leistungsfähigkeit des Menschen nicht adäquat genutzt werden kann und die starke Arbeitsteilung viele Schnittstellen im Material- und Informationsfluß mit den entsprechenden Reibungsverlusten bewirkt (Human Relations).


Scoring
Scoring meint die Gewichtung von Faktoren bei Entscheidungsprozessen. Anwendungsbeispiele sind "Make-or-Buy-Analysen", die Lieferantenauswahl, die Lieferantenbewertung sowie die Mitarbeiterbewertung.


Sechs-M-Methode
(Six-M-Method) Die Sechs-M-Methode berücksichtigt zusätzlich zur Fünf-M-Methode als zusätzliche Ursachengruppe das Feld der Messung.


Segmentierung
(Segmentation)
ist eine besondere Form der Aufbauorganisation, die von der Philosophie der Bildung teilautonomer Organisationseinheiten im Unternehmen ausgeht. Ein Produktionssegment umfaßt über die Fertigung hinaus planende und steuernde Funktionen, z.B. die Materialdisposition, die Fertigungssteuerung, die Qualitätssicherung, die Instandhaltung und die Arbeitsvorbereitung; zusätzlich können zu einem Produktionssegment die Produktentwicklung und das Controlling gehören. Hauptziel einer Segmentierung ist die Bündelung von Kompetenz, Kommunikation und Verantwortung im Sinne eines "Unternehmens im Unternehmen". Die Segmentierung kann produkt- oder kundenorientiert vollzogen werden. Die Segmente benötigen zur Zielabstimmung und Koordination segmentübergreifende Funktionen, die im Extremfall durch eine Holding ausgeübt werden. Wesentliche Gedanken der Segmentierung sind durch das Konzept der fraktalen Fabrik theoretisch untermauert worden.


Sekundärbedarf
(Secondary requirement)
ist der Bedarf an Werkstoffen, Roh- und Einzelteilen sowie Baugruppen, die zur Fertigung der Enderzeugnisse und Ersatzteile notwendig sind. Wird der Sekundärbedarf von einem vorhandenen Produktionsplan abgeleitet, so bedient man sich der Stücklisten, Teileverwendungsnachweise, Rezepturen und Arbeitspläne zu seiner Ermittlung. Zur Ermittlung des Sekundärbedarfs werden dabei die Mengenangaben des Produktionsplanes mit den Mengenangaben in den genannten Unterlagen multipliziert (deterministische Bedarfsermittlung). Ist eine Sekundärbedarfsermittlung auf die vorher beschriebene Weise nicht möglich, weil aus dem Fertigungsplan der Sekundärbedarf nicht ermittelt werden kann, so kann auf Basis von Verbrauchswerten der Sekundärbedarf auch ermittelt werden.


Sekundärfunktion
(Secondary function)
Indirekter Bereich


Sekundärorganisation
(Secondary organization)
Strukturierungsprinzip innerhalb eines Unternehmens, welches neben der eigentlichen, meist historisch gewachsenen und dauerhaften Organisation ( Primärorganisation) existiert. Eine Sekundärorganisation wird eingesetzt für zeitlich befristete oder für besondere Aufgaben der Organisation, die innerhalb der Primärorganisation nicht leistungsgerecht erfüllt werden können. Strukturierungsprinzipien der Sekundärorganisation können sein: Produktorientierung (Produktmanagement-Organisation), Kundenorientierung (Kundenmanagement-Organisation, Key Account Manager), Projektorientierung (Projektmanagement-Organisation), Strategische Orientierung (SGE-Organisation), Karriere-Orientierung (Parallel-Hierarchie) oder auch als Problem-Orientierung in Form von Projekt-Teams.
Eine Sekundärorganisation besteht entweder nur für einen, gemäß der Aufgabe begrenzten Zeitraumes, oder sie existiert dauerhaft ergänzend zur Primärorganisation. Letzteres wird als duale Organisation bezeichnet.


Sekundärressource (Prozeßindustrie)
Neben der Primärressource können einem Vorgang oder einer Phase noch weitere benötigte Ressourcen zugeordnet werden, wie z.B. Personal, Transportbehälter usw. Diese Ressourcen werden Sekundärressourcen genannt und können zeitlich flexibel mit einem Start- und End-Zeitpunkt relativ zum Start oder Ende des Vorgangs bzw. der Phase erfolgen.


Selbstaufschreibung
(Self-observation) ist eine Methode zur Beobachtung von Ist-Tätigkeiten und Ist-Zeiten als Basis für Arbeitsablaufanalysen, im Projektmanagement und zur Ermittlung von Vorgabezeiten. Im Rahmen einer Selbstaufschreibung halten die Mitarbeiter selbst die von ihnen erledigten Tätigkeiten sowie die dazu benötigten Zeiten fest. Besonders gebräuchlich ist die Selbstaufschreibung bei der gleichzeitigen Bearbeitung mehrerer Projekte durch einen Mitarbeiter, der die von ihm bearbeiteten Projektabschnitte und die verbrauchte Zeit unter dem jeweiligen Projekt notiert.
Bei allen Selbstaufschreibungen besteht die Gefahr der bewußten oder unbewußten Täuschung, vor allem durch das nicht tätigkeitsparallele Ausfüllen der entsprechenden Formulare. Dem kann durch entsprechende häufigere Kontrolle oder, bei Arbeiten an Rechnersystemen, durch die entsprechende Gestaltung der benutzten Software-Systeme entgegengewirkt werden.


Semi-unique part
Eine Komponente oder ein Halbfabrikat, das in derselben Menge in mehr als einem aber nicht in allen Produkten des gesamten betrachteten Produktspektrums verwandt wird.


Senioritätsprinzip
(Seniority principle)
Handlungsprinzip eines Unternehmens, nach dem sich Entgeltfindung und Karriereentwicklung nach Alter und Dauer der Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter richtet. Während einerseits die Vergütung der besonderen betriebs- und marktspezifischen Kenntnisse, die aufgrund des Alters und der langen Betriebszugehörigkeit gewonnen wurden, durchaus zweckmäßig sein kann, birgt auf der anderen Seite das Senioritätsprinzip die Gefahr, daß Positionen nicht mit den Mitarbeitern der besten Eignung besetzt werden und zudem, daß die Leistungsmotivation der Belegschaft eingeschränkt wird. Benachteiligt werden speziell Frauen, die durch Geburten- und Erziehungszeiten ihre Lebensarbeitszeit verkürzen. Das Senioritätsprinzip spielt in der Personalentwicklung japanischer Unternehmen eine große Rolle.


Sensivity Training
auch: Laboratory Training, Labormethode.
Verhaltenstraining mit dem Ziel, das eigene soziale Verhalten und das anderer besser zu verstehen und positiv beeinflussen zu können. So sollen die Selbsterkenntnis, die Wahrnehmung und das Verständnis der zwischenmenschlichen Beziehungen sowie die Kommunikationsfähigkeit gesteigert werden, um letztlich die Fähigkeit zur Diagnose des Verhaltens anderer Menschen, Gruppen oder ganzer Organisationen zu entwickeln. Der Lerneffekt von Sensivity Trainings basiert vor allem auf den gruppendynamischen Erfahrungen (Gruppendynamik), die die Teilnehmer selbst machen. Um dieses soziale Lernen zu ermöglichen, bedienen sich Sensivity Trainings des von Kurt Lewin entwickelten Phasenmodells von Verhaltensänderungen, das aus drei Phasen besteht: Unfreezing (altes Verhalten in Frage stellen), Moving (Verhalten ändern) und Refreezing (neues Verhalten einüben). Um gewohntes Verhalten in Frage zu stellen, arbeiten Sensivity Trainings mit gezielten Verhaltensverunsicherungen der Teilnehmer. Aus diesem Grund finden die Seminare außerhalb der gewohnten Umgebung in einer künstlichen Umwelt (Laborbedingungen) statt, in denen die Teilnehmer auf ihre gewohnten Quellen der Sicherheit, des Rückhaltes und der Unterstützung verzichten müssen, in der die Teilnehmer auf Statussymbole wie auch auf eine Privatsphäre (meist gibt es keine Einzelzimmer) und auf hierarchische Autoritätsbeziehungen verzichten müssen. Die Gruppe ist daher nicht strukturiert: Sie arbeitet ohne Gruppenleiter, Programm, Tagesordnung, sondern die Teilnehmer bestimmen die Diskussionspunkte selbst. Die Aufgabe des Trainers besteht vor allem darin, die Teilnehmern in dem u.U. stark belastenden und konfliktreichen Training psychologisch zu stärken und ihnen in ihrem Verhalten einen Spiegel vorzuhalten, um eigene Lerneffekte zu ermöglichen. Der Trainer hat dagegen keine Führerrolle zu übernehmen. Sensivity Trainings können als Methode der Organisationsentwicklung genutzt werden bei einer Größe von 6-15 Teilnehmern mit einer Dauer von mindestens einem bis zu mehreren Wochenende. Die Teilnehmer sind sich entweder bis dahin unbekannt (stranger labs) oder sie stammen aus verschiedenen Abteilungen einer Organisation (cousin labs) bzw. aus der gleichen betrieblichen Arbeitsgruppe (family labs), wobei letzterer Zusammenstellung die besten Erfolgsaussichten eingeräumt werden, das erlernte, neue Verhalten in den betrieblichen Alltag zu übertragen.


Serienfertigung
(Serial production)
Produktion von mindestens zwei Exemplaren eines Produktes unter normalen Produktionsbedingungen (
=> Fertigungstypen).


Serienreife
(Serial quality approral)

Ein Produkt ist serienreif, wenn es sich aufgrund der vorliegenden Dokumentation

kostengünstig und damit konkurrenzfähig herstellen läßt. Ein Produkt kann ein System, ein Subsystem, eine Baugruppe oder eine Unterbaugruppe sein. Zwischen dem Abschluß der Entwicklung mit einem serienreifen Produkt und dem Fertigungsbeginn ist Serienvorbereitung (= vorbereitende Tätigkeiten im Fertigungswerk) erforderlich. Die Eigenschaft "Serienreife" eines Produkts ist im Normalfall unter Bezug auf die Fertigungswerke des eigenen Unternehmensbereichs zu beurteilen.
Wesentliche Voraussetzungen für die Serienreife eines Produkts sind:

I. Funktion des Produkts:

  • Spezifikationen (u. ggf. sonstige Forderungen) sind vorhanden und auf neuesten Stand überprüft.
  • Nahtstellen-Anforderungen berücksichtigen fertigungs- und prüfgerechte Strukturierung des Produkts.
  • Funktion entsprechend der Spezifikation ist nachgewiesen (ggf. auch im System). Erprobung und Qualifikationsprüfung sind positiv abgeschlossen.
  • Toleranzuntersuchungen sind durchgeführt.
  • Zuverlässigkeits- und Sicherheitsanalysen sind durchgeführt.
  • Entwicklungs-Schwachstellen sind beseitigt;
  • Langzeitverhalten, Derating-Faktoren, Timing-Probleme usw. sind berücksichtigt.
  • Kosten- und fertigungsgerechte Entwicklung, Design to Cost und Serienreifmachung wurde geplant und gezielt durchgeführt.
  • Produktgestaltung und Materialien wurden nach Funktion und Herstellkosten optimiert.
  • Vorgesehene Stückzahlen/Varianzen wurden berücksichtigt.
  • Vorgesehene Fertigungs-, Prüf- und Automatisierungskonzepte sind berücksichtigt.
  • Ressourcen des Fertigungswerks, Einflüsse aus Fertigungs-Prozessen und Einrichtungen sind berücksichtigt.
  • Fertigbarkeit, Prüfbarkeit und Materialbeschaffbarkeit sind unter Berücksichtigung von Funktion und Kosten bestätigt.
  • Produktstruktur und -aufbau erlauben seriengerechte Fertigungs- und Prüfabläufe.
  • Entwicklungs- und Fertigungsrichtlinien sind eingehalten; notwendige Abweichungen sind abgesprochen.
  • Reproduzierbarkeit in der Serie ist zu erwarten (z.B. geringer entwicklungsbedingter Ausschuß, keine Toleranzüberschneidungen, durchgängige Prüfvorschriften).
  • Nachweiskonzept für Serienfertigung ist - auch nach Kosten - optimiert.
  • Der vorgegebene Serienstückpreis wird bei den vorgesehenen Stückzahlen erreicht.
  • Anforderungen an Reparaturfreundlichkeit, Wartbarkeit und Logistik werden erfüllt
II. Bauelemente, Halbzeuge und Stoffe

  • Bauelemente, Halbzeuge und Stoffe entsprechen den Anforderungen an Funktion, Qualität und Zuverlässigkeit
  • Toleranzen von Sauelemente, Halbzeug- und Werkstoffparametern (einschließlich Temperatur- und Langzeitverhalten) sind berücksichtigt.
  • Zulassungskriterien (z.B. Zuverlässigkeitsklassen) sind berücksichtigt.
  • Bauelemente, Halbzeuge und Stoffe sind beschaffbar.
  • Second Source-Bauteile sind vorhanden und untersucht.
  • Die Auswanl von Bauelementen, Halbzeugen und Stoffen erfolgte nach Funktions-, Kosten- und Verarbeitungsgesichtspunkten. : Standardisierungsgesichtspunkte wurden berücksichtigt
III. Dokumentation:

  • Zeichnungssatz-Angaben sind ausreichend und eindeutig.
  • Zeichnungssatz-Ausführung entspricht den Anforderungen.
  • Zeichnungssatz ist vollständig, geprüft und freigegeben.
  • Konfigurationsstand ist festgelegt.
  • Zeichnungssatz ist vom Fertigungswerk akzeptiert.
  • Zusätzliche Entwicklungsdokumentation liegt vor, z.B. Funktionsbeschreibung, Bedienungsanleitung, Qualifikations- und Erprobungsberichte, Hinweise auf Probleme.
  • Änderungswesen ist festgelegt und installiert.
    Nachweiskonzept und -verfahren für die Serienfertigung sind festgelegt.
  • VS-Einstufung ist überprüft.

Server
ist ein Programmsystem, das mehreren Benutzern (Clients) Daten zur Verfügung stellt. Ein File-Server verwaltet Dateien, ein Print-Server verwaltet die Ausgabe auf einem oder mehreren Druckern durch mehrere Benutzer. Der Begriff Server wird vielfach auch für den oder die Rechner in einem Netzwerk verwendet, auf denen die Server-Prozesse ablaufen; ein anderer Begriff für diese Rechner ist Host. (
=> Client/Server)


Servicefunktionen (SF)
Service; wir gehen hier von den Funktionen aus, die i.d.R. beim Verkauf von Investitionsgütern durch den Service (Kundendienst) ausgeführt werden. Zentrale Funktion des Service ist die Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit und Betriebsbereitschaft unter marktgerechten und wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Um dies zu erreichen, müssen Serviceprogramme bereits bei der Konzipierung und Entwicklung von Produkten entworfen und berücksichtigt werden. Nach der DIN 31051 werden die SF nach Montage und Instandhaltung unterschieden. Montage beinhaltet die Installation neuer Anlagen, Alt-/Neukompo-nenten tauschen, Anlagenerweiterung und Ummontagen. Funktionen (Aufgaben) der Instandhaltung sind Inspektion (Feststellen und Beurteilung des Ist-Zustandes), die Wartung (Bewahren des Soll-Zustandes) und die Instandsetzung (Wiederherstellung des Soll-Zustandes). Aus Sicht des Marketings unterstützt heute der Service u.a. die wichtigen Funktionen der Produktdifferenzierung und Kundenbindung. Die systema-tische Aufbereitung und konsequente Weitergabe von Störmeldungen und Kunden-beschwerden an die Produktion und Entwicklung verbessert Qualität und Produktentwicklung.


Service-Grad
(Level of service; service rate)
oder Lieferbereitschaft ist eine Lagerkennzahl, die das Verhältnis der Anzahl der sofort befriedigten Nachfragen je Zeiteinheit zur Gesamtzahl der Nachfragen je Zeiteinheit wiedergibt. Ein Service-Grad von 1 bedeutet demnach, daß jede Nachfrage sofort aus dem Lager bedient werden konnte. Dieser Service-Grad ist nur mit einem unendlich großem Sicherheitsbestand zu gewährleisten. Ist der Service-Grad sehr klein, so bedeutet dies, daß es zu hohen Fehlmengenkosten durch Wartezeiten, Nachbestellungen, Verzugsstrafen usw. kommt. Aufgabe der Lagerplanung ist es, den Service-Grad so zu planen, daß die Fehlmengenkosten und die Lagerbestandskosten zusammen ein Minimum ergeben. Diese Planung wird meist nur auf der Basis von sehr groben Abschätzungen vorgenommen, wobei die Fehlmengenkosten oft über- und Sicherheitsbestandskosten unterschätzt werden. Hilfsmittel für eine systematische Planung können die ABC- und die XYZ-Analyse sein.


Sexuelle Belästigung
(Sexual harassment)
Definitionen für den Begriff der sexuellen Belästigung gibt es in einigen Gesetzen, Grundsatzempfehlungen sowie Dienstvereinbarungen. Hierbei wird, im Gegensatz zum Strafrecht, die subjektive Sicht der Betroffenen betont. Nach dem Landesgleichstellungsgesetz von Berlin sind sexuelle Belästigungen "insbesondere unnötiger Körperkontakt, von der Betroffenen unerwünschte Bemerkungen sexuellen Inhalts, unerwünschte Bemerkungen, Kommentare oder Witze über das Äußere von Beschäftigten, Zeigen pornographischer Darstellungen am Arbeitsplatz sowie Aufforderung zu sexuellen Handlungen". Untersuchungen belegen, daß über 75 Prozent aller Arbeitnehmerinnen in der Bundesrepublik von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betroffen sind.


SFC
(Sequential Function Chart)
=> Ablaufsprache


Shewhart-Karte
(Shewart form)
=> Qualitätsregelkarte


Ship-to-Point-of-use
Diese Anlieferungsform ist die Fortführung des Grundgedankens des Just-in-Time-Systems, die beschaffte Ware zur benötigten Zeit ohne jede Zwischenlagerung direkt an die verbrauchende Stelle leiten zu lassen. Diese Organisation des Materialflusses setzt ein hohes Niveau der Prognose bzw. der Vertriebs- und Fertigungsplanung sowie verläßliche und flexible Lieferanten voraus. Konkret werden von den verbrauchenden Stellen über die informationstechnische Verknüpfung ( EDI) Abrufe an die Lieferanten übermittelt.


Shukko
(Loaning of employees)
Der Verleih eigener Beschäftigter an andere Unternehmen hat in japanischen Unternehmen das Ziel, durch 'tätige Anschauung' vor Ort von den Praktiken anderer Unternehmen zu lernen.


Sicherheit
(Safety level)
ist nach VDI/VDE 3542 die Sachlage, bei der das Risiko nicht größer als das Grenzrisiko ist. Sie beinhaltet die Fähigkeit, innerhalb vorgegebener Grenzen für eine gegebene Zeitdauer keine Gefahr für Leib und Leben oder Sachwerte, wozu auch die Umwelt zählt, zu bewirken oder eintreten zu lassen. Maßnahmen der Sicherheit sollen die gefährliche Auswirkung von Fehlern und Ausfällen verhindern. In diesem Sinn bedeutet eine Erhöhung der Zuverlässigkeit einer Anlage immer auch eine Verbesserung der Sicherheit. Eine Verbesserung der Sicherheit kann aber eine Verminderung der Zuverlässigkeit bedeuten, wenn die Anlage beispielsweise nun mehr Komponenten umfaßt.


Sicherheitsbeauftragter
ist in Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten vom Arbeitgeber zu bestellen und hat v.a. die Aufgabe, die Durchführung des Arbeitsschutzes zu unterstützen. Als solcher hat er sich laufend von der ordnungsgemäßen Benutzung der vorgeschriebenen Schutzeinrichtungen zu überzeugen. Sicherheitsbeauftragte sind Mitglieder des Arbeitsschutzausschusses.


Sicherheitsbestand
(Safety stock)
ist eine Lagerkennzahl, die den Mindestbestand für eine Materialposition festlegt, auf den notfalls, z.B. bei ungeplanten Entnahmen, zurückgegriffen werden kann. Der Sicherheitsbestand soll demnach Schwankungen zwischen dem geplanten und dem tatsächlichen Materialzugang und -verbrauch ausgleichen. Durch den Sicherheitsbestand werden Kosten wie Kapitalbindungskosten, Lagerkosten, Verwaltungskosten, verursacht. Je gleichmäßiger Verbrauch und Belieferung sind, desto geringer kann der Sicherheitsbestand sein.


Sicherheitsingenieur
vom Arbeitgeber bestellte Fachkraft für Arbeitssicherheit, die die Bezeichnung Ingenieur tragen darf. Er muß über sicherheitstechnische Kenntnisse verfügen und hat die Aufgabe, die für den Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verantwortliche Person (Arbeitgeber) zu unterstützen. Darüber hinaus muß er die Betriebsanlagen unter dem Aspekt der Sicherheitstechnik überprüfen, auf die Durchführung des Arbeitsschutzes achten und das sicherheitsorientierte Verhalten aller Beschäftigten fördern.


Sicherheitszeit
(Buffer time, safety lead time)
Anzahl der Arbeitstage, die in der Terminierung als Puffer zwischen dem terminierten Ende und dem Eckendtermin eines Auftrages geplant sind.


Sieben Qualitätswerkzeuge
(Seven tools of quality)
Die sieben Qualitätswerkzeuge wurden ursprünglich von Ishikawa für den Einsatz in Qualitätszirkeln zusammengestellt. Diese Werkzeuge sind visuelle Hilfsmittel für das Erkennen, Verstehen und Lösen von Qualitätsproblemen im Werkstattbereich. Ihr Vorteil ist ihre leichte Erlernbarkeit und einfache Handhabbarkeit. Die sieben Werkzeuge sind: Fehlersammelliste (Strichliste für Fehler nach Art und Anzahl), Histogramm zur Darstellung von Häufigkeitsverteilungen, Korrelationsdiagramm zur graphischen Feststellung von Beziehungen zwischen zwei veränderlichen Faktoren,
=> Qualitätsregelkarte, Pareto-Analyse, Brainstorming und => Ishikawa-Diagramm.


Simplex-Methode
(Simplex method)
ist die bekannteste Methode im Rahmen der Linearen Optimierung. Für Probleme mit mehr als zwei Variablen und Nebenbedingungen wird das System der Ungleichungen durch sogenannte Schlupfvariablen in ein System von Gleichungen überführt. Durch einen gezielten schrittweisen Austausch von Variablen wird schrittweise die optimale Lösung gefunden. Es handelt sich bei der Simplex-Methode also um ein Iterationsverfahren, das sich sehr gut für eine Programmierung eignet. Dementsprechend sind zahlreiche Programme/Algorithmen erhältlich, u.a. auch integriert in das Paket Excel (Solver). Beispiel für die Anwendung der Simplex-Methode ist das Problem der Zusammenstellung eines optimalen Produktionsprogramms unter Berücksichtigung unterschiedlicher Maschinenstundensätze, unterschiedlicher Arbeitspläne und Rüstzeiten.


Simulation
(Simulation)
Simulation ist die Nachahmung von Abläufen in wirklichen oder gedachten Systemen mit Hilfe von rechnerinternen Simulationsmodellen /VDI 3633/. Damit ermöglicht die Simulation

Experimente am Simulationsmodell verbessern die Planungssicherheit. Diesen Experimenten muß eine ingenieurmäßige Planung vorausgehen, um den Ver-suchsaufwand zu begrenzen. Simulation ist keine Methode zur Optimierung, denn eine Strategie zur Verbesserung einer Zielfunktion fehlt in der Simulation. Vielmehr können die Ergebnisse unterschiedlicher Strategien am Modell überprüft werden. Simulation wird beispielsweise eingesetzt in der

  • Auslegungsplanung (z. B. Fabrik-Layout, FFS, Transportsysteme, Pufferdimensionierung),
  • Konstruktion (z. B. Karosserie-Verbesserung),
  • Arbeitsvorbereitung (z. B. Untersuchung von Spritzgieß-Prozessen, Simulation von NC-Programmen).

Die Simulation erfordert oft die Einbindung von Spezialisten und speziellen Programmsystemen und kann sehr aufwendig sein. Sinnvoll ist eine Simulationsuntersuchung, wenn

  • komplexe Zusammenhänge in ihren Wechselwirkungen nicht mehr übersehen werden können,
  • Erfahrungen mit einem entsprechenden Realsystem nicht vorliegen,
  • Experimente am Realsystem nicht möglich (weil noch in der Planung) oder zu teuer sind (bei Optimierungsversuchen),
  • das zeitliche Verhalten der Anlage über einen sehr langen Zeitraum untersucht werden soll.

Die Simulation erfolgt in folgenden Schritten:

  1. Analyse des Problems/Aufgabenfeldes zur Erarbeitung der Ziele der Untersuchung.
  2. Modellbildung. Das System wird so genau wie nötig und so abstrakt wie möglich mit Hilfe der Beschreibungssprache des Simulationssystems beschrieben. Der Zeitaufwand für die Modellierung ist, z. B. bei der Auslegungsplanung, beträchtlich und erschwert eine online-Überprüfung von Planungsannahmen.
  3. Simulationsexperimente.
  4. Auswertungen. Wichtigstes Ergebnis der Simulation sind Statistiken, die von Animationen unterstützt werden. Die Interpretation der Ergebnisse bedarf im allgemeinen sehr guter Kenntnisse des betrachteten Systems.
  5. Feed Back auf das Realsystem. Auf der Basis der Ergebnisse der Simulationsexperimente wird die Planung bzw. das untersuchte System modifiziert. Dabei ist die Kreativität des Planers gefordert.

Simulationssystem
(Simulation system)
ist ein Programmsystem mit im Allg. graphischer Oberfläche, das Simulationsuntersuchungen für einen bestimmten Problembereich unterstützt. Simulationssysteme können für diskrete (z.B. Materialflußanalysen, Transportsystem-Auslegung) oder für kontinuierliche (z.B. Energie-Erzeugung, Gießprozeß) Probleme ausgelegt sein; sie können auf allgemeinen Bausteinen basieren, die vom Anwender zusammengesetzt werden oder sie können spezielle, aufgabenangepaßte Bausteine beinhalten; sie können mit konkreten Daten (etwa Produktionsprogramme aus der Fertigung) oder mit Zufallsverteilungen arbeiten. Entsprechend vielfältig ist das Angebot an Simulationssystemen. Zusätzlich vom Aufgabengebiet unterscheiden sich die Systeme auch nach der möglichen Modellgröße bzw. Abbildungsgenauigkeit, der Ausgabe der Simulationsergebnisse und dem Bedienkomfort.


Simultaneous Engineering
bedeutet, wörtlich übersetzt, gleichzeitiges, synchrones Erbringen von Ingenieurleistungen. Der VDI definiert das Simultaneous Engineering als das gleichzeitige Entwickeln von Produkt und Produktionseinrichtungen mit Hilfe von firmeninternen Projektteams unter weitestgehender Einbeziehung von Lieferanten und Systemherstellern. Simultaneous Engineering kann als eine spezielle Form des Projektmanagements angesehen werden. Ziel des SE ist die gravierende Verkürzung der Entwicklungszeiten.


Single Minute Exchange of Die - SMED
(dt: Austausch des Gesenks in einer Minute) betont die Wichtigkeit der Verkürzung der Rüstzeiten, um durch dann mögliche kleiner Losgrößen schnell und kostengünstig auf geänderte Nachfragen reagieren zu können. Geprägt wurde dieser Begriff im Zusammenhang mit der japanischen Produktionsphilosophie der Vermeidung von Verschwendung. Die Umrüstvorgänge werden analysiert und in interne Umrüstvorgänge, die bei Maschinenstillstand ausgeführt werden müssen, und externes Umrüsten, das auch parallel zum Maschinenbetrieb vorgenommen werden kann, unterteilt. Die interne Rüstzeit wird durch Vorbereitung z.B. der Gesenke, maschinennahes Bereitstellen usw. sowie durch Vereinfachung des Ablaufs reduziert.


Single Sourcing
ist eine Materialbeschaffungskonzeption, die niedrige Kosten bei Erfüllung der gesteckten Qualitäts- und Lieferzuverlässigkeitsanforderungen durch Bezug bei einem Alleinlieferanten ermöglicht. Single Sourcing stellt zwar eine gewisse Gefahr für den Abnehmer aufgrund des Fehlens einer weiteren Bezugquelle dar, bietet jedoch Vorteile durch Volumeneffekte/hohe Stückzahl (economies of scale) und bei betreuungsintensiven Teilen.


Sistierung von Bestellungen
(Cessation of purchase orders)
Verschiebung der Anlieferung auf unbestimmte Zeit. Vom Abnehmer erwünscht, falls aus bestimmten Gründen wie Produktionsrücknahme, Veränderung des Produktionsprogramms, bauliche Engpässe, etc. eine Anlieferung zum vereinbarten Zeitpunkt unpassend ist.


Six-Sigma-Quality
(Sechs-Sigma-Qualität)
1988 von Motorola eingeführtes statistisches Prozeßkontrollsystem. Dieses System definiert für jeden Prozeßparameter eine Normalverteilung, die durch die Bestimmung von Mittelwert und Standardabweichung eindeutig gegeben ist. Auf der Basis der maximalen Anforderungen für den vorgegebenen Prozeß und mit Hilfe des entsprechenden abgeleiteten Zuverlässigkeitsmodells werden die maximal (USL) und die minimal (LSL) erlaubten Parameter festgelegt. Die Abbildung gibt diese Definition und die entprechende Qualität in ppm wieder.


Skip-Lot
Stichprobe. Acceptable Quality Level.


Sloan, Alfred P.
(1875-1966).
Sloan war von 1923 bis 1946 Generalbevollmächtigter von General Motors und von 1946 bis zum Ruhestand 1956 Vorstandsvorsitzender. Sloan gilt als der Innovator des Managements von Industrieunternehmen der Massenfertigung. Er implementierte die funktionale Gliederung von Produktdivisionen, die jeweils für alle Phasen der Entwicklung, Produktion und Vertrieb selbstverantwortlich sind, aber von einer starken Zentralorganisation mit Zuständigkeit für die Finanzen und allgemeine Geschäftsführung gesteuert werden. Sein Prinzip war die "föderale Dezentralisierung", die in neueren Organisationsprinzipien wie der Segmentierung zu noch viel weiterer Selbständigkeit einzelner Divisionen und Produktbereiche getrieben worden ist.


SMED
=> Single Minute Exchange of Die - SMED


SMT
(Surface Mount Technology)
Die Technik, Bauteile auf Leiterplatten mit Hilfe von Lötpasten aufzutragen statt sie durchzukontaktieren, ist der Kern der Surface Mount Technology. Sie ist insbesondere dort angebracht, wo miniaturisierte Bauteile zwecks höherer Funktionsintegration verwendet werden. Für solche Teilchen mit einem Anschlußraster von 25mil (0,635mm) spricht man von Fine-Pitch-Bauelementen, die nur noch mit der SMT bestückt werden können. Das Verfahren stellt hohe Anforderungen an die Prozeßsicherheit, insb. bei dem Lötpastenauftrag und hinsichtlich der Koplanarität der Fine-Pitch-Bauelemente, d.h. der Anschlußgenauigkeit von Bauteilen auch bei unebenen Leiterplatten.


Software
ist der Oberbegriff für alle Befehls- und Steuerdaten, d.h. Programmen, zur rechnerinternen Datenverarbeitung. Zusammen mit der Hardware bildet die Software arbeitsfähige Rechner.


Software-Architektur
(Software architecture)
bezeichnet die Übersicht über die einzelnen Komponenten und ihr Zusammenwirken innerhalb eines Programmsystems. Die Darstellung der Architektur eines Systems erleichtert das Verständnis für den Laien und ermöglicht auf einem groben Level den Vergleich unterschiedlicher Lösungen.


Software-Engineering
(dt. strukturierte Software-Entwicklung) ist der Überbegriff für das methodische Vorgehen bei der Entwicklung von Programmen und Programmsystemen. Die Disziplin des Software-Engineering stellt Methoden und Werkzeuge zur Verfügung, die die Entwicklung und die Wartung systematisieren und damit verbessern sollen. Dabei werden Phasenmodelle der Softwarentwicklung benutzt, die den Lebenslauf eines Programmsystems von der Aufgabenstellung über die Kodierung und die Wartung bis zur Außerbetriebsetzung darstellen; für jede dieser Phasen werden geeignete Hilfsmittel (Flußpläne, Funktionspläne, Entscheidungstabellen, usw.) vorgeschlagen.
Die auf Rechnern arbeitenden Werkzeuge des Software-Engineering werden CASE (Computer Aided Software Engineering oder Computer Aided Systems Engineering) genannt und umfassen unter einer gemeinsamen Benutzeroberfläche z. B. Analyse-, Entwurfs-, Codier-, Validier-, Simulations- und Wartungswerkzeuge. Während des gesamten Entwicklungsprozesses wird zusätzlich die Dokumentation ständig aktualisiert und stehen Werkzeuge für das Projektmanagement zur Verfügung. Diese Systeme basieren auf einer gemeinsamen Datenbank.


Software-Ergonomie
(Software ergonomics)
beschäftigt sich mit der menschengerechten Gestaltung der Interaktion zwischen Mensch und Rechner. Dabei wirken so unterschiedliche Disziplinen wie Informatik, Arbeitswissenschaft, Psychologie, Pädagogik, Elektronik zusammen. Die Software-Ergonomie soll die Mensch-Maschine-Schnittstelle so gestalten, daß eine hohe Akzeptanz des Systems durch den Benutzer erreicht wird, daß die Motivation und Kreativität des Benutzers gefördert wird, daß bestmögliche Arbeitsergebnisse unter menschengerechten Bedingungen erzielt werden. Die Grundsätze der Dialoggestaltung sind nach DIN 66234/8 festgelegt: Aufgabenangemessenheit, Selbstbeschreibungsfähigkeit, Steuerbarkeit, Erwartungskonformität und Fehlerrobustheit. Für die praktische Umsetzung existieren eine Vielzahl von Regeln. Nach der EG-Richtlinie 90/270 von 1990 ist der Arbeitgeber verpflichtet, Software einzusetzen, die benutzerfreundlich ist, der auszuführenden Tätigkeit angepaßt ist, Informationen verständlich und in angemessenem Tempo anzeigt und Rückmeldungen über die Ergebnisse der Tätigkeiten gibt.


Sole Sourcing
Die Beschaffung aus nur einer Quelle hat zwei Gründe: a) auf dem Beschaffungsmarkt ist keine zweite Quelle für die Komponente bzw. das Produkt in der gleichen Qualität oder Spezifikation gefunden worden, b) die Kosten des Dual Sourcing oder Multiple Sourcing, darunter für die Suche, Qualifizierung und Pflege der Lieferanten und gegebenenfalls insb. der hohen Einmalkosten wie für Werkzeuge sollen vermieden werden. Im Falle von Schlüsselprodukten ist das Sole Sourcing eine riskante Beschaffungsstrategie. Wenn ein Unternehmen auf die Diversifizierungsstrategie ( Wettbewerbstrategie) setzt, hat es aber häufig keine Alternative, als für technologische Neuerungen die Hersteller der entsprechenden Technologien als Lieferanten zu nutzen, auch wenn sie die einzige Quelle dafür sind.


Soll-Arbeitszeit
vertraglich festgelegte Arbeitszeit, die durch Überstunden im Betrachtungszeitraum ausgeweitet werden kann bzw. sich durch Ausfallzeiten (gesetzliche Feiertage, Urlaub, Krankheit, Schutzzeiten, Freistellungen, Streiks etc.) auf die effektive Arbeitszeit reduziert.


Soll-Zeit
(Targeted time; planned time)
Soll-Zeiten sind Zeiten, die aus zuvor einmal erfaßten Ist-Zeiten abgeleitet oder durch Vergleichen und Schätzen bestimmt werden. Die Soll-Zeiten beziehen sich immer auf eine Bezugs- oder Normalleistung. Sie werden im betrieblichen Alltag fast immer unterschritten.


Sonderwerkzeug
(Special purpose tool)
ist ein Werkzeug, das aufgrund der Geometrie eines Teils oder anderer Anforderungen nur für einen Auftrag eingesetzt werden kann, im Gegensatz zu einem Standardwerkzeug, das für viele Bearbeitungsaufgaben verwendet werden kann. Sonderwerkzeuge erlauben eine technologisch optimale (z.B. Räumen) oder zeitlich verkürzte Bearbeitung (kombinierte Werkzeuge). Sonderwerkzeuge sollten nur nach strengen Wirtschaftlichkeitsprüfungen eingesetzt werden, da sie erhöhten Entwicklungs-, Arbeitsvorbereitung- und -steuerungs-Aufwand, Lagerkosten usw. bedeuten.


Sonderzahlung
vom Arbeitgeber freiwillig oder aufgrund tariflicher Vereinbarungen geleistete Zahlung an den Arbeitnehmer, z.B. ein zusätzliches 13. Monatsgehalt, Jahresabschlußprämien, Gratifikationen, Weihnachtsgeld, Abfindungen. Sonderzahlungen sind Teil der Personalnebenkosten. Es müssen Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden.


Sortenfertigung
(Continuous batch production)
Form der Massenfertigung, in der fertigungstechnisch weitgehend identische Varianten einer Produktart in großen Mengen gefertigt werden. Sortengüter können entweder parallel in eigenständigen oder aber nacheinander auf ein und demselben, umstellbaren Arbeitssystem in Losen produziert werden. Die Steuerung erfolgt über das Produktionsprogramm; die Rationalisierungseffekte liegen in Normung, Standardisierung und in der optimalen Losgröße. Die Abgrenzung zur Serienfertigung liegt darin, daß dort nicht Varianten einer Produktart, sondern verschiedene Produktarten in begrenzter Auflage produziert werden.


Sortierprüfung
(Sorting inspection)
ist eine Hundert-Prozent-Prüfung, bei der sämtliche gefundenen fehlerhaften Einheiten aussortiert werden. Das Verhältnis der bei einer Sortierprüfung gefundenen zu den vorher im Prüflos vorhandenen fehlerhaften Einheiten wird als Sortierwirkungsgrad bezeichnet, der im allgemeinen umso kleiner ist, je kleiner der Anteil fehlerhafter Einheiten vor der Sortierprüfung ist.


Sozialauswahl
muß bei betriebsbedingten Kündigungen zwischen jenen Arbeitnehmern vorgenommen werden, die von einem Wegfall der Arbeitsplätze betroffen sind. Die Sozialauswahl basiert auf §1 III des Kündigungsschutzgesetzes, nach dem der Arbeitgeber bei betriebsbedingten Kündigungen soziale Gesichtspunkte ausreichend zu berücksichtigen hat, d.h. sozial schwächere Arbeitnehmer sind vor Kündigungen soweit möglich zu schützen. In die Sozialauswahl sind alle Arbeitnehmer eines Betriebes einzubeziehen, die an den wegfallenden Arbeitsplätzen einsetzbar sind und der gleichen hierarchischen Ebene angehören. Nicht in die Sozialauswahl werden jene Mitarbeiter einbezogen, die ordentlich nicht kündbar sind wie z.B. Schwangere, Mitarbeiter im Erziehungsurlaub, Betriebsratsmitglieder etc. Die Kriterien einer Sozialauswahl sind dagegen nicht verbindlich festgelegt. In der Praxis wird meist mit Punktetabellen gearbeitet, die Kriterien wie Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltspflichten und mögliche Schwerbehinderungen gewichten und bewerten. Kann der Arbeitgeber in einer Kündigungsschutzklage nicht nachweisen, daß er die Sozialauswahl rechtmäßig vorgenommen hat, so ist die Kündigung nicht rechtswirksam.


Sozialleistungen
=> Betriebliche Sozialleistungen, => Gesetzliche Sozialleistungen


Spartenorganisation
(Divisional organiaztion)
=> Geschäftsbereichsorganisation


SPC
=> Statistische Prozeßregelung


Speichermedium
(Memory device)
ist in der Informationsverarbeitung das Medium, in dem die Daten aufbewahrt werden. Unterschieden wird nach


Speicherprogrammierbare Steuerung
(SPS, engl. PLC, Programmable Logic Controller)
ist das wichtigste Element der modernen Automatisierungstechnik und hat die bis zu ihrer Einführung gebräuchlichen verbindungsprogrammierten Steuerungen weitgehend abgelöst. Ihre Hauptaufgaben sind:

In SPS werden die einzelnen Steuerungsaufgaben durch ein Steuerungsprogramm realisiert. Dieses Programm wird in einem EPROM gespeichert. Bei Programmänderungen wird entsprechend ein neuer EPROM erstellt und gegen den alten in der SPS ausgewechselt. Die Anweisungen in SPS sind überwiegend logische Verknüpfungen von Ein- und Ausgängen (AND, OR, NOT usw.). Die Programmierung der SPS kann nach IEC 1131-3 textuell über eine Anweisungsliste oder Strukturierten Text sowie graphisch durch Kontaktplan, Funktionsplan oder Ablaufsprache geschehen.
Das Steuerungsprogramm wird zyklisch abgearbeitet. Die Prozeßsignale am Eingang werden entsprechend der Anweisungsreihenfolge nacheinander abgefragt und es werden Ausgangssignale erzeugt. Nach Abarbeitung der Programms wird sofort wieder von vorn begonnen. Durch die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit ergibt sich der Eindruck eines quasiparallelen Verhaltens der Steuerung.


Sperrlager
(Blocked stock)
Für beanstandete Ware, die wegen Qualitätsmängel oder sonstiger Unstimmigkeiten (Lieferbedingungen) nicht verbraucht oder weitertransportiert werden soll, wird, physikalisch von dem sonstigen Lagergut getrennt, ein Sperrlager eingerichtet. Der Zugang ist auf wenige Befugte reduziert. I.d.R. ist das Sperrlager durch besondere mechanische und/oder elektronische Sperren geschützt.


Spezifikation
(Requirements specification)
Synonym: Anforderungsspezifikation

  1. Geordnete Zusammenstellung und Festlegung aller Anforderungen an einen Entwicklungsgegenstand, an seine Erstellung und die dabei zu treffenden qualitätssichernden Maßnahmen.
  2. Dokument, das die Qualitätsmerkmale eines Erzeugnisses oder einer Dienstleistung, wie Funktionen, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Abmessung, Umweltresistenz festlegt. Es kann Festlegungen über Realisierungsverfahren, Nachweisverfahren (Prüfungen), Verpackung, Kennzeichnung oder Dokumentation enthalten.

Je nach Größe und Komplexität der zu spezifizierenden Einheit werden Spezifikationen für verschiedene Systemebenen (z.B. für System, Untersysteme, Baugruppen) oder für besondere technische Systemzusammenhänge (z.B. für Nahtstellen, Umwelt, elektromagnetische Verträglichkeit) erstellt. Die Aufgliederung Technischer Systeme zum Zwecke der Spezifizierung erfolgt im Allg. funktional bis zu der Ebene, aus deren Komponenten (Unter-) Auftragsgegenstände gebildet werden. Die Darstellung aller Spezifikationen eines Technischen Systems und ihrer hierarchischen Abhängigkeit erfolgt im Spezifikationsbaum. Abhängig von Entwicklungsfortschritt werden die Anforderungen an die Erzeugnisse geändert/detailliert. Entsprechend ist "Technische Spezifikation" ein Oberbegriff für folgende, im Laufe der Projektphasen entstehende Anforderungsunterlagen:

nach DIN 820


Spielzeit
(Cycle time in warehouses)
ist die durchschnittliche Zeit für eine Ein- und Auslagerung in einem Lager mit einem Regalbediengerät und, neben der Logik der Lagersteuerung, ausschlag-gebend für die mögliche Umschlagleistung. Die Spielzeit wird angegeben für Einzelspiele, d.h. jeweils eine Ein- oder Auslagerung mit Rückkehr in die Aus-gangsposition und für Doppelspiele, d.h. jeweils eine Ein- und Auslagerung und darauffolgende Rückkehr in die Ausgangsposition.


Spin-Off
Verselbständigung eines Unternehmensbereiches; hierbei werden Teile eines Unternehmens an Manager oder andere Betriebsangehörige verkauft. ( Management Buy-Out). Der betroffene Unternehmensteil kann durchaus gewinnbringend operieren, aber nicht mehr in die Struktur des Gesamt-unternehmens passen. Die ehemaligen Angestellten und neuen Geschäftsführer dürfen nach Vereinbarung die relevanten Vorleistungen (z.B. Entwicklung von Produkten) nutzen, bei entsprechenden Gegenleistungen oder bei einer Beteiligung des "Mutterunternehmens" am Erfolg.


Spline
bezeichnet Verfahren für die Kurven- und Flächeninterpolation und -approximation zur rechnerinternen Darstellung analytisch nicht beschreibbarer Kurven und Flächen in CAD-Systemen (Freiformflächen). Die Form dieser Kurven oder Flächen ist entweder funktionell (z.B. strömungstechnisch optimiert; Materialverteilung) oder durch ästhetische und modische Aspekte (Design) bestimmt. Ziel ist es, eine Form durch möglichst wenige Parameter zu beschreiben und eine numerisch einfach zu handhabende und möglichst übereinstimmende Näherung zu erhalten. Neben den Spline-Verfahren existieren weitere Verfahren, wie die Verfahren nach Bezier und Coons, Lagrange und Hermite.


Spline-Interpolation
Komfortable moderne NC-Steuerungen verfügen neben den Standard-Interpolationsarten zur Zerlegung der programmierten Bahn in Zwischenpunkte für die einzelnen Achsen auch über die Möglichkeit der Spline-Interpolation. Diese bietet insbesondere bei der Bearbeitung von Freiformflächen gegenüber der herkömmlichen Programmierung Vorteile hinsichtlich Datenvolumen und Weglänge je Satz. Dabei wird unter Spline-Interpolation die Beschreibung der Bahn in Form eines kubischen Polynoms in Maschinenkoordinaten verstanden.


Split-Level-Sharing
Form der Teilzeitarbeit und besondere Variante des Job Splitting, indem ein Vollzeitarbeitsplatz nicht nur zeitlich auf zwei oder mehrere Partner aufgeteilt wird, sondern auch hinsichtlich seiner Aufgabenstellung. Das Modell bietet sich bei unterschiedlichen Qualifikationsprofilen der Teilzeitpartner an, z.B. in der Form, daß der Anteil der Frendsprachenkorrespondenz eines Sekretärinnen-Arbeitsplatzes aufgeteilt wird. Sonstige Regelungen entsprechen denen des Job Splittings.


SPR
(Statistical Process Control)
=> Statistische Prozeßregelung


SprAuG
Sprecherausschußgesetz.
=> Sprecherausschuß


Sprecherausschuß
ist die Vertretung der Leitenden Angestellten eines Betriebes und kann in Betrieben mit mehr als zehn Leitenden Angestellten gewählt werden, insofern sich die Mehrheit von ihnen dafür entscheidet. Leitende Angestellte gemäß ihrer Beschreibung in §5 BetrVG werden nicht vom Betriebsrat vertreten, und das Betriebsverfassungsgesetz findet für sie keine Anwendung. Der Sprecherausschuß, dessen Bildung und Kompetenzen im Sprecherausschußgesetz (SprAuG) geregelt sind, besitzt jedoch keine Mitbestimmungs-, sondern lediglich Mitwirkungsrechte. Der Sprecherausschuß ist vor jeder Kündigung eines Leitenden Angestellten anzuhören. Zudem kann der Sprecherausschuß mit dem Arbeitgeber verbindliche Regelungen über den Abschluß, den Inhalt und die Beendigung von Arbeitsverhältnissen mit Leitenden Angestellten vereinbaren.


SPS
=> Speicherprogrammierbare Steuerung


SQL
(Structured Query Language; dt. strukturierte Abfragesprache)
ist eine Abfragesprache für Datenbanken, die auch in Programmiersprachen eingebettet werden kann. Mit wenigen Befehlen können die gewünschten Datensätze gefunden, verknüpft und ausgewertet werden.


ST
(Structured text)
=> Strukturierter Text


Stab-Linien-Organisation
(Line-staff organization structure)
Modell der Aufbauorganisation. Innerhalb einer Linienorganisation werden zusätzlich Stabstellen eingerichtet, um die Linienfunktionen bei strategischen und taktischen Entscheidungen fachlich zu unterstützen, zu ergänzen und um Sonderaufgaben wahrzunehmen. Die Stab-Linien-Organisation versucht die Vorteile des Einliniensystems mit denen des funktionsorientierten Mehrliniensystems zu kombinieren, jedoch wird die Einheit der Auftragserteilung seitens eines Vorgesetzten bewahrt. Die Stabsstellen werden meist hierarchisch hochstehenden Linieninstanzen (z.B. als Assistent des Vorstandes oder des Produktionsleiters) zugeordnet, besitzen aber selbst kein Weisungsrecht, sondern haben vorrangig die Aufgaben, zu planen, zu beraten, zu analysieren und neue Ideen einzubringen. Der Linieninstanz obliegt dagegen die Entscheidung, die Kompetenz der Anordnung, die Realisierung und die Erledigung der Routineaufgaben.
Die Zusammenarbeit zwischen Stabs- und Linieninstanzen ist in der Praxis häufig konfliktreich, da die Aufgabentrennung und Kompetenzabgrenzung vielfach verwischt oder unklar bleibt. Negative Folgen können sein, daß Doppelarbeit entsteht, zusammenhängende Arbeitsprozesse zerrissen werden oder sich die Stabsstelle gegenüber der Linieninstanz zu wenig durchsetzen kann bzw. auch, daß sie bei zu großer Machtposition die Linienverantwortlichen zu stark einschränkt.


Stabsstellen
(Staff units)
Stellen innerhalb eines Unternehmens, die zur fachlichen Unterstützung der Linienfunktionen eingerichtet werden und im Allg. keine Weisungsbefugnis besitzen. Eine solche Aufbauorganisation wird als Stab-Linien-Organisation bezeichnet. Stabsstellen sind entweder als ständiges Hilfsorgan eingerichtet (z.B. Assistent des Vorstandes), oder sie haben zeitlich begrenzte Sonderaufträge zu realisieren. In dieser Funktion besitzen sie u.U. auch ein für diesen Auftrag begrenztes Weisungsrecht. Tätigkeiten der Stabsstelle sind vor allem Dienstleistungen, Information und Beratungen gegenüber den Linienfunktionen; häufig haben sie forschende oder strategische Aufgaben. Da die Stabsstellen höchstens eine fachliche, jedoch keine formelle Autorität gegenüber der Linie besitzen, kommt es in der Zusammenarbeit häufig zu Konflikten und Kompetenzstreitigkeiten.


Ständige Verbesserung
(Continouos improvement)
=> Kaizen


Stammbaum
(Bill-of-material tree)
bezeichnet nach DIN 6789 die Gliederung eines Erzeugnisses in seine Haupt- und Untergruppen bis hin zu den Einzelteilen. Der Stammbaum ist damit das Ordnungsschema für den Aufbau der Stücklistensätze des Erzeugnisses. Neben dem Stammbaum kann dieses Schema auch als Aufbau-Übersicht (zeigt zusätzlich Eigenfertigungs- und Fremdfertigungsteile) oder Erzeugnisgliederung (beschränkt auf termin- und/oder wertbestimmende Teile) ausgeführt sein. Interessant für den betrieblichen Ablauf ist die Frage, nach welchen Kriterien die Gliederung durchgeführt wird. In der Praxis muß die in der Konstruktion unter funktionalen Aspekten vorgenommene Gliederung für die Fertigung, Montage und den Versand mehrfach umgebildet werden, da sie den jeweiligen Anforderungen nicht genügt. Die Aufteilung eines Produkts in seine Baugruppen sollte daher von allen an der Auftragsabwicklung beteiligten Stellen gemeinsam durchgeführt werden und dann möglichst nicht mehr geändert werden.


Stammbelegschaft
(Core employees)
Soziologischer Begriff, der jene Mitarbeiter eines Betriebes bezeichnet, die i.d.R. durch hohe Qualifikation und/oder durch lange Betriebszugehörigkeit zum festen "Stamm" der Belegschaft zählen, der Stabilität und hochwertige Arbeit absichern soll. Die Stammbelegschaft wird auch in Krisenzeiten eines Betriebes möglichst nicht entlassen und verfügt meist über höhere Entgelte und einen besseren innerbetrieblichen Status als jene Arbeitnehmer, die zur Randbelegschaft zählen. Häufig wird nur ihnen die Möglichkeit zur innerbetrieblichen Weiterbildung und zur Personalentwicklung gegeben.


Stammdaten
(Master data)
sind wichtige Grunddaten der betrieblichen Datenverarbeitung, die über einen längeren Zeitraum unverändert bleiben. Meist werden sie nicht permanent, sondern nur in bestimmten Zeitabständen aktualisiert. Stammdaten charakterisieren die im Unternehmen eingesetzten Produktionsfaktoren. Stammdaten werden zum Personal (persönliche Daten, betriebsbezogene Daten etc.) und zum Material verwandt. Sie qualifizieren Teile und Produkte auf allen Stufen ihrer Verarbeitung im Unternehmen. Sie enthalten u.a. die Artikel-Nummer, die technische Beschreibung, den Status des Teils (Rohstoff, Work-in-Progress, Halbfabrikat, Endprodukt), den Charakter des Teiles (Handelsteil, Verpackung usw.), Preise, u.a.m.


Stammlieferanten
Mit Stammlieferanten bestehen i.d.R. langjährige Beziehungen. Stammlieferanten haben sich als verläßliche und flexible Partner erwiesen, mit denen häufig Langzeit-Verträge oder Modul-Life-Verträge abgeschlossen werden.


Standard
(Standard)
Die Spezifikation eines Systems/Moduls/Bauteils ist in der Elektronik nach Standards und Regeln festgelegt, die es ermöglichen, sie derart zu Systemen zusammenzustecken, daß sie miteinander kommunizieren können. Damit ist eine relationale Spezifikation innerhalb eines Systems definiert. Standards können durch unterschiedliche Regulierungsformen zustandekommen. Sie können Resultat von Aushandlungsprozessen in (halb-)offiziellen staatlichen, parastaatlichen oder branchenmäßigen Gremien fixiert werden und erlangen dadurch offiziellen Charakter, indem sie z.B. in öffentlichen Ausschreibungen vorausgesetzt werden. Ein davon zu unterscheidender Fall sind Standards, die durch große Installationszahlen der betreffenden Systeme als etabliert angesehen werden, also de-facto-Standard sind. In diesem Fall spricht man von Industriestandards.


Standardarbeitsplan
(Generic route)
ist ein Arbeitsplan für eine bestimmte, häufig wiederkehrende Werkstückgruppe, die meist mit Hilfe von Klassifizierungssystemen ermittelt wurde. Aus dieser Standardlösung wird im Rahmen der Variantenplanung aufgrund festgelegter zulässiger Variationen einzelner Werkstückparameter der konkrete Einzel-Arbeitsplan abgeleitet. Ziel ist eine Minimierung und Automatisierung des Aufwands bei der Arbeitsplanerstellung.


Standardisierungsstrategie
(standardization strategy)
Produktpolitik eines Herstellers, seine Produkte nach den durchschnittlichen Anforderungen und Erwartungen bestimmter Kundengruppen zu vereinheitlichen. Auch möglich in der Kombination von partieller Standardisierung bestimmter Bauteile und individualisierten Lösungen. Vorteile liegen in den geringeren Kosten, in der vereinfachten Auftragsabwicklung und dem schnelleren Lieferservice. Dem stehen als Nachteile gegenüber, daß einer spezifischen Problemstellung des Kunden nur ein Produkt mit begrenzter, durchschnittlicher Problemlösung angeboten werden kann; bei zunehmend standardisierten Produkten verstärkt sich der Preiskampf zwischen Konkurrenten. Standardisierungsstrategien spielen in jüngerer Zeit auch bei Einzelfertigern der Investitionsgüterindustrie eine größere Rolle, da auch die Kunden zunehmend nach vereinfachten, aber kostengünstigen und schnell lieferbaren Lösungen verlangen.


Standardlohn
Leistungslohn, bei dem eine feste Soll-Leistung (meist als Soll-Zeit) oberhalb der Normalleistung (100%) vorgegeben wird. Entsprechend erhält der Arbeitnehmer einen Lohn in gleichbleibender Höhe. Unter- oder Überschreitungen der Soll-Leistung führen nicht zu Lohnveränderungen. Lohn und Leistung werden damit entkoppelt. Der Standardlohn kann sowohl im Akkord- als auch im Prämienlohn (Standardprämie) angewendet werden. Zudem eignet er sich für die meisten Fertigungstypen. Vorteile liegen in der Verdienstsicherheit und in einem verminderten administrativen Aufwand. Der Standardlohn wird in vielen Unternehmen häufig als "Übergangslösung" angewendet, wenn der Akkordlohn nicht mehr den technischen oder arbeitsorganisatorischen Anforderungen entspricht, aber noch kein neue Entlohnungssystem gefunden oder vereinbart werden konnte. Der Standardlohn wird seitens der Betriebsräte und Gewerkschaften befürwortet, da er den Arbeitnehmern - ähnlich wie ein Zeitlohn oder Gehalt - eine Verdienstsicherheit bietet, der Betriebsrat hier jedoch weiterhin ein Mitspracherecht besitzt.


Standortfaktoren
(Location factors)
Kriterien, die für die Wahl des Standortes eines Unternehmens, einer Betriebsstätte oder Niederlassung maßgeblich sind. Dabei können folgende Unterscheidungen getroffen werden: 1. Input-bezogene Standortfaktoren wie z.B. Rohstoffe, Energieversorgung, Arbeitsmarktbedingungen. 2. Throughput-bezogene Standortfaktoren wie politische, soziale, geologische Bedingungen. 3. Output-bezogene Standortfaktoren wie Absatzmarktnähe, Konkurrenz, Rückstandsbeseitigung.
Insbesondere die Diskussion um den "Standort Deutschland" hat in den letzten Jahren aufgrund der wachsenden Arbeitslosigkeit, dem Verlust einiger Standortvorteile und dem Bestreben vieler Unternehmen nach Standortverlagerungen an Brisanz gewonnen. Als Tendenz zeigt sich, daß international agierende Unternehmen bei der Standortfrage die Nähe zum Absatzmarkt deutlich höher bewerten, nicht zuletzt deshalb, um Risiken der Währungsschwankungen, nationale Einfuhrquoten oder Auflagen bei der Auftragsvergabe für einen bestimmten inländischen Herstellungsanteil zu umgehen. Zudem bieten viele Länder außerhalb Deutschlands mit einem gestiegenen Qualifikationsniveau einen attraktiven Arbeitsmarkt bei häufig deutlich niedrigeren Arbeitskosten. Durch die geographische Nähe gilt dies besonders für die ehemaligen Ostblock-Länder. Nicht zuletzt haben neue Logistikstrategien und die Möglichkeiten der Informationstechnologien die Wahl von Standorten außerhalb Deutschlands begünstigt. Andererseits bieten Standorte in den entwickelten Industrieländern die wesentlichen Voraussetzungen (qualifizierte Arbeitskräfte, Technologietransfers, Technologieerzeugung) für ein Bestehen in High-Tech-Bereichen oder bei neu aufkommenden Technologien. Um dieser Entwicklung entgegen zu treten, bieten nicht nur viele Gemeinden und Regionen den Unternehmen bei der Standortwahl erhebliche Kostenerleichterungen an (Grundstückspreise, Entsorgungskosten, Steuervorteile, Subventionen), sondern versuchen zunehmend, ein gezieltes Standortmarketing zu betreiben.


Stapelverarbeitung
(Batch processing)
=> Batch-Verarbeitung


Statistical Process Control
=> Statistische Prozeßregelung


Statistische Prozeßregelung
(SPR; SPC - Statistical Process Control)
dient dazu, einen bereits optimierten Prozeß zu überwachen und durch Korrekturen in diesem optimierten Zustand zu halten. Das wichtigste Hilfsmittel dazu sind die unterschiedlichen Qualitätsregelkarten, in die die während der Produktion gemessenen Merkmalswerte eingetragen werden. In die Qualitätsregelkarten eingezeichnet sind Warn- und Eingriffsgrenzen sowie der angestrebte Mittelwert. Durch den Einsatz der statistischen Prozeßregelung wird der Prozeß nicht optimiert, sie ist jedoch ein wichtiges Element im System des Qualitätsmanagements. Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz der SPR ist


Statistische Qualitätsprüfung
(Statistical quality check)
Stichprobensystem. Die Verfahren der statistischen Qualitätsprüfung gehen davon aus, daß unter Berücksichtigung bestimmter Voraussetzungen durch die Prüfung von einigen Elementen einer Grundgesamtheit (z.B. Los) eine Aussage über die Beschaffenheit der Gesamtmenge getroffen werden kann. Die Unsicherheit dieser Aussage kann statistisch quantifiziert werden.


Statistische Versuchsplanung
(Design of experiments)
hat das Ziel, durch eine gezielte mathematisch-statistische Auswahl von vielversprechenden Kombinationen von Parametern, die auf ein Versuchs-ergebnis Einfluß nehmen könnten, die Anzahl von Experimenten zu begrenzen und dennoch Aussagen darüber zu erhalten, wie Ergebnis und Parameter-änderungen zusammenhängen sowie wie die Parameter zusammenwirken. Die Versuchsplanung ist im Industriebetrieb von Bedeutung im Bereich des Quali-tätsmanagements. Sie soll in diesem Zusammenhang dazu dienen, die Produkt- und Prozeßparameter zu identifizieren, die für die Qualität des Enderzeugnisses entscheidend sind. Es existieren unterschiedliche Methoden der Versuchsplanung, die sich sowohl hinsichtlich ihrer Entstehungsgeschichte, als auch hinsichtlich ihres Einsatzgebietes und Umfangs unterscheiden. Diskutiert werden die Versuchsplanung nach Taguchi und die Versuchsplanung nach Shainin.


Stelle
(Job unit)
Die Stelle ist die kleinste organisatorische Einheit innerhalb eines Unternehmens, in der ein Komplex von Teilaufgaben zusammengefaßt wird (Stellenbildung). Unabhängig zunächst vom Stelleninhaber wird jeder Stelle im Rahmen der Aufbauorganisation ein bestimmter Kompetenzbereich zugedacht bzw. beschrieben ( Stellenbeschreibung, Stellenplan). Die Zusammenfassung mehrerer Stellen unter gleicher Leitung ist eine Gruppe oder Abteilung bzw. im weiteren ein Geschäftsbereich.


Stellenbeschreibung
(Job description)
auch: Aufgaben-, Arbeitsplatz oder Funktionenbeschreibung.
Schriftlich fixierte, verbindliche Beschreibung einer Stelle innerhalb des Betriebes, die unabhängig vom Stelleninhaber verfaßt wird. Sie enthält Angaben über die Aufgaben, Ziele und Kompetenzen der Stelle, ihre hierarchische Einordnung und Einbindung in das Informations- und Kommunikationssystem, Beurteilungsmaßstäbe für die Leistungen des Stelleninhabers, Stellvertreterregelung, Tätigkeitsgebiet und spezielle Aufgaben. Stellenbeschreibungen zählen zu den aufbauorganisatorischen Darstellungen von einem Betrieb (wie auch: Organigramm, Funktionendiagramm, Kommunikationsdiagramm). Sie haben das Ziel, eine möglichst transparente, überschneidungsfreie und umfassende Koordination der einzelnen Stellen im betrieblichen Zusammenspiel zu ermöglichen. Des weiteren werden sie als Grundlage für die qualitative Personalplanung und Personaleinsatzplanung genutzt; sie bieten Anhaltspunkte für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter, für die Personalentwicklung und für die anforderungsbezogene Entlohnung (Arbeitsbewertung). Neben dem Aufwand für die Erstellung und Pflege können sich Stellenbeschreibungen jedoch auch nachteilig auswirken, indem sie organisatorische Inflexibilität und Stellenegoismus fördern.


Stellenclearing
Gemeinsame Abstimmung von Personalabteilung und Vorgesetzten, um offene Stellen intern mit zur Verfügung stehenden Mitarbeitern besetzen zu können. Stellenclearing wird im Rahmen der internen Personalbeschaffung insbesondere zur Deckung des kurzfristigen Personalbedarfs durchgeführt.


Stellenplan
(Staffing schedule)
er baut auf vorhandene Stellenbeschreibungen auf und zeigt somit alle vorhandenen Stellen innerhalb des Unternehmens auf, unabhängig von ihrer Besetzung. Der Stellenplan bezeichnet somit einen Soll-Zustand. In Form eines Organigramms oder einer Tabelle enthält er Angaben über Bezeichnung und Anzahl der Planstellen, sowie den Qualifikationsanforderungen und den vorgesehenen Entgeltgruppen der künftigen Stelleninhaber.


STEP
(Standards for the Exchange of Product definition data)
ist eine Schnittstelle, die den Austausch aller produkt- und produktionsbezogenen Daten in allen Bereichen der Fertigung (CAD, CAP, CAM, PPS, CAQ) ermöglichen soll. Dazu werden in Normungsausschüssen sogenannte Application Protocols festgelegt, die auf der Basis von Partialmodellen die anwendungsspezifischen Datenformate definieren.


Steuerrezept
Rezept, das alle Informationen (Prozeßvorgaben) zur Ausführung eines Prozeßauftrags durch ein bestimmtes Prozeßleitsystem bzw. einen Anlagenfahrer enthält (Prozeßindustrie).
Steuerrezepte werden aus den Prozeßvorgaben des Prozeßauftrags erstellt und an die zuständige Prozeßsteuerung gesendet. Für jeden Steuerrezeptempfänger eines Prozeßauftrags wird ein Steuerrezept erstellt.


Stichprobenprüfung
(Lot sampling checking)
ist die Überprüfung eines repräsentativen Anteils von Teilen z.B. eines Loses, einer Tagesproduktion, einer Warenanlieferung bezüglich eines oder mehrerer Prüfmerkmale. Das Ergebnis dieser Prüfung läßt Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Gesamtmenge zu.


Stichprobensystem
(Lot sampling system)
ist eine Zusammenstellung von Stichprobenanweisungen oder Stichprobenplänen mit Regeln für ihre Anwendung. Beispiele für normierte Sitchprobensysteme sind die DIN ISO 2859 Teil 1, Teil 2 und Teil 3 für qualitative Merkmale und die DIN ISO 3951 für quantitative Merkmale. In den Anwendungen wird u.a. der Wechsel der Beurteilungsstufen (z.B. von normaler Prüfung auf verschärfte Prüfung) geregelt. Die Prüfkriterien werden mit der Annehmbaren Qualitätsgrenzlage (AQL) oder mit der Rückzuweisenden Qualitätsgrenzlage (LQ) beschrieben.


Stillstandszeit
(Downtime)
auch: Brachzeit. Ist nach REFA das planmäßige, ablaufbedingte bzw. erholungsbedingte Unterbrechen der Nutzung eines Betriebsmittels und als solches Teil der Belegungszeit.


stochastisch
ist ein Begriff aus der Materialwirtschaft; eine stochastische Bedarfsermittlung stützt sich auf Werte der Vergangenheit (deterministisch).


Stock-out costs
Die Kosten, die daraus entstehen, daß Waren nicht auf Lager sind oder es Produktionsunterbrechungen gab.


Stoff (Prozeßindustrie)
Substanz, mit der gehandelt wird oder die bei der Fertigung eingesetzt, verbraucht oder erzeugt wird. Ein Stoff kann sowohl ein chemisches Element als auch Verbindung sein. In PPS-Systemen wird ein Stoff als "Material" mit Materialstammsatz geführt.


Strategische Allianz
(Strategic alliance)
ist eine Zusammenarbeit von selbständigen Unternehmen mit dem Ziel, gemeinsam Wettbewerbsvorteile zu entwickeln und zu nutzen. Durch die strategische Allianz können verschiedene Felder der Zusammenarbeit vereinbart werden, Produkt/Markt-Kombinationen, gemeinsame Produktentwicklung, Logistik/Vertrieb, Bündelung der Einkaufsaktivitäten oder gemeinsame Nutzung von Produktionsressourcen. In Summe eröffnen sich den Allianz-Partnern zusätzliche Handlungsspielräume. Wenn auch die Konzeption bestechend erscheint, ist empirisch festgestellt worden, daß die überwiegende Zahl der strategischen Allianzen scheitert. Ein wesentlicher Grund für das Mißlingen besteht in der Unterschätzung der Unternehmenskulturen, die sich auf der "Arbeitsebene" als Konflikte manifestieren, bei gleichzeitiger Überschätzung der Wirksamkeit von vertraglichen Bindungen. Schließlich wäre es ein Trugschluß anzunehmen, daß bestehende Schwächen der Partner durch die gemeinsame Arbeit gemildert werden. Das Gegenteil ist der Fall, so daß das Einbringen von komplementären Stärken langfristig zum Erfolg führen kann.


Strategischer Bestand
(Strategic stock)
Der Bestand an Waren, die für den Fortgang der Produktion wesentlich sind und die auf jeden Fall zu Verfügung stehen müssen. Falls ein Endhersteller Gefahr läuft, daß der Materialzufluß wegen Streiks oder sonstiger Unwägbarkeiten unterbrochen sein könnte, wird er einen strategischen Bestand anlegen.


Streckensteuerung
(Linear path system; straight cut control)
wird an Werkzeugmaschinen dann eingesetzt, wenn der Endpunkt einer Bearbeitungsstrecke auf einem geraden Weg angefahren wird. Das Werkzeug kann, im Gegensatz zur Punktsteuerung, im Einsatz sein, weil ein definierter Zusammenhang zwischen den Verfahrbewegungen der einzelnen Achsen gegeben ist. Streckensteuerungen sind geeignet für einfache Dreh- und Fräsbearbeitungen. Streckensteuerungen als eigenständige Steuerungen sind nicht mehr im Einsatz, in speicherprogrammierbaren Steuerungen sind sie als Module zu finden.


Streik
(Strike)
ist eine befristete kollektive Arbeitsniederlegung von Lohn- und Gehaltsabhängigen zur Durchsetzung geforderter Arbeits- und Einkommenverhälnisse. Streiks sind Druckmittel der Gewerkschaften bei der Durchsetzung von Tarifverträgen. Streiks können als (kurze) Warnstreiks noch während der Friedenspflicht geführt werden oder als organisierter Streik, den die Gewerkschaftsmitglieder des Tarifgebietes per Urabstimmung beschließen müssen. Im Gegensatz zu früheren Flächenstreiks (breitflächiger Arbeitskampf im umkämpften Tarifgebiet), wählen Gewerkschaften zur Schonung ihrer Streikkassen zunehmend die Strategie der punktuellen Streiks, nach denen nur wenige, strategisch wichtige Betriebe bestreikt werden. Aufgrund der enger ausgelegten Logistikkette der Unternehmen, ihrer kleineren Lager und der größeren Abhängigkeit von Zulieferbetrieben führen auch diese Streiks schnell zu umfangreicheren Produktionsausfällen.
Die Frage, ob Streiks rechtmäßig oder illegal sind, war selbst seit Beginn der Industrialisierung Kern heftiger Auseinandersetzungen. Bis heute fehlen exakte Rechtsnormen, die gültigen Regelungen beziehen sich im wesentlichen auf Rechtsprechungen der Arbeitsgerichte. So muß nach Auffassung der Bundesarbeitsgerichtes ein rechtmäßiger Streik folgende Bedingungen erfüllen: Die Arbeitsniederlegung darf nicht gegen die Friedenspflicht verstoßen, sie muß von den Gewerkschaften getragen oder zumindest nachträglich von ihr übernommen werden und sich auf tariflich regelbare Ziele beziehen. Der Arbeitskampf muß das letzte Mittel nach Ausschöpfung aller Verständigungsversuche sein und der Verhältnismäßigkeit entsprechen. Er darf nicht gegen die guten Sitten und gegen die Regeln eines fairen Kampfes verstoßen. Beide Tarifparteien müssen nach beendeten Streik dazu beitragen, daß der Arbeitsfriede sobald wie möglich und in größtmöglichem Umfang wiederhergestellt wird.
Während des Streiks besteht für die Streikenden kein Lohnanspruch, ebensowenig Ansprüche auf staatliche Leistungen, da sich der Staat neutral zu verhalten hat; gewerkschaftlich Organisierte erhalten eine Streikunterstützung aus der Streikkasse der Gewerkschaft. Lange umstritten war die Frage, welche Ansprüche Arbeitnehmer haben, deren Betrieb mittelbar vom Streik betroffen sind, also z.B. aufgrund fehlender Zulieferungen der Streikbetriebe nicht weiter produzieren können. Hier sind drei Fälle zu unterscheiden: Beschäftigte, die in mittelbar vom Streik betroffenen Betrieben arbeiten, die jedoch zur gleichen Branche und zum gleichen Tarifgebiet zählen, haben bei Produktionsausfällen keinen Lohnanspruch und auch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld nach §116 III Abs. 1 AFG. Beschäftigte in Unternehmen einer anderen Branche erhalten dagegen Arbeitslosengeld nach §116 I Abs. 2 AFG, da hier die Neutralität des Staates in Arbeitskämpfen nicht verletzt wird. Umstritten war dagegen der dritte Fall, der mit der Novelle des Arbeitsförderungsgesetzes von 1986 neu entschieden wurde: Danach haben auch Arbeitnehmer der gleichen Branche in mittelbar betroffenen Bereichen keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld, selbst wenn sie nicht zum umkämpften Tarifgebiet zählen, jedoch nur eine Forderung erheben, die einer der Hauptforderungen des Arbeitskampfes in Art und Umfang gleich ist.
Deutschland ist ein Land mit relativ wenigen Streiktagen, was als Standortfaktor von Unternehmen durchaus geschätzt wird. Verboten sind Generalstreiks, politische Streiks zur Durchsetzung politischer Forderungen außerhalb der Tarifautonomie, wie auch Solidaritätsstreiks.


Stress
entsteht, wenn die objektiven Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen von einem Menschen als Beanspruchung ( Arbeitsbeanspruchung) wahrgenommen werden und er zudem daß Gefühl hat, aufgrund seiner persönlichen Voraussetzungen nicht in der Lage zu sein, die Beanspruchung bewältigen zu können. Während der sogenannte "eustress" als angenehm und durchaus belebender Zustand empfunden werden kann, so hat der "distress" vor allem unangenehme und auf Dauer gesundheitsschädliche Folgen. Zur Streßkontrolle kann zum einen versucht werden, die Arbeitsbedingungen und die Aufgabenanforderungen den Bewältigungsmöglichkeiten des Menschen anzupassen (Arbeitsplatz- und Arbeitsorganisationsgestaltung, Qualifizierung). Zum zweiten kann in gewissem Maße versucht werden, die Bewältigungsstrategien ( Coping) des betroffenen Menschen mit der Streßsituation weiter zu entwickeln.


Structured Analysis and Design Technique
(SADT) ist eine Darstellungstechnik für Funktionsstrukturen und Abläufe, die für den Softwareentwurf entwickelt wurde, aber auch allgemein für die übersichtliche Darstellung von betrieblichen Informationsflüssen benutzt wird. Die Strukturierung erfolgt graphisch; die Funktionen werden als Rechtecke gezeichnet, in die links die Eingabedaten von anderen Funktionen oder aus der Systemumgebung münden und aus denen rechts die Ausgabedaten fließen. Oben in die Funktionen-Rechtecke einmündende Pfeile stehen für die Steuerdaten, die für die Ausführung der Funktion benötigt werden, unten einmündende Pfeile bezeichnen die erforderlichen Hilfsmittel (Rechner, Drucker, Programmsysteme, Mitarbeiter,..). Ergänzt wird die funktionale Darstellung durch Datendiagramme, in denen die erzeugenden und verbrauchenden Funktionen sowie die Steuer-, Prüf- und Formatierungsregeln und Speicher detailliert werden. Die SADT-Diagramme können schrittweise im Verlaufe eines Projektes verfeinert werden, bzw. es ist möglich, aus detaillierten Diagrammen Übersichten zusammenzustellen (Top Down-, Bottom Up-Vorgehensweise).
Für die SADT wird Rechnerunterstützung angeboten, die eine schelle Modifizierbarkeit und eine Überprüfung der Vollständigkeit erleichtert.


Strukturierter Text
(Structured text)
(ST) ist in der SPS-Programmiernorm IEC 1131-3 als eine Pascal-ähnliche Hochsprache definiert. Sie enthält die typischen Elemente der strukturierten Programmierung, wie WHILE-, FOR- und REPEAT UNTIL-Schleifen, Kontrollstrukturen wie IF- und CASE-Anweisungen. Die Programme werden in Blöcken organisiert, die entweder als Unterprogramme integriert oder selbständig ablaufen. Jeder Block enthält einen Deklarationsteil für Konstanten und Variablen. Der Vorteil des ST ist die sehr kompakte, übersichtliche Programmierung von SPS gegenüber der heute gebräuchlichen Anweisungsliste.


Strukturstückliste
Die Strukturstückliste ist vom Aufbau eine normale Stückliste mit der Besonderheit, daß eine eindeutige Zuordnung aller Einzelteile, die in eine nächsthöhere Baustufe bis zum Endprodukt eingehen, aufgezeigt wird Teileverwendungsnachweis.


Stückakkord
=> Akkordlohn


Stückliste
(Bill of material; list of components)
Die Stückliste ist die Grundlage für die Disposition/Beschaffung. Sie listet alle Materialien der nächtsttieferen Strukturstufe auf (Baukasten-Stückliste). Über die Positionsnummer wird die Verbindung zur zugehörigen Zeichnung geschaffen. Stücklisten gehen vom Enderzeugnis aus und listen die in das Enderzeugnis eingehenden Teile auf. Stücklisten stellen deshalb eine analytische (= zergliedernde) Form der Erzeugnisstruktur dar. Die strukturelle Zusammensetzung beschreibt die Beziehung zwischen den über- und untergeordneten Teilen. Die mengenmäßige Zusammensetzung gibt an, wieviele Mengeneinheiten eines untergeordneten Teiles in einen übergeordneten Teil eingehen Baukasten-, Struktur-, Mengenübersichtsstücklisten, Erzeugnisbäume, Gozintographen.


Stufenwertzahlverfahren
(Scoring)
auch analog: Punktbewertungsverfahren. Methode der analytischen Arbeitsbewertung, um die Anforderungsarten eines Arbeitsplatzes zur Ermittlung des Arbeitswertes zu gewichten. Das Stufenwertzahlverfahren geht in folgenden Schritten vor: Ausgewählte Anforderungsmerkmale eines Arbeitsplatzes werden differenziert eingestuft, danach durch Gewichtungen in eine relative Rangskala zueinander gebracht und mit einer Stufenzahl bzw. mit Punktwerten versehen (hohe Punktzahl = hohe Anforderungen). Teilweise werden darüber hinaus die einzelnen Anforderungen noch in ihrer Ausprägung beurteilt (Art, Dauer und Höhe der Belastung). Aus den Stufenzahlen werden die Arbeitswerte und damit die Lohn- und Gehaltsdifferenzierungen abgeleitet. Eine andere genutzte Methode der analytischen Arbeitsbewertung ist das Rangreihenverfahren.


Stundenbedarfsrechnung
(Calculation of medium-term capacity requirements)
dient der mittelfristigen Unternehmensplanung. Aus dem geplanten Produktionsprogramm wird mithilfe von Umrechnungsfaktoren aus Vergangenheitswerten der Produktionsstundenbedarf, z.B. über die nächsten fünf Jahre für das Gesamtwerk und die einzelnen Kapazitätsbereiche, geschätzt. Die Gegenüberstellung von voraussichtlichem Bedarf und Angebot ermöglicht einen rechtzeitigen Kapazitätsabgleich.


Sukzessivlieferungsvertrag
einheitlicher Kauf- oder Werklieferungvertrag, der auf die Erbringung von Leistungen in zeitlich aufeinander folgenden Raten gerichtet ist. Zwei Formen werden angetroffen: der Ratenlieferungsvertrag, der festlegt, in welchen Teilen eine fixierte Menge zu liefern ist, oder der Bezugvertrag (Dauerlieferungsvertrag), der für eine unbestimmte oder längere Zeit gültig ist, mit dem aber die Liefermenge nicht festgelegt ist, die sich nach Bedarf der Abnehmer (Bierlieferungsvertrag) richtet.


Summarische Arbeitsbewertung
Verfahren der Arbeitsbewertung zur Ermittlung einer anforderungsbezogenen Entgeltdifferenzierung. Bei der summarischen Arbeitsbewertung erfolgt die Beurteilung der verschiedenen Arbeitsanforderungen eines Arbeitsplatzes - im Gegensatz zur analytischen Arbeitsbewertung - nicht in einer Beurteilung und Gewichtung für jede der Anforderungsarten, sondern im Ganzen. Die Zuordnung in die einzelnen Lohn- bzw. Gehaltsdifferenzierungen wird entweder im Rangfolgeverfahren oder durch das Lohngruppenverfahren (auch: Katalogverfahren) entschieden. Das Rangfolgeverfahren folgt dem Prinzip der Reihung, bei der der Arbeitsplatz mit anderen Stellen des Betriebes verglichen und in eine Rangfolge nach den geschätzten Schiewrigkeitsgraden gebracht wird. Das Lohngruppenverfahren orientiert sich an nach Schwierigkeitsgraden abgestuften Lohngruppen (bzw. Gehalts- oder Entgeltgruppen), für die innerhalb der Tarifgebiete Richtbeispiele existieren. Jeder tariflich gebundene Betrieb hat seine Arbeitsplätze in Entgeltgruppen einzuordnen, um damit zugleich die tarifliche Vergütung festzulegen.


Supply Chain Management
=> Supply Management


Supply Management
kann als Materialversorgungsmanagement übersetzt werden. Darunter wird ein neues Konzept der Materialwirtschaft verstanden, das eine gestalterische Aufgabe entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens - von der Rohstoffversorgung bis hin zum Ersatzteiledienst und zu Dienstleistungen fordert. Die Umsetzung dieser Forderung setzt bei den Mitarbeitern sowohl fundiertes Logistik-Know-How als auch Verständnis für betriebswirtschaftlich-technische Zusammenhänge und nicht zuletzt Kundenorientierung voraus. Organisatorisch ist die Funktion Supply Management im kaufmännischen Funktionsbereich, manchmal auch in der Produktion zu finden.


Sustainable Developmant
bedeutet frei übersetzt "produzieren und gleichzeitig Ressourcen schonen." Sustainable Development berücksichtigt als Konzept die (möglichst) gleichrangig ökonomische, ökologische und soziale Faktoren einer zukünftigen Entwicklung von Produktionsprozessen. Bezüglich der Umsetzung dieser Idee gibt es unterschiedliche Auslegungen. Für manche besteht die primäre Umsetzung darin, Sustainable Development als Standortfaktor zu begreifen, an den man durch Konsensbildung zu konkreten Maßnahmen kommt. Die chemische Industrie setzt dabei (m.E.) auf freiwillige Selbstverpflichtungen auf der Grundlage von Zielvorgaben der (staatlichen) Behörden. Andere Akteure wollen angesichts des globalen Wettbewerbs die behördlichen Vorgaben auf ein Minimum reduzieren , um die Kosten für den Umweltschutz niedrig zu halten. Der Aufbau neuer Werke in Ländern mit geringeren behördlichen Auflagen ist ein sichtbares Zeichen dafür, das (leider) Sustainable Development in der Realität zunächst eine Utopie bleiben wird.


SvZ
=> Systeme vorbestimmter Zeiten


SWOT
ist eine Methode zur Bestimmung von Stärken (Strenths), Schwächen (Weeknesses), Chancen (Opportunities) und Gefahren (Threats). Sie wird häufig bei neuen Projekten angewandt und gehört methodisch zu den Suchmethoden. Ihre Aussagekraft ist bei einer kompetenten Besetzung der Teilnehmer und entsprechender Moderation beachtlich.




Synektik
Kreativitätstechnik, deren wesentliches Element die systematische, mehrstufige Verfremdung des Problems mit Analogien (= Übereinstimmung, Vergleichbares) darstellt. In einer Vorbereitungsphase wird zunächst das Problem analysiert, strukturiert und werden spontane Lösungsideen erfaßt. In der Verfremdungsphase suchen die Teilnehmer systematisch Analogien zu dem Problem in folgenden Stufen: 1. direkte Analogien (meist Naturanalogien); dazu 2. persönliche Analogien. Diese werden 3. in symbolische Analogien verfremdet. Zu letzteren werden 4. wieder direkte Analogien (meist technische Analogien) entwickelt. Es folgt die Übertragungs- und Vertiefungsphase, in der die Analogien der 4. Stufe analysiert, beschrieben und mit den Problemmerkmalen verglichen werden. Die dabei entstehenden Lösungsideen werden in der Gruppe gesammelt und vertieft. Synektik eignet sich als Kreativitätsmethode eher für geübte Gruppen; der Zeitaufwand ist relativ hoch.


Synergie
(Synergy)
allg.: das Zusammenwirken verschiedener Elemente eines oder mehrerer Systeme, deren Leistung sich dadurch additiv oder potenzierend zugunsten des Systems verstärkt. Ein Effekt, der sich bei Zusammenschlüssen oder Kooperationen von Unternehmen ergeben kann, indem sich das einzelne wissenschaftliche und technische Know-how ergänzt oder evtl. bei gleichzeitigem Abbau von doppelten Kapazitäten effektiver ausgenutzt werden kann.
Synergie bei der Arbeit in Gruppen bzw. Teams tritt ein bei der Lösung komplexer Probleme, wenn die Gruppenmitglieder auf der Basis ihrer verschiedenen sachkundigen Informationen Lösungsansätze finden. Synergieeffekte speziell im Marketing werden durch die gegenseitige Förderung der Einzelmaßnahmen eines Marketing-Mix angestrebt, um die Effizienz der Gesamtmaßnahme zu erhöhen.


Synthetische Zeitermittlung
(Synthetic calculation of targeted times)
Vorgabezeiten (Sollzeiten) werden nach REFA aus den Zeiten für bestimmte Ablaufabschnitte zusammengesetzt. Die Vorgabezeiten für den Menschen enthalten Grundzeiten, Erholungszeiten und Verteilzeiten; die Vorgabezeiten für die Betriebsmittel enthalten Grundzeiten und Verteilzeiten.


System
(System)
Abgegrenzte Anordnung einer Menge von Elementen und einer Menge von Relationen zur autonomen Erfüllung einer Aufgabe. Sie bilden einen Funktionszusammenhang und können in Teilsystemen zusammengefaßt werden. In der Regel kann ein System in das "Objektsystem" und das "Zielsystem" unterteilt werden, die aber miteinander durch Informationen verbunden sind. In der allgemeinsten Form ist ein System die Gesamtheit der in eine Umgebung integrierten, interagierenden Teile. Sie können bestehen aus natürlichen, menschlichen, informellen, ökonomischen und technischen Elementen. Jedes System kann als Teil eines anderen Systems aufgefaßt werden.


Systemanalyse
(System analysis)
Ist eine der charakteristischen Phasen einer umfassenden systemtechnischen Untersuchung, sie stellt eine Anwendung systemwissenschaftlicher Methoden dar und dient der Definition des Systems. Sie kann unterteilt werden in die Zustandsanalyse (Erhebung des Ist-Zustandes), die Verhaltensanalyse (Untersuchung der Änderungen von Eigenschaften von Elementen und Beziehungen bei der im Istzustand vorgesehenen Funktionserfüllung) und die Änderungsanalyse (Zustands- und möglicherweise auch Verhaltensanalyse in verschiedenen Beobachtungszeiträumen zur Aufdeckung von Änderungen inhaltlicher und struktureller Art).


Systemaudit
(System audit)
untersucht auf Basis der Normenreihe DIN EN ISO 9000-9004 einzelne Systemelemente oder das gesamte Qualitätsmanagementsystem eines Unternehmens nach ihrer Existenz, ihrer Wirksamkeit und Anwendung, hauptsächlich durch Studium der Unterlagen wie Qualitätshandbuch, Auftragsunterlagen, Verfahrensanweisungen etc. Dagegen werden beim Produktaudit oder beim Verfahrensaudit spezielle Untersuchungsschwerpunkte gesetzt.


System Design
(Konzipierung eines Programmsystems, Systementwurf) ist eine Phase des Phasenmodells für die Entwicklung von Programmsystemen.


Systemlieferant
(System Supplier)
Lieferant, der auf der höchsten Stufe innerhalb der Lieferantenkette und Lieferantenpyramide steht. Ein Systemlieferant liefert komplexe Systeme, z.B. vormontierte Baugruppen, an seine Abnehmer. Systemlieferanten koordinieren mehrere Unterlieferanten, die nicht mehr direkt den Abnehmer, z.B. das Automobilwerk, beliefern. Der Trend zu einem verstärkten Einsatz von Systemlieferanten wurde durch die Konzeption der Lean Production ausgelöst. Insbesondere systematische Vergleiche ( Benchmarking) der Automobilindustrie mit japanischen Wettbewerbern haben aufgezeigt, daß die japanischen Unternehmen erheblich weniger Lieferanten haben als die europäische und amerikanische Industrie. Die Vorteile liegen in der Reduzierung des Koordinationsaufwandes in der Beschaffung, im Einkauf und in der Produktion (des Kunden/Abnehmers); darüber hinaus in einer Intensivierung der Beziehung zwischen Lieferant und Abnehmer zum gegenseitigen Nutzen. Der Systemlieferant wird in der Regel eine längerfristige Zusammenarbeit mit dem Kunden vereinbaren, z.B. über die gesamte Lebensdauer des Produktes/Modells. Von Systemlieferanten wird auch Produktentwicklungskompetenz erwartet. Systemlieferanten übernehmen die Gewährleistungsverantwortung für den Gesamtumfang.


Systeme vorbestimmter Zeiten (SvZ)
auch: Kleinstzeitverfahren, Standard-Daten-Verfahren, Elementarzeitverfahren. Verfahren zur Ermittlung von Soll-Zeiten für die Ausführung manueller Tätigkeiten, die - im Gegensatz zu den Zeitstudien - unabhängig vom Verhalten des einzelnen Arbeiters auf der Basis vorbestimmter Bewegungszeiten ermittelt werden. Aus ihnen werden die Vorgabezeiten für den Akkord- und Prämienlohn, aber auch Hinweise für die Gestaltung von Arbeitsmethoden, abgeleitet. Alle SvZ gehen in ihrer Analyse in folgenden Schritten vor: Die Bewegungsabläufe einer Tätigkeit werden in ihre Bewegungselemente zerlegt (z.B. Greifen, Weglegen, Loslassen etc.), die Bewegungselemente werden auf ihre Bewegungszeit und die dazugehörigen Einflußgrößen (Gewicht, Weglänge) analysiert, kodiert und ihre Normzeit aus einer Tabelle abgeleitet. Aus den einzelnen Elementarzeiten wird dann in einem umstrittenen Additionsverfahren die Gesamtbewegungszeit ermittelt.
Die nach den SvZ ermittelten Vorgabezeiten sind im Allg. niedriger als solche nach dem REFA-Verfahren ermittelten. Nicht nur bei den Gewerkschaften und Betriebsräten gelten die SvZ als umstritten, auch der REFA-Verband zweifelt die Gültigkeit des Verfahrens an. Dennoch haben die SvZ seit den Sechziger Jahren eine starke Verbreitung erlangt, wenn auch seit Mitte der Achtziger Jahre die Verfahren der Zeitstudien und SvZ in einigen Branchen und Produktionstypen zugunsten anderer Entlohnungs- und Kalkulationsmethoden generell im Rückgang begriffen sind.
Die wichtigsten Anwendungsformen des SvZ sind das Methods Time Measurement ( MTM-Verfahren) von Maynard und das von Quick entwickelte Work-factor-Verfahren. Darüber hinaus existieren noch das UMS (Universal Maintenance Standards), das vorwiegend im Instandhaltungsbereich eingesetzt wird, das ebenfalls von Maynard entwickelte MOST (Maynard Operation Sequence Technique) und eine Reihe von firmenspezifischer Verfahren (z.B. IBM-Standard-Daten).
Bei der Einführung und Anwendung des SvZ besitzt der Betriebsrat wie bei allen Methoden zur Ermittlung von Vorgabezeiten ein Mitbestimmungsrecht (§87 BetrVG).


System-FMEA
=> FMEA


Systemtechnik
(System technique)
Die systematische Anwendung technischer Hilfsmittel und wissenschaftlich begründeter Planungs- und Managementmethoden auf zielorientierte komplexe Systeme.


Systemtheorie (Theory of systems)
Ist die wissenschaftliche Beschreibung der grundlegenden und formalisierbaren Strukturen, Abhängigkeiten und Verhaltensweisen komplexer Systeme.


Szenario
(Scenario)
Die hypothetische Aufeinanderfolge von Ereignissen, die zu dem Zweck konstruiert werden, die Aufmerksamkeit auf kausale Zusammenhänge und Entscheidungspunkte zu lenken. Es beantwortet zwei Fragen: 1. Wie können hypothetische Situationen Schritt für Schritt entstehen? 2. Welche Alternativen, den Prozeß zu verhindern, abzulenken oder zu unterstützen, bestehen für jeden Handelnden bei jedem Schritt?