Gantt-Diagramm
(Bar chart)
=> Balkendiagramm


Ganzheitliches Qualitätsmanagement
(Total Quality Management, TQM)
ist eine Führungsmethode, die auf der Mitwirkung aller Mitglieder einer Organisation beruht, die die Qualität in den Mittelpunkt stellt und durch Zufriedenstellung der Kunden auf langfristigen Geschäftserfolg sowie auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation und für die Gesellschaft zielt. Die Ganzheitlichkeit umfaßt jegliches Personal und alle Hierarchieebenen. Diese Methode ist nur dann von Erfolg gekrönt, wenn die oberste Leitung mit Überzeugung und nachhaltiger Führung dahintersteht und alle Mitglieder der Organisation geschult und ausgebildet werden.


Garantie (Garantiekosten)
(Guarantee)

  1. auch: Garantieverpflichtung, Gewährleistungsverpflichtung. Verpflichtung des Verkäufers, innerhalb der Garantiefrist, die gesetzlich oder vertraglich bestimmt ist, die wegen mangelhafter Leistung entstandenen Arbeits- oder Materialfehler auf eigene Kosten zu beheben. Dies kann entweder in Form einer Ersatzlieferung oder durch Nacharbeit geschehen. Besondere Formen der Garantie sind Gewährleistungsgarantien oder Liefer- und Leistungsgarantien. Hinsichtlich ihrer Buchung und Bilanzierung werden Garantieaufwendungen als kalkulatorische Wagnisse für das Jahr geschätzt und als Monatsbeträge in die Kostenrechnung übernommen. Eingetretene Garantiekosten werden auf das Konto der Finanzbuchhaltung gebucht. Für zu erwartende Garantieleistungen, die dem Grund nach bereits vor dem Geschäftsjahresschluß entstanden sind, besteht Bilanzierungspflicht ( Bilanz) und es sind Rückstellungen zu bilden.
  2. Abstraktes Zahlungsversprechen einer Bank, im Falle einer Nicht- oder nur Teilerfüllung vertraglicher Verpflichtungen dem Garantienehmer (Begünstigten) einen Zahlungsausgleich (Garantiesumme) für den entstandenen Schaden zu leisten.

Gate Process
Bezeichnung für den Meilensteinprozeß bei der Durchführung von Projekten, i.d.R. angewandt bei der Entwicklung und Fertigungsvorbereitung neuer Produkte. Das Projekt muß klar definierte Tore (Gates) durchschreiten, bevor der Prozeß fortgesetzt werden darf. Die Projektleitung und bei wichtigeren Gates Vertreter des Top Managements prüfen den Stand des Projekts hinsichtlich Zeit, Kosten und Qualität gegen den Projektplan mit Hilfe der Meilensteintechnik.


Gateways
ermöglichen den Übergang zwischen verschiedenen Lokalen Netzwerken, indem sie die Nachrichten in die Protokolle der jeweiligen Netze umsetzen.


Gebrauchstauglichkeit
(Fitness for use)
Eignung eines Gutes für seinen bestimmungsgemäßen Verwendungszweck, die auf objektiv und nicht objektiv feststellbaren Gebrauchseigenschaften beruht, und deren Beurteilung sich aus individuellen Bedürfnissen ableitet (aus DIN 66050/08.80). Die Zuordnung des Begriffs Gebrauchstauglichkeit zum Qualitätsbegriff ergibt sich aus der Beziehung der Gebrauchseigenschaften zur Beschaffenheit der Einheit. DIN 55 350


Gefahrenübertragung
(
=> Incoterms).
Im internationalen Frachtverkehr Regelung der Übertragung der Kosten und Risiken für Verlust oder Beschädigung der Ware zwischen Verkäufer und Käufer. Die Extreme reichen von der Regelung EXW (ab Werk), bei der der Verkäufer alle Risiken bereits auf dem Fabrikgelände an den Käufer überträgt bis zum DDP, bei der der Verkäufer erst bei Abgabe an den Käufer alle Risiken abtritt.


Gegengeschäfte
(Return business)
Bei Gegengeschäften sind Unternehmen wechselweise Lieferant und Abnehmer. Diese Kompensationsgeschäfte funktionieren nur, wenn das Beschaffungsprogramm des einen Unternehmens Bestandteile des Absatzprogramms des anderen Unternehmens enthält. Der Vorteil liegt für beide Unternehmen in der Absatzerhöhung. Allerdings besteht ein Nachteil darin, daß jeweils nicht unbedingt die günstigsten Lieferanten eingesetzt werden.


Gehalt
(Compensation; salary)
Entgelt für geleistete Arbeit für Angestellte. Gehalt ist eine Form des Zeitlohnes, d.h. seine Vergütungshöhe richtet sich ausschließlich nach der Dauer der geleisteten Arbeit. Bei Angestellten wird i.Allg. als Bezugseinheit der Monat festgelegt, sie erhalten also unter Annahme einer erbrachten Durchschnittsleistung pro Monat ein gleichbleibendes Gehalt. In den meisten Tarifverträgen ist für Angestellte darüber hinaus die Zahlung einer Leistungszulage vorgesehen. Sonstige variable Entgeltbestandteile wie übertarifliche Zulagen, Schichtzuschläge oder Entgelt für Mehrarbeit werden gesondert berechnet und bezahlt.


Gehaltsausschuß
=> Lohn- und Akkordausschuß


Gehaltsgruppen
Basis für die im Rahmen der summarischen Arbeitsbewertung vorgenommenen Gehaltsdifferenzierung von Angestellten und Meistern. In den Gehaltsgruppen werden Tätigkeiten beschrieben und je nach Vorbildung, Schwierigkeitsgrad, Selbständigkeit und Verantwortlichkeit unterschieden. Im Gegensatz zu den Lohngruppen wird die Berufserfahrung innerhalb einer Gehaltsgruppe durch eine festgelegte Gehaltssteigerung nach 2-4 Jahren Berufstätigkeit ausgedrückt. Für Meister sind in den meisten Gehaltsrahmentarifverträgen eigene Gehaltsgruppen beschrieben.
=> Entgeltgruppen


Gehaltsgruppenverfahren
=> Lohngruppenverfahren


Gehaltsrahmentarifvertrag
=> Rahmentarifvertrag


Geldakkord
=> Akkordlohn


Geldfaktor
Begriff des Akkordlohnes ( Zeitakkord), mit dem der spezifische Preis einer Arbeitsmengeneinheit pro Minute, bezogen auf den Akkordrichtsatz, ausgedrückt wird.

G = Akkordrichtsatz / 60

Multipliziert man den Geldfaktor mit der Vorgabezeit, erhält man den Akkordlohn.


Geldwerter Vorteil
betrifft alle Güter, die einem Arbeitnehmer im Rahmen seines Arbeitsverhältnisses von seinem Arbeitgeber verbilligt oder unentgeltlich überlassen werden. Sie gelten als Arbeitslohn und müssen gem. § 21 LStDV versteuert werden. Zum Beispiel betrifft dies die Überlassung von Dienstwagen. Keinen Arbeitslohn stellen dagegen Waren dar, die an alle Arbeitnehmer abgegeben werden, die die Selbstkosten des Arbeitgebers nicht überschreiten und es sich um Waren des alltäglichen Gebrauchs handeln, die nur in orts- oder betriebsüblichen Mengen abgegeben werden. Ebenso liegt kein Arbeitslohn vor, wenn der Preisvorteil der überlassenen Waren nicht über dem hinausgeht, der auch anderen Personen oder Unternehmen außerhalb des Betriebes gewährt werden.


Gemeinkosten
(Overhead costs)
Gemeinkosten sind solche Kosten, die nicht unmittelbar einzelnen Produkten zugeordnet werden können. Typischerweise sind dies die Kosten für Gebäude, Versicherungen, Management, Informationstechnik, Dienstleistungen.


Gemeinkostenmaterialien
(Overhead material)
Materialien, die unabhängig vom einzelnen Produkt im Unternehmen Verwendung finden. Typische Gemeinkostenmaterialien sind Bürobedarf, Büromöbel, Farben, Reinigungsmaterial, etc.


Gemeinkosten Wertanalyse
(GWA)
ist eine von der Unternehmensberatung McKinsey entwickelte und breit angewandte Methode zur Kostenreduzierung im indirekten, Gemeinkosten-Bereich. Zur Durchführung einer GWA werden alle Tätigkeiten, die im indirekten Bereich eines Unternehmens anfallen, systematisch aufgezeichnet. Anschließend werden die jeweiligen Führungskräfte aufgefordert, Maßnahmen zur Rationalisierung ihres Bereiches vorzuschlagen (in einer vom Top-Management festgelegten Höhe). Die Maßnahmen werden in A, B und C-Kategorien eingeteilt. A-Maßnahmen sind solche, die sofort umgesetzt werden können, B-Maßnahmen sind an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, z.B. die Einführung von EDV, C-Maßnahmen sind von weitreichenden Voraussetzungen bzw. von Vorleistungen anderer Bereiche abhängig. Das GWA-Konzept stützt sich auf eine Mischung von Vorgaben ( Top Down, z.B. 15% Budget-Reduzierung mit A-Maßnahmen) und partizipativen Elementen und führt primär zu Personalabbau. Es ist aufgrund der möglichen Folgekosten, die erst mit Zeitverzögerung sichtbar werden können, in das Kreuzfeuer der Kritik geraten.


Genba
ist ein japanischer Begriff, der im Zuge der Dikussion um Lean Production und Kaizen häufig genannt wird, und bedeutet "Ort des Geschehens". Damit kann die Fertigungshalle, das Entwicklungslabor oder die Reparaturwerkstatt gemeint sein; das wesentliche und verbindende Element ist, daß dort Wertschöpfung erzeugt wird. In der japanischen Alltags-Sprache kann Genba auch Brandherd bedeuten. Als Grundhaltung läßt sich beim Produktionsmanagement die Maxime ableiten, Probleme umgehend am Ort des Geschehens in Angriff zu nehmen, statt lange Diskussionen fern der Praxis zu führen. Eine ähnliche Aufforderung zum Kommunizieren und Handeln vor Ort hat der amerikanische Unternehmensberater Tom Peters durch sein Konzept "Management by Walking Around" (Management durch "Herumwandern") propagiert.


Generalenterprise
bezeichnet die Arbeitgemeinschaft zwischen einem Generalunternehmer und Subunternehmern zur Erfüllung eines Auftrages, mit dem allein der Generalunternehmer beaufragt wurde.
Siehe auch
=> Kereitsu.


Generalstreik
(General strike)
Form des Arbeitskampfes, bei dem alle bzw. ein Großteil der Arbeitnehmer in den Streik treten um - meist politische - Forderungen durchzusetzen. Ein Generalstreik kann das gesamte Wirtschaftsleben zum Erliegen bringen. In Deutschland sind Generalstreiks verboten.


Generalunternehmer
(General prime)
Unternehmer, der von einem Auftraggeber mit der Ausführung eines Auftrages betraut wird und der sich dazu weitere Unternehmen (Sub- oder Unterunternehmen) bedient. Es bestehen nur Rechtsbeziehungen zwischen Auftraggeber und Generalunternehmer einerseits und zwischen Generalunternehmer und Subunternehmer andererseits. Anders:
=> Hauptunternehmer.


Genfer Schema
Kategorisierung von Arbeitsanforderungsarten, die als Grundlage für die analytische Arbeitsbewertung genutzt werden können. Das Genfer Schema wurde 1950 entwickelt und ist das in Deutschland am meisten genutzte Verfahren zur analytischen Arbeitsbewertung von Lohnempfängern. Es unterscheidet in die vier Hauptanforderungskategorien: Können, Verantwortung, Belastung und Arbeitsbedingungen. Diese sind jeweils unterteilt in "muskelmäßige Fähigkeiten" und "nicht muskelmäßige Fähigkeiten", aus denen sich sechs anzuwendende Anforderungsarten ableiten: Kenntnisse, Geschicklichkeit, Verantwortung, geistige Belastung, muskelmäßige Belastung und Umgebungseinflüsse. Neben dem Genfer Schema existieren noch weitere Schemata von Anforderungsarten mit teilweise unterschiedlichen Kategorien und Differenzierungen. So z.B. das von REFA (erweitertes Genfer Schema, 1975), jenes von Zander (1970) für Lohn- und Gehaltsempfänger oder das der Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie (1971) nur für Gehaltsempfänger.


Geringfügige Beschäftigung
Wenn der Lohn aus einer Beschäftigung regelmäßig im Monat 400 Euro nicht übersteigt, spricht man von einer geringfügigen Beschäftigung (auch "Minijob"). Geringfügig Beschäftigte müssen für die Kranken-, Renten und Arbeitslosenversicherung nur geringfügige Pauschalabgaben leisten.


geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG)
sind Güter, deren Wert ohne Mehrwertsteuer 410,-€ nicht übersteigt. GWG können im Jahr der Anschaffung in voller Höhe steuerlich abgeschrieben werden. Wirtschaftsgüter, die mehr als 410,- € netto kosten, sind gemäß den Vorgaben der Finanzämter steuerlich abzuschreiben (AfA Absetzung für Abnutzung).


Gesamtbetriebsrat
ist gemäß §47 I BetrVG in jenen Unternehmen zu wählen, die aus mehreren Betrieben bestehen und in denen somit mehrere Betriebsräte bestehen. Der Gesamtbetriebsrat ist für die Behandlung der Angelegenheiten zuständig, die das Gesamtunternehmen oder mehrere Betriebe betreffen und die von den einzelnen Betriebsräten nicht innerhalb ihrer Betriebe geregelt werden können. Dabei ist der Gesamtbetriebsrat nicht den Betriebsräten übergeordnet und er besitzt keine Kontrollfunktion. Der Gesamtbetriebsrat wird nicht von der Belegschaft gewählt, sondern jeder der einzelnen Betriebsräte entsendet Mitglieder (§47 II-VI BetrVG). Die Gesamtbetriebsratsmitglieder besitzen ein unterschiedlich gewichtetes Stimmrecht, das abhängig davon ist, wieviel wahlberechtigte Mitglieder seines Betriebes sie vertreten. Der Gesamtbetriebsrat kann einen Gesamtbetriebsausschuß errichten. In Konzernen können die Gesamtbetriebsräte sich auf die Einrichtung eines Konzernbetriebsrates einigen.
Dagegen darf kein Gesamtbetriebsrat gebildet werden, wenn die Unternehmen nur wirtschaftlich verflochten sind - selbst dann nicht, wenn bei den Geschäftsführungen Personalidentität bestehen.


Geschäftsbereichsorganisation
(Divisional organization)
auch: Spartenorganisation. Modell der Aufbauorganisation eines Unternehmens, bei dem die zweite Hierarchieebene unterhalb des Vorstandes/Geschäftsführung nach Objekten wie Produkte bzw. einheitliche Produktgruppen, nach Kunden, nach Märkten oder nach Regionen ( Regionalmodell) strukturiert sind. Auf der darunter liegenden, dritten Hierarchieebene erfolgt dann i.Allg. eine Strukturierung nach Funktionen.
Vor allem große Unternehmen mit heterogenem Produktprogramm strukturieren sich als Geschäftsbereichsorganisation, in der die einzelnen Sparten/Divisionen über alle zur Aufgabenerfüllung notwendigen Funktionen verfügen und ein oft hohes Maß an Autonomie haben. Am stärksten ist dieses Prinzip in Profit Centern ausgeprägt, die zudem die Gewinnverantwortung für ihren Geschäftsbereich tragen. Als zentrale Abteilungen fungieren in Geschäftsbereichsorganisationen häufig aus wirtschaftlichen bzw. rechtlichen Gründen der Einkauf, die Finanzierung und die Grundlagenforschung. Im Vorstand sind die Leiter der Geschäftsbereiche vertreten. Vorteile der Geschäftsbereichsorganisation liegen in ihrer Anpassungsfähigkeit und in der Möglichkeit, daß sich die einzelnen Geschäftsbereich jeweils auf ihre Produkte oder Märkte konzentrieren und dafür die Entscheidungsmöglichkeiten besitzen und die Verantwortung tragen. Der Koordinationsaufwand für das Gesamtunternehmen ist gering; es lassen sich leicht neue Geschäftsbereiche angliedern. Nachteile können darin liegen, daß oberhalb der Geschäftsbereiche notwendige Koordinierungen erschwert werden und die einzelnen Sparten sich vor allem an kurzfristigen Gewinnen orientieren. Mit Konzepten wie dem Portfolio-Management in Verbindung mit Strategischen Geschäftseinheiten als Sekundärorganisation sollen diese Nachteile vermieden werden. Ein anderes Prinzip der Primärorganisation ist die der Funktionalorganisation, die nicht nach Objekten, sondern nach dem Verrichtungsprinzip strukturiert ist.


Gesetzliche Sozialleistungen
Sozialleistungen, zu denen der Arbeitgeber durch gesetzliche Bestimmungen verpflichtet ist. Dazu zählen als wichtigste Leistungen die Arbeitgeberbeiträge zur Krankenkasse, Arbeitslosen- und gesetzlicher Rentenversicherung, die Entgeltfortzahlung im Krankenfall und Beiträge zur Berufsgenossenschaft. Gesetzliche Sozialleistung zählen wie auch die betrieblichen Sozialleistungen zu den Personalnebenkosten eines Unternehmens.


Gesetz über Arbeitnehmererfindung (ArbNErfG)
=> Arbeitnehmererfindung


Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG)
vom 19.12.1974 trifft wichtige Regelungen für die Fälle, in denen Arbeitnehmern seitens ihres Arbeitsgebers Leistungen der betrieblichen Altersversorgung zugesagt wurden. Wesentliche Inhalte des BetrAVG sind die Unverfallbarkeit der betrieblichen Altersversorgung (§1 BetrAVG), das Auszehrungsverbot (§5; Verbot bzw. Einschränkung der gegenseitigen Anrechenbarkeit mit sonstigen Versorgungsleistungen), der Umgang mit der flexiblen Altersgrenze (§6 BetrAVG), die regelmäßige Überprüfung und ggfs. Anpassung der Rentenhöhe und zudem die Festlegung der Insolvenzsicherung (§7 BetrAVG). Träger der Insolvenzsicherung ist ein privatrechtlicher Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (Pensions-Sicherungs-Verein), der sicherstellt, daß auch im Konkursfall eines Unternehmens die zugesagten Renten gezahlt werden können.


Gesplittete Anlieferung
(Split delivery)
Eine größere Menge wird mit einer Bestellung bestellt, um einen niedrigen Preis zu erzielen, aber die Anlieferung wird in kleinere Mengen aufgesplittet und über verschiedene Termine verteilt, um die Kosten zu minimieren, etwa dadurch daß die Beständebildung verhindert oder Lagerplatz geschont wird.


Gewährleistung
(Warranty)
bezeichnet das Einstehen des Verkäufers oder Zulieferers für Mängel der Sache bei einem Werk- oder Kaufvertrag. Die Gewährleistung ist gesetzlich oder im besonderen vertraglich geregelt. Gewährleistungskosten sind wie Garantiekosten zu behandeln.


Gewährleistungsgarantie
(Warranty guarantee)
Form der Garantie, bei der der Käufer (Garantienehmer) für den Fall abgesichert wird, daß der Verkäufer bzw. der Lieferer seinen vertraglichen Gewährleistungspflichten nicht nachkommt. Vor der Gewährleistungsgarantie wird bis zum Zeitpunkt der Auslieferung bzw. Abnahme des Produktes meist eine Liefer- und Leistungsgarantie erstellt.


Gewässerschutzbeauftragte
=> Betriebsbeauftragter für Umweltschutz


Gewerbezulassung
Zwar besteht in Deutschland nach § 1 GewO (grundsätzlich) Gewerbefreiheit, doch ist dies eher die Ausnahme. So ist der Zugang zu den meisten Gewerbearten nämlich von einer behördlichen Zulassung abhängig. Ohne eine solche Erlaubnis kann nur der Handel ausgeübt werden, jedoch auch nur, soweit er nicht im Rahmen eines Handwerksbetriebs (Handwerk) ausgeübt wird. Die G. ist keine Anlagengenehmigung - etwa im Gegensatz zur Genehmigung nach dem BimSchG -, sondern rein personenbezogen. Genehmigungsvoraussetzung sind daher in der Regel der Nachweis der Geeignetheit (=erforderliche Sachkunde) und die persönliche Zuverlässigkeit sowie im Einzelfall (Gaststätte) das Vorhandensein der sachlichen Betriebsgrundlagen, z.B. baurechtlicher Art. Die G. ist unabhängig von einem eventuellen Bedarf zu erteilen: Solche Bedürfnisprüfungen sind i.d.R. unzulässig.


Gewerblicher Rechtsschutz
Gewerblicher Rechtsschutz ist ein Sammelbegriff für alle Rechtsnormen, die die geistige, gewerbliche Leistung des Einzelnen schützen; hierzu gehören u.a.: Patentrecht, Gebrauchsmuster-, Geschmacksmuster-, Warenzeichen- und Wettbewerbsrecht. Dagegen werden Werke der Literatur, Kunst und Musik vom Urheberrecht geschützt. Der internationale G.R. garantiert, daß alle Angehörigen eines Mitgliedsstaates im jeweils anderen Land (Ausland) bezüglich des G.R. wie Inländer behandelt werden; hierzu gibt es eine Reihe von Abkommen und Übereinkünften, so z.B. die Pariser Übereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums, das Haager Abkommen über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster oder Modelle, die beiden Madrider Abkommen, usw.


Gewerkschaften
(Trade Unions)
Vereinigungen von Arbeitnehmern zur Wahrung und Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen, sozialen und politischen Interessen gegenüber anderen sozialen Gruppen und dem Staat. Die Funktion der Gewerkschaft als Selbsthilfeverband mit dem Prinzip der gegenseitigen Hilfeleistung war v.a. in der Vergangenheit von Bedeutung. Obwohl die Grundkonstante gewerkschaftlicher Aktivität die Sicherung eines gerechten Anteils ihrer Mitglieder am Sozialprodukt ist und demnach der Lohn- und Tarifpolitik das hauptsächliche Interesse gilt, geht es den Gewerkschaften nicht allein darum, auf dem Arbeitsmarkt ein Gegengewicht zu den Arbeitgebern zu bilden. Als Instrument zur Verbesserung der sozialen Wohlfahrt der Arbeitnehmer versuchen sie, über ihren Einfluß auf die Parlamente und Regierungen gesellschaftspolitische Forderungen zu verwirklichen, die nicht ausschließlich durch Tarifverhandlungen regelbar sind. So finden sich z. B. im Aktionsprogramm des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) folgende Forderungen: kürzere Arbeitszeiten, gerechtere Vermögensverteilung, Verringerung des Beschäftigungsrisikos, Sicherheit am Arbeitsplatz (Arbeitsschutz), größere soziale Sicherheit, Ausdehnung der Mitbestimmung auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene, gleiche Bildungschancen, bessere berufliche Bildung.


Gewinn
(Profit)

  1. Im Sinne der theoretischen Analyse: Einkommen aus dispositiver Arbeit und Verfügungsgewalt über Produktivvermögen, das i. d. R. dem Faktoreinkommen zugerechnet wird.
    • Das Einkommen aus dispositiver Arbeit (Unternehmerlohn) stellt einen beträchtlichen Teil des Gewinneinkommens dar, weil der entsprechende Einkommensteil der freien Berufe darunter fällt.
    • as aus der Verfügungsgewalt über Produktivvermögen fließende Residualeinkommen ist in folgende Komponenten aufzuspalten: angemessene Verzinsung des Eigenkapitals; Gewinn im engeren Sinn (Profit), und zwar Monopolgewinn als Ergebnis der Gewinnmaximierung auf unvollkommenem Markt, Pioniergewinn aus der Durchführung von neuen Kombinationen (JosephSchumpeter) seitens schöpferischer Unternehmer, dynamischer Marktlagengewinn (Q-Gewinn, windfall gain) auf Grund von Investitionen, die unter der Bedingung I geplant > S geplant realisiert werden.

  2. Im Sinne der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR): Unternehmensgewinne (Nicht: Unternehmergewinne!), die neben den entstandenen Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen die von den Unternehmen empfangenen Einkommen enthalten, nicht jedoch die von den Unternehmen geleisteten Zinsen, Nettopachten und Einkommen aus immateriellen Werten.
    • nach der Entstehung: entstandene Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen für empfangene Zinsen, Nettopachten und Einkommen aus immateriellen Werten + empfangene Ausschüttungen aus Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit und Einkommen aus Unternehmen ohne eigene Rechtspersönlichkeit geleistete Zinsen, Nettopachten und Einkommen aus immateriellen Werten = Unternehmensgewinne
    • nach der Verwendung: Unternehmensgewinne der Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit (Ausschüttungen, unverteilte Gewinne vor der Besteuerung) + Unternehmensgewinne der Unternehmen ohne eigene Rechtspersönlichkeit (Entnahmen, nichtentnommene Gewinne) = Unternehmensgewinne.

Gewinnbeteiligung
Form der Erfolgsbeteiligung von Mitarbeitern (Mitarbeiterbeteiligungsmodelle), bei der Mitarbeiter an den Gewinnen des Unternehmens beteiligt werden, ohne jedoch über Kapitalbesitz verfügen zu müssen. Erwirtschaftet das Unternehmen keine Gewinne, so besteht hinsichtlich der Gewinnbeteiligung keine Zahlungsverpflichtung an die Mitarbeiter. Bei der Gewinnbeteiligung können verschiedene Bemessungsgrößen zugrunde gelegt werden: 1. Der Bilanzgewinn, bei dem der in der Bilanz ausgewiesene Unternehmensgewinn, der Betriebsgewinn oder auch der steuerliche Gewinn bestimmt, in welchem Umfang Gewinne an die Mitarbeiter ausgeschüttet werden können. 2. Der Ausschüttungsgewinn, d.h. der an die Kapitaleigner ausgeschüttete Gewinn dient auch als Bemessungsgrundlage für die Mitarbeiter. Möglich hier als Dividendensatz-Gewinnbeteiligung, bei dem ein bestimmter Prozentsatz der Mitarbeiter an den Dividendensatz gekoppelt ist. Oder als Dividendensummen-Gewinnbeteiligung, wobei die Mitarbeiter einen Teilbetrag der ausgeschütteten Dividendensumme erhalten. 3. Der Substanzgewinn, der an den Kapital- bzw. Vermögenszuwachs des Unternehmens gekoppelt ist. Die Gewinnbeteiligung ist die in der Praxis am häufigsten vorkommende Form der Erfolgsbeteiligung.


GKS
(Graphical kernel system)
(Graphisches Kernsystem) ist ein Schnittstelle zur Verbindung von Anwenderprogrammen und graphischen Systemen. Es ist nach DIN 66252 und ISO 7942 genormt. GKS definiert graphische Funktionen, die in eine Programmiersprache eingebettet sind und als Unterprogramme aufgerufen werden.


Gleichbehandlungsgrundsatz
sagt aus, daß bei der Anwendung einer innerbetrieblichen Regel alle Arbeitnehmer, auf die die Regelung ihrer Art nach anwendbar ist, gleich zu behandeln sind. Dies gilt unnabhängig davon, welcher Rechtsnatur die Regelungen sind. Vom Gleichbehandlungsgrundsatz ausgenommen sind jene Umstände, in denen sachliche Gründe eine unterschiedlichen Anwendbarkeit der Regeln rechtfertigen. Zudem verpflichtet sie nicht dazu, daß nichtorganisierte Arbeitnehmer nach den tariflichen Bestimmungen behandelt werden müssen. Der Gleichbehandlungsgrundsatz gründet sich auf §75 I BetrVG und Art. 1, Abs. 1 und 3 des GG.


Gleitender Durchschnittswert
(Moving average value)
Der gewichtete Durchschnitt des Materialwerts über eine Zeitreihe. Der Durchschnitt gleitet insofern, als in jeder neuen Periode der Wert der ersten Periode aus der Betrachtung herausfällt und der Wert für die neue Periode aufgenommen wird.


Gleitkommazahl
(Floating point number)
(Fließkommazahl) ist die Möglichkeit, wie rechnerintern reale Zahlen und sehr große bzw. sehr kleine Zahlen dargestellt werden. Jede Zahl wird in ein Vorzeichen, eine Mantisse und in einen Exponenten aufgeteilt gespeichert. Gleitkommazahlen belegen mehr Speicherplatz und ihre Verarbeitung ist aufwendiger als die von Integerzahlen (Ganzzahlen). Die Verarbeitung kann von speziellen Prozessoren unterstützt werden.


Gleitpreis
(Moving price)
In Rahmenverträgen zwischen Abnehmer und Lieferant können im Unterschied zum Festpreis Gleitklauseln vereinbart werden, so daß je nach abgenommener Menge (z.B. 200 000 Widerstände) bzw. nach einem vereinbarten Zeitraum (drei Monate) oder c) in Kombination von beiden Kriterien (mindestens 200 000 Widerstände in drei Monaten) dem Abnehmer eine Preissenkung zugesagt wird. In eher partnerschaftlich orientierten Abnehmer-Lieferanten-Beziehungen wird außer der Abnahmemenge auch die Preissenkung infolge Lernkurvenvorteile beim Lieferanten offen diskutiert werden können. Die Partner können eine Formel vereinbaren, mit der die Elemente der Kosten, die einer gleitenden Veränderung ausgesetzt werden sollen, sowie die Prozentsätze der Mindest- (Baisseklausel) und Maximaländerung (Hausseklausel) festgelegt sind. Solche Elemente sind i.Allg.: die Fixkosten, die Lohnkosten, die Montagekosten, die Materialkosten, die Transportkosten, die Verpackungskosten und sonstige Kosten.


Gleitzeit
(Flexitime; flexible working hours)
Form der Arbeitszeitflexibilisierung, bei der Beginn und Ende der Arbeitszeit frei oder innerhalb bestimmter Bandbreiten wählbar sind. Die Gleitzeit kann als tägliche, wöchentliche, monatliche oder jährliche Gleitzeit gestaltet werden mit unterschiedlich ausgeprägten Kernzeiten (Anwesenheitspflicht) und Mindestanwesenheitszeiten. Das gängigste Modell ist die monatliche Gleitzeit, bei der die Sollarbeitszeit innerhalb eines Monats erreicht werden muß und nur ein bestimmtes Quantum an Zeitguthaben (i.Allg. 10 bis 20 Stunden) oder an Zeitschulden (meist bis -10 Stunden) auf einem Zeitkonto in den nächsten Monat übertragen werden kann. Kernzeiten, in denen jeder Mitarbeiter anwesend zu sein hat, werden meist täglich vormittags und nachmittags festgelegt.
Vorteile der Gleitzeit für Mitarbeiter liegen darin, daß starre Pünktlichkeitskontrollen wegfallen und die Arbeitszeit in gewissem Umfang an den persönlichen Lebensrhythmus angepaßt werden kann. Das Unternehmen profitiert mit der Gleitzeit an eine bessere Anpassung der Arbeitszeit an den bestehenden Arbeitsanfall, an eine Ausweitung der Betriebszeit und eine Verminderung von Mehrarbeitszeiten. Während sich die Gleitzeit zumindest für die Angestellten in den letzten 15 Jahren weitgehend durchgesetzt hat, ist sie im gewerblichen Bereich noch immer eher selten verbreitet. Speziell bei der kontinuierlichen und bei kapitalintensiven Fertigungen besteht mit den Gleitzeit die Gefahr, daß Arbeitsplätze zeitweise nicht bzw. doppelt besetzt sind. Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich hier mit der Einführung von Gruppenarbeit, da die Mitarbeiter untereinander Absprachen über die individuelle Arbeitszeiten treffen können bzw. auf dispositive Tätigkeiten ausweichen können. Vorteile der Gleitzeit im gewerblichen Bereich liegen insbesondere in der bedarfsorientierten Ausweitung der Betriebsnutzungszeit. Die Einführung und die Gestaltung der Gleitzeit ist nach §87 I Ziff. 2 des BetrVG mitbestimmungspflichtig.


Globalisierung
(Globalisation)
Im Unterschied zur Internationalisierung, die als Ausweitung der Handelsströme über den Globus zu verstehen ist, sowie der Multinationalisierung, die die globale Präsenz von Unternehmen mit Vertriebs- und Fertigungsstätten meint, bezeichnet der Begriff Globalisierung die systematische Einbeziehung des Weltmarktes, lokaler Märkte und nationaler wie sektoraler Besonderheiten für alle Aktivitäten, damit auch der bislang in Internationalisierungsstrategien weitgehend ausgeblendeten Produktentwicklung. Die Kooperation mit Wettbewerbern in Strategischen Allianzen zur Erschließung neuer Märkte, zur Kostenteilung bei der Entwicklung neuer Technologien oder zur gemeinsamen Standardsetzung ist ein wesentliches Element bei dieser Strategie, sich auf neue Marktherausforderungen einzustellen.


Global Sourcing
beabsichtigt, die Materialbeschaffungsaktivitäten global (weltweit) auszurichten. Die Aufgabe des Einkaufs besteht beim Global Sourcing darin, die beste Lieferquelle bezüglich eines definierten Zielsystems (z.B. Kosten, Qualität, Liefertreue) herauszufinden, ggf. zu qualifizieren und vertraglich zu binden. Global Sourcing stellt neue Anforderungen an die Einkäufer hinsichtlich ihrer Fähigkeit international zu kommunizieren, aber auch hinsichtlich der logistischen Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Kunden-Lieferant-Verbindung dar.


GmbH-Anteile
ist eine mögliche Form der direkten Kapitalbeteiligung von Mitarbeitern ( Mitarbeiterbeteiligungsmodelle), indem sie GmbH-Anteile des eigenen Unternehmens halten. In der Praxis ist das Verfahren jedoch kaum anwendbar, da jede Änderung der Zahl der Gesellschafter und deren Einlagenhöhe notariell beglaubigt werden muß.


Goldene Bilanzregel
stellt eine horizontale Finanzierungsregel dar. Diese Finanzierungsregel wird bilanziell präzisiert. Im engsten Sinne bedeutet die goldene Bilanzregel, daß das Anlagevermögen durch Eigenkapital gedeckt werden soll. In einer anderen, nicht so strengen Form wird gefordert, daß das Anlagevermögen durch langfristig zur Verfügung gestelltes Kapital finanziert. sein soll. Im noch weiteren Sinne fordert die goldene Bilanzregel, daß das Anlagevermögen und die dauernd gebundenen Teile des Umlaufvermögens (eiserne Bestände) mit langfristigem Kapital finanziert werden sollen. Demzufolge sind die nicht dauernd gebundenen Teile des Umlaufvermögens durch kurzfristiges Kapital finanzierbar. Die letztgenannte Form der Bilanzregel entspricht dem Prinzip der goldenen Finanzierungsregel. Hier wird generell gefordert, daß langfristig gebundenes Kapital auch langfristig finanziert werden soll. Umgekehrt heißt dies, daß kurzfristige Finanzierungsmittel nur kurzfristig gebunden sein dürfen. Es wird hierbei abgestellt auf das Prinzip der Fristenkongruenz zwischen Mittelherkunft und Mittelverwendung. Die praktische Bedeutung der genannten horizontalen Finanzierungsregeln ist begrenzt. Im Rahmen der Bilanzanalyse stellen sie jedoch ein gutes Indiz dafür dar, inwieweit durch die Vermögens- und Kapitalstruktur das Unternehmen mittelfristig bis langfristig in der Lage ist, die Liquidität aufrecht zuerhalten. Sind diese Regeln eingehalten, so besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, daß eine Basis für die Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts für die nächste Zukunft gegeben ist. In kurzfristiger Betrachtung kann jedoch die Liquidität jeweils nur dann aufrecht erhalten werden, wenn die Firma jederzeit in der Lage ist, den Zahlungspflichten auch tatsächlich nachzukommen.


Gonzito-Graph
ermöglicht aufgrund des technologischen Aufbaus von Produkten (Stücklisten) und der Verwendung einzelner Komponenten in mehreren Endprodukten die Ermittlung des Materialbedarfes. Der Gonzito-Graph ist in jedem Produktionsplanungs- und Steuerungssystem enthalten. (
=> Bruttobedarfsrechnung)


Gratifikation
Sonderzahlung, die der Arbeitgeber zu besonderen Anlässen wie z.B. Dienstjubiläum, Weihnachten, Urlaub, Jahresabschluß an den Arbeitnehmer zahlt. Da sie im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses gezahlt werden, sind sie keine Schenkungen. Bei freiwilligen Gratifikationszahlungen besteht für den Arbeitnehmer grundsätzlich kein Rechtsanspruch, der Arbeitgeber hat allerdings den Gleichheitsgrundsatz zu beachten, d.h. er darf einzelne Personen oder Gruppen nicht von allgemeinen Gratifikationen ausschließen. Die Verpflichtung zur Zahlung von Gratifikationen kann aus einer Festlegung im Arbeitsvertrag, einer Kollektivvereinbarung (Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarung gemäß § 87 BetrVG) oder aus der betrieblichen Übung erwachsen. In letzterem Fall besteht ein Anspruch auf die Gratifikation, wenn der Arbeitgeber sie dreimal hintereinander vorbehaltlos zahlte. Die Höhe der Gratifikation bestimmt der Arbeitgeber. Rückzahlungsansprüche müssen eindeutig vereinbart werden.


Grenzplankosten
Grundlage der Grenzplankostenrechnung bzw. des Direct Costing. Die Grenzplankosten werden ebenso wie die Plankosten als Planwerte, jedoch ohne Berücksichtigung der fixen Kosten ermittelt. Grundlage ist die Kostenauflösung der Gesamtkosten in fixe und variable Teile, wobei die variablen Teile unter der Prämisse des linearen Kostenverlaufs mit den proportionalen Sollkosten übereinstimmen. Wegen dieser Übereinstimmung entfallen die für die Vollkostenrechnung typischen Probleme der Beschäftigungsabweichung. Graphisch ergibt sich für die Grenzplankosten damit das für das Direct Costing typische Kostenbild mit dem Fixkostenblock und den proportional ansteigenden Soll-, d.h. Grenzplankosten.

Quelle: Fäßler, Klaus; 1991


Groupware
Vernetzte Software-Lösungen zur Unterstützung von Teams und von typischen Teamarbeiten. Komponenten sind etwa: Bearbeitung von Dokumenten, Electronic Mail, gemeinsame Ablage, Time-Management, Datenbank(zugriff), Vorgangsbearbeitung.
Grundentgelt
ist der i.d.R. tariflich (in Ausnahmefällen auch arbeitsvertraglich oder gesetzlich) festgelegter Teil des Arbeitseinkommens (Lohn oder Gehalt), das der Arbeitnehmer entsprechend seiner Eingruppierung in einer bestimmten Lohn- oder Gehaltsgruppe erhält.


Grundkapital
Grundkapital ist das bei einer Gründung einer Aktiengesellschaft oder Kommanditgesellschaft auf Aktien von den Aktionären aufzubringende Kapital (Rechtsgrundlage: AktienG), das mindestens 50.000,- EUR betragen muß. Über das Grundkapital werden Aktien ausgegeben, die auf einen Nennbetrag in EUR lauten müssen (Mindestbetrag 1 EUR pro Aktie; § 8 Abs. 3 AktG). Eine Veränderung des G. ist nur über eine Satzungsänderung möglich.


Grundzeit
ist nach REFA die Summe der Soll-Zeiten, die für die planmäßige Ausführung eines Arbeitsablaufes durch den Menschen erforderlich ist. Die Grundzeit wird jeweils bezogen auf einen Ablaufabschnitt ermittelt und setzt sich zusammen aus Tätigkeitszeit (tt) und Wartezeit. (tw). Grundzeit, Erholzeit und Verteilzeit bilden zusammen die Vorgabezeit im Akkordlohn.


Gruppenakkord
nicht der einzelne Akkordarbeiter, sondern eine Gruppe erhält eine gemeinsame Vorgabezeit bzw. rechnet einzelne Akkordscheine zusammen ab. Der Gruppenakkord wird angewendet, wenn eine hohe Abhängigkeit zwischen den einzelnen Tätigkeiten besteht oder auch, um den Verwaltungsaufwand der Einzelabrechnungen zu verringern. Mit der Einführung von Gruppenarbeit erfolgt ebenfalls der Wechsel vom Einzel- zum Gruppenakkord, insofern der Entlohnungsgrundsatz nicht grundlegend geändert wurde. Es kommt häufig zu Konflikten zwischen den Arbeitern, wenn die Akkordgruppe zu groß ist bzw. arbeitsorganisatorisch keine weiteren Kooperationsmöglichkeiten bestehen, da Leistungsunterschiede kaum geregelt werden können. Die Konfliktträchtigkeit des Gruppenakkords erhöht sich, wenn die Vorgabezeiten knapp sind.
=> Akkordlohn.


Gruppendynamik
(Group dynamics)
Begriff, der in der Soziologie, der Psychologie und der Sozialpädagogik genutzt wird, aber auch im betrieblichen Sprachgebrauch Eingang gefunden hat als Schlagwort für die vielfältigen sozialen Prozesse in Gruppen und Teams. Gruppendynamik bezeichnet zum einen einen gruppensoziologischen Forschungsbereich, der sich mit der Analyse der Entstehungs-, Entwicklungs- und Strukturbedingungen von Prozessen innerhalb von und zwischen Gruppen beschäftigt. In der Psychologie und der Psychotherapie werden zum zweiten gruppendynamische Elemente im Rahmen der Gruppentherapie zur Diagnose und Therapie erforscht und genutzt. Zum dritten wird unter dem Begriff Gruppendynamik eine Reihe von Techniken zur Verbesserung der Fertigkeiten im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen gefaßt.
Die Untersuchung von Gruppendynamik hinterfragt Gruppenprozesse dahingehend, ob sie den Einzelnen zu einem besseren Verständnis seiner sozialen Situation und der ihn umgebenden und von ihm erlebten sozialen Konflikte anregen, ob sie bei seiner Suche nach der personalen Identität und einer stärkeren sozialen Integrität helfen und ob diese Entwicklung zu einer größeren Verhaltenswirksamkeit beim Planen und Realisieren von Veränderungen beim Einzelnen selbst und innerhalb seiner sozialen Umwelt fördern.
Hinter den Forschungen und Anwendungen der Gruppendynamik steht meist die Überzeugung, daß Einsichten und Erfahrungen in Gruppenprozessen über die Veränderung von Gruppenstrukturen auch zu gesamtgesellschaftlichen Strukturveränderungen führen. Als Begründer der Gruppendynamik gilt Kurt Lewin mit der von ihm in der Dreißiger Jahren in den USA entwickelten Feldtheorie. Lewin v.a. verband die Erforschung der Gruppendynamik mit der Anwendung der Laboratoriumsmethode, bei der Gruppenprozesse nicht nur gelehrt, sondern zugleich erfahren werden.


Gruppenfertigung
(Team production; group production) Für eine Gruppenfertigung oder Fertigungsinsel werden Maschinen und Mitarbeiter so zusammengestellt, daß eine Teilefamilie, d.h. eine Anzahl Werkstücke, die hinsichtlich verwendeter Bearbeitungstechnologien, Bearbeitungsreihenfolge und Teilegröße ähnlich sind, möglichst komplett bearbeitet werden können. Die Mitarbeiter übernehmen dazu nicht nur die Bearbeitungsaufgaben, sondern auch die dispositiven und operativen Funktionen sowie die Qualitätsfunktionen innerhalb eines vorgegebenen Rahmens. Die Arbeitsteilung wird von der Gruppe selbst vorgenommen. Vorteile, die von der Gruppenfertigung erwartet werden, sind kurze Durchlaufzeiten, hohe Flexibilität hinsichtlich des Produktspektrums, geringerer Aufwand in der Arbeitsvorbereitung, verbesserte Motivation der Mitarbeiter durch verantwortungsvollere Tätigkeiten. Nachteilig sind der hohe Aufwand bei der Bildung der Teilefamilien, der Aufwand für die Betreuung der Gruppe und die hohen Anforderungen an die Qualifikation der Betroffenen.


Gruppenkohäsion
ist die "Resultante aller derjenigen Kräfte, die auf die Mitglieder einwirken, in der Gruppe zu bleiben" (Festinger 1950). Kohäsion beschreibt also das Gemeinschaftsgefühl, die Solidarität, das Commitment einer Gruppe, ihre Attraktivität auf die Mitglieder und gilt als eine wichtige Voraussetzung für das Bestehen einer Gruppe. Gemäß den Forschungsergebnissen über die Bedingungen und Folgen der Gruppenkohäsion gelten folgende Faktoren als kohäsionsförderlich: Die Gruppengröße (die Kohäsion sinkt tendenziell bei mehr als 20 Gruppenmitgliedern), der Erfolg und die Anerkennung einer Gruppe, eine homogene Zusammensetzung, der Wettbewerb zwischen Gruppen (während sich Wettbewerbssituationen innerhalb der Gruppe negativ auf die Kohäsion auswirken), die Einigkeit über Gruppenziele und mit als bedeutendster Faktor: eine Vielzahl von sozialen Kontakten innerhalb der Gruppe. Entgegen den ursprünglichen Annahmen der Human-Relations-Bewegung besteht dagegen kein eindeutiger Zusammenhang zwischen hoher Kohäsion und steigender Gruppenleistung. Nach einer Forschungsstudie von Schachter et al (1951) zeigten hochkohäsive Gruppen erst dann die stärksten Leistungen, wenn sie sich mit den Organisationszielen identifizieren, sie zeigten demgegenüber die schlechtesten Leistungen, wenn ihre Zielidentifikation gering ist. Zum entscheidenden Faktor für den Zusammenhang zwischen Gruppenkohäsion und Leistung wird damit die Qualität der Führung und ihre Fähigkeit, Ziele zu vermitteln. Eine gute oder schlechte Führung bei Gruppen mit geringer Kohäsion brachte keine Auswirkungen auf Leistungsverbesserungen oder -verschlechterungen. Gesichert gilt, daß die Gruppenkohäsion die Leistungsstreuung in der Gruppe beeinflußt, die Konformität des Leistungsverhaltens Einzelner nimmt bei hoher Kohäsion zu. Auch hat sich gezeigt, daß sich mit einer hohen Gruppenkohäsion die psychische Befindlichkeit der Mitglieder verändert: Angst und Anspannung nehmen ab, die Widerstandskraft gegenüber Außenstörungen steigt. Ausgenommen sind die Abweichler oder Außenseiter der Gruppe, deren Druck wächst.


GSM
(Global System for Mobile Communication", urspr. "Groupe Speciale Mobile")
Seit 1991 Standard für den Mobilfunk im 900 MHz-Frequenzbereich. Damit sind die Leistungsmerkmale im zellularen Mobilfunk für Vermittlungsstellen wie für Endgeräte ("Handies") festgelegt. Beispiele für Aspekte, die mit dem Standard verbindlich vorgeschrieben sind: die Kompatibilität von Endgeräten mit den Netzen in allen Ländern, Anforderungen an die Sprachqualität, hohe Abhörsicherheit oder Gewährleistung der Ausnützung der verfügbaren Frequenzspektrums.


Günstigkeitsprinzip
I.Allg. anzuwendendes Regelungsprinzip, wenn in gesetzlichen Vorschriften, Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen und/oder in Arbeitsverträgen zum gleichen Sachverhalt unterschiedliche Regelungen getroffen sind. In solchen Fällen ist die für den Arbeitnehmer günstigere Regelung anzuwenden bzw. es ist generell nur eine Abweichung nach dem Günstigkeitsprinzip möglich, es sei denn, es ist im Tarifvertrag eine Öffnungsklausel vereinbart. Die Anwendbarkeit des Günstigkeitsprinzip bzw. die Rangfolge der anzuwendenden Vorschriften ist im Einzelfall detailliert zu klären.


Guest engineer
Ein Endhersteller schickt - mindestens - einen Ingenieur, zumeist der Produktentwicklung oder der Qualitätssicherung, bei komplexeren Projekten zum (System-)Lieferanten oder einem Entwicklungspartner, um in gemeinsamer Arbeit sicherzustellen, daß die Aufgaben in seinem Sinne durchgeführt werden. Häufig erübrigt sich eine solche Präsenz eines Vertreters des Endherstellers für weitere Projekte, da über den gemeinsamen Lernprozeß eine hohe wechselseitige Adaptation eingetreten ist.


Güteprämie
=> Qualitätsprämie


Güteverhandlung
ist der erste Termin vor dem Arbeitsgericht in Kündigungsschutzklageverfahren innerhalb der ersten zwei Wochen nach Klageerhebung (gem. §54 ArbGG). Die Güteverhandlung findet vor dem Vorsitzenden Richter ohne Beisitzer statt und versucht, eine gütliche Einigung zwischen den Parteien zu erzielen, entweder in Form der Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses oder durch dessen Beendigung gegen Zahlung einer Abfindung. Kommt keine Einigung zustande, wird vom Vorsitzenden ein Termin für die Streitverhandlung festgesetzt.