EAN
(Europäische Artikelnumerierung)
Die EAN hat zum Ziel, die von den Verfahrensteilnehmern angebotenen Produkte europaweit eindeutig zu identifizieren. Die Artikelnummern werden dargestellt als EAN-Strichcode (Barcode) mit Klarschriftzeile in OCR-B-Schrift. Dies ermöglicht eine fehlerfreie maschinelle Artikelidentifizierung (Scanning) für den SB-Groß- und Einzelhandel.
Echt-Zeit-Verarbeitung
(Real Time Processing)
- als Gegensatz zum Batch-Betrieb (Stapel-Verarbeitung). Hierbei wird die Anfrage oder das Kommando vom Rechner direkt verarbeitet, so daß sofort eine Kontrolle und Eingriffsmöglichkeit gegeben ist. Echt-Zeit-Verarbeitung geschieht im Dialog zwischen Rechner und Nutzer und stellt höhere Anforderungen an die Rechengeschwindigkeit und die ergonomische Gestaltung der Eingabemasken.
- in der Prozeßdatenverarbeitung bedeutet Echt-Zeit-Verarbeitung die direkte Kopplung des technischen Prozesses an den Rechner. Die Verarbeitungszeit und die Antwortzeit des Rechners für die zeitkritischen Aktivitäten müssen in diesem Fall kleiner sein als die vom Prozeß vorgegebene Zeitspanne ( Zyklus).
Economies of scale
(Skalenerträge)
treten auf, wenn bei Betriebsgrößenerweiterung die Gesamtkosten der Produktion langsamer steigen als die Ausbringungsmenge (fallende langfristige Stückkosten). Economies of scale führen bei konstanten Güterpreisen zu einer Gewinnsteigerung bei Erhöhung der Ausbringungsmenge. Dies führt zu einem Vorteil für große Unternehmen mit der Tendenz zur Monopolisierung des betreffenden Marktes. Das Unternehmen mit der größten Ausbringung erzielt den größten Gewinn und kann ihn durch weitere Outputerhöhung noch steigern. Ursachen für economies of scale können in der Technologie (increasing returns to scale) liegen (z.B. Vorteile der Massenproduktion, verbesserte Ausnutzung großer unteilbarer Anlagen) oder bei der Beschaffung der Produktionsfaktoren (z. B. verbilligte Beschaffung von Fachkräften durch eigene Ausbildung). Steigen die Gesamtkosten der Produktion stärker als der Output, spricht man von diseconomies of scale. Der derzeit zu beobachtende Trend zum Zusammenschluß oder zum Aufkauf von Unternehmen ist Ausdruck der Zielsetzung, economies of scale zu erreichen. Grenzen können entweder durch die Kartellämter gesetzt werden oder durch das Unvermögen des Management, die stark vergrößerten Volumina effizient zu bewältigen.
EDA
(Electronic Design Automation)
Die EDA bezeichnet einen Komplex von Tools zur informationstechnischen Unterstützung der Entwicklungsarbeiten für Produkte der Elektronik. Innerhalb der EDA wird zwischen den Verfahren der Simulation und Emulation unterschieden. Die Simulation dient zur Überprüfung der Entwicklungsergebnisse vor deren Implementation in Systeme, z.B. einer Platine vor dem Einbau in ein Endgerät. Simulation findet statt für Selbstentwickler von Chips auf der Gatter- oder Blockschaltkreisebene und für Systementwickler auf der Modul-, d.h. Platinenebene. Simuliert werden anhand eines dem Realeinsatz angenäherten Modells die später vom System bzw. Chip durchzuführenden Rechenoperationen. Die Qualität der Simulationen hängt folglich ab von der Qualität des Modells sowie der verfügbaren Rechnerkapazität, um möglichst viele Realfunktionen testen zu können. Im Unterschied zur Simulation setzt die Emulation in den späteren Entwicklungsstadien ein und nutzt physisch existierende Chips oder Module im Prototypen-ähnlichen Entwicklungsstadium. Gegenüber den virtuellen Prüfungen bei der Simulation arbeitet die Emulation mit realen Komponenten. Der Emulator verhält sich wie (= emuliert) die Realumgebung, in die ein Modul eingebaut wird. Anwendungsformen sind beispielsweise der Logic Analyzer, in dem eine Platine vielfachen Testschleifen unterzogen wird.
EDI
(Electronic Data Interface)
Es handelt sich um standardisierte Systeme des Informationsaustausches zwischen Kunden und Lieferanten. Über EDI können z.B. Bestellungen beleglos geschickt sowie Lieferbestätigungen und -termine übermittelt werden. Bestellungen führen zu Lieferungen und auch zur Erstellung von Rechnungen. Nach entsprechenden Vereinbarungen und Prüfroutinen können selbständig Rechnungen beglichen oder Gutschriften erzeugt werden.
EDIFACT
(Electronic Data Interchange for Administration, Commerce, and Transport)
Internationale Normen für den Austausch von formatierten Geschäftsdaten (wie Rechnungen, Mahnungen, Bestellungen). Es werden nur die Nettodaten, keine Layouts übermittelt. EDI ermöglicht die papierlose schnelle Abwicklung von Geschäftsvorgängen.
Effektive Arbeitszeit
(Actual hours of work; actual working time)
auch: Istarbeitszeit. Bezeichnet die tatsächlich zur Arbeit genutzte Arbeitszeit im Gegensatz zur Sollarbeitzeit. Sie wird ermittelt aus:
Die effektive Arbeitszeit ist eine Kennzahl des Personalcontrollings im Rahmen der Arbeitszeitstatistik. Sie wird zudem zur Kapazitätsplanung oder zur Berechnung von Leistungskenngrößen genutzt.
Effizienz
(Efficiency)
Zustand, in dem keine Verschwendung von Produktionsfaktoren stattfindet. In der mikroökonomischen Analyse werden folgende Konzepte verwendet:
a) Technologische Effizienz bedeutet, daß jeder in eine Produktionsfunktion eingehenden Kombination von Produktionsfaktoren oder Inputs der technisch maximal herstellbare Ertrag zugeordnet wird. Als technologisch effizient gelten auch alle Faktorkombinationen, welche den gleichen Ertrag erbringen und im Zwei-Faktoren-Fall durch eine Isoquante dargestellt werden. b) Ökonomische Effizienz liegt vor, wenn von den durch eine Isoquante dargestellten Faktorkombinationen jene ausgewählt wird, die bei Bewertung mit den jeweiligen Faktorpreisen die niedrigsten Kosten ergibt und daher als Minimalkostenkombination bezeichnet wird.
Eigenfertigungsteile
=> Make-or-Buy, Fertigerzeugnis
Eigenschaften, zugesicherte
Unter "Eigenschaften" sind die besondere physische Beschaffenheit des Liefergegenstandes, insbesondere seine Gestaltung nach der Leistungsbeschreibung sowohl als auch seine wirtschaftlichen "Verhältnisse und Beziehungen zur Umwelt, die nach der Verkehrsauffassung den Wert beeinflussen, zu verstehen. Als "zugesichert' gelten dabei nur solche Eigenschaften, die vertraglich zugesichert sind.
Eigentumsvorbehalt
(reservation of proprietary rights)
Solange die bereits gelieferte Ware nicht bezahlt ist, besteht beispielsweise auf Seiten eines Lieferanten gegenüber dem Endhersteller ein Eigentumsvorbehalt. Falls Ware verbaut wird, ohne daß der Vertrag durch Zahlung erfüllt wird, ist das abnehmende Unternehmen schadenersatzpflichtig. Der Eigentumsvorbehalt ist relevant, wenn Produkte, die von einem Lieferanten geliefert werden, nicht in seinem Besitz befindlich sind, da seien Unterlieferanten den Eigentumsvorbehalt geltend machen. Der Endhersteller muß zu seiner freien Verfügung vom Lieferanten die Zusicherung bekommen, daß die gelieferten Produkte nicht unter Eigentumsvorbehalt stehen, also wirklich sein Eigentum sind.
Eignung
(Professional qualification)
Summe der Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten eines Menschen, die es ihm ermöglichen, einen bestimmten Arbeitsplatz mit definiertem, abgrenzbaren Leistungs- und Funktionsvolumen ( Anforderungsprofile) erfolgreich zu übernehmen. Bei dem Begriff der Eignung werden somit die persönlichen Qualifikationen einer Person direkt auf die Anforderungen einer Stelle bezogen.
Eignungsprüfung
(Aptitude test)
Beurteilung von Mitarbeitern oder Stellenbewerbern, inwieweit ihre Qualifikationen denen einer Stelle zugeschriebenen Anforderungsprofilen entsprechen. Bei der Eignungsprüfung ist zu unterscheiden 1. zwischen der Eignungsdiagnostik, die von Fachleuten (i.d.R. Psychologen) meist extern mittels Persönlichkeits- und Leistungstests durchgeführt werden und 2. der Eignungsbeurteilung. Letztere wird von Mitarbeitern des Betriebes durchgeführt (Vorgesetzte und Mitarbeiter der Personalabteilung) und kann sich zum einen im Rahmen der Personalauswahl auf die Bewerberbeurteilung beziehen, bei der die voraussichtliche Eignung von internen oder externen Bewerbern für eine freie Stelle beurteilt wird. Zum zweiten findet eine Eignungsbeurteilung im Rahmen der Personalbeurteilung der bereits im Betrieb beschäftigten Mitarbeiter statt. Hier können zum einen die vom Mitarbeiter bisher erbrachte Leistung beurteilt werden (Leistungsbeurteilung) oder zum andern die Potentiale, also die erwarteten Qualifikationen, erfaßt werden sollen.
Einführungswerk
(Product introduction plant)
Werk, das hinsichtlich der Ausstattung mit Maschinerie und Betriebsmitteln sowie der Qualifikation der Mitarbeiter besonders darauf ausgerichtet ist, neue Produkte auf ihre Serientauglichkeit zu untersuchen. I.d.R. ist unter den Fertigungsstandorten eines Unternehmens ein Werk konstant das Einführungswerk.
Eingebuchter Bestand
(Booked in-stock)
Die erhaltene Ware ist nach Menge und Wert in der Bestandsrechnung des betreffenden Funktionsbereichs erfaßt und damit gebucht.
Eingefrorene Zone
(Frozen zone)
In den Planungen eines Unternehmens für interne Zwecke (Fertigungsplanung einschließlich Materialbeschaffung) wie für die Planung der Zulieferer unverzichtbares Instrument, die Mengenschwankungen bei Produktion und Zulieferung innerhalb eines festgeschriebenen Zeitraums auszuschließen. Während für weiter entfernt liegende Zeiträume Schwankungen - je nach Absprache - zwischen 20 und 40 Prozent Mehr- oder Mindermenge betragen können, wird diese Spanne in der frozen zone ausgeschlossen. Abweichungen bedürfen der frühzeitigen Anmeldung gegenüber dem Vertragspartner. Einflußfaktoren auf den Zeitumfang der eingefrorenen Zone sind a) die Durchlaufzeiten beim Lieferanten, b) die Verläßlichkeit der Verbrauchsprognosen des Endherstellers und c) in diesem Rahmen die Verhandlungen zwischen beiden Seiten. In strategischen Partnerschaften werden in wechselseitiger Offenheit diese Einflußfaktoren im Rahmen des Möglichen von beiden Seiten gemeinsam gesteuert.
Eingruppierung
Zuordnung eines Arbeitnehmer in eine der in den Tarifverträgen (Lohn- und Geahltsrahmentarifverträge) vorgegebenen Lohn- oder Gehaltsgruppen. Die Eingruppierung wie auch die Umgruppierung ist als personelle Einzelmaßnahme gemäß §99 BetrVG mitbestimmungspflichtig.
Einigungsstelle
ein auf Verlangen von Betriebsrat oder Arbeitgeber nach Bedarf oder ständig gebildetes innerbetriebliches Gremium zur Beilegung von Meinungsverschiedenheiten, meist bei Konflikten in mitbestimmungspflichtigen Angelegenheiten. Grundlage der Einigungsstelle ist §76 BetrVG. Die Einigungsstelle ist jeweils zur Hälfte aus Vertretern des Arbeitgebers und des Betriebsrates zusammengesetzt, darüber hinaus fungiert als Vorsitzender eine unparteiische Person, auf die sich beide Seiten einigen müssen. Kommt keine Einigung zustande, bestellt das Arbeitsgericht eine solche per Beschlußverfahren. Die Kosten für die Einigungsstelle trägt der Arbeitgeber.
Einkauf
(Purchasing)
Der Einkauf ist für die Planung und Durchführung der Beschaffung der Beschaffungsgüter zuständig. In modernen Unternehmen wird zunehmend innerhalb des Einkaufs bzw. des Supply Managements zwischen dem operativen Einkauf oder Disposition, zuständig für die aktuelle Verfügbarkeit von Material, und dem strategischen Einkauf, der die Rahmenbedingungen setzt, unterschieden. Die wesentlichen Aufgaben des strategischen Einkaufs sind demnach die Beschaffungsmarkt- und Wettbewerbsbeobachtung, die Lieferantenauswahl und Lieferantenbewertung, die Verhandlung und den Abschluß der Rahmenbedingungen sowie die Beteiligung an der Konzeptfindung und Produktentwicklung, um unter Materialwirtschaftsaspekten (v.a. Materialkosten, Verfügbarkeit, Qualität) eine optimale Auswahl von Bauteilen, von Lieferanten und Fertigungsverfahren zu gewährleisten. Der strategische Einkauf hat in dieser völlig neuartigen Funktionsbeschreibung weitreichende Koordinationsaufgaben gegenüber den internen Prozeßbeteiligten sowie den Lieferanten. In der Regel werden für die wichtigsten Lieferanten strategische Partnerschaften aufgebaut und gepflegt mit der Möglichkeit, sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren und alle nicht zum Kern gehörenden Aktivitäten innerhalb einer eng an den Endhersteller angebundenen Supply Chain durchführen zu lassen. Im Unterschied zum klassischen Einkauf, der i.d.R. die Geschäfte mit den Lieferanten einzeln im immer gleichen Turnus von Ausschreibung, Angebotsprüfung, Entscheidung, Vergabe, Ergebniskontrolle als isolierte Geschäftsvorgänge auf der Basis von Verträgen mit kurzer Laufdauer führte, organisiert der strategische Einkauf diese Partnerschaften auf der Basis langfristiger, z.T. 'life-long-contracts' einschließlich der Steuerung des Total Quality Managements beim Lieferanten und umgekehrt, gemeinsam durchgeführten Initiativen der Wertverbesserung bzw. Wertgestaltung. Eine solche moderne Einkaufsfunktion ist zwangsläufig prozeßorientiert und betreibt systematisch die Suche und Pflege globaler Bezugsquellen.
Einkaufsarten
(Types of purchasing)
Zu unterscheiden ist neben der bereits genannten Differenzierung zwischen operativem und strategischem Einkauf nach Projekteinkauf, der für ein zeitlich und umfangmäßig abgestecktes Vorhaben zuständig ist, nach Versuchsteile- gegenüber Fertigungseinkauf, Handelseinkauf (Beschaffung zum Weiterverkauf) und Verwaltungseinkauf (Beschaffung zur Unterstützung des Geschäftszweckes z.B. Bankbetrieb).
Einkaufsbüro
(Purchasing office)
Intern, so üblich in Konzern mit der üblichen Bezeichnung IPO (International Purchasing Organization), oder extern als eigene Dienstleistung. In Einkaufsbüros sind Spezialisten für Regionen, Branchen oder Beschaffungsgut tätig. Beisp. Osteuropa, Asien, USA. Die wesentlichen Funktionen von Einkaufsbüros sind die Mitwirkung bei der Auswahl und Bewertung von Lieferanten, die Kontaktaufnahme und bei zugelassenen Lieferanten die Vor-Ort-Betreuung. Den positiven Aspekten der Einkaufsbüros, so v.a. der Expertise, stehen gravierende Nachteile wie den hohen Kosten und der mangelnden Einbindung in die Vorgänge, insb. die multifunktional gesteuerte Produktentwicklung, entgegen. Folglich muß das Instrument der Einkaufsbüros sehr behutsam eingesetzt werden, die Eigenkompetenz in Form des internen Beschaffungsmanagements ist somit kaum komplett zu ersetzen.
Einkaufscontrolling
(Purchasing controlling)
Zur Planung, Analyse, Kontrolle der Beschaffungsvorgänge dient das Instrument des Einkaufscontrolling. Gegenstände sind die Entwicklung der Materialkosten, insb. der Einstandspreise, aber auch die Selbstkosten der Beschaffungsaktivitäten. Beispiele für Kennzahlen des Einkaufscontrolling sind: Wert der Beschaffungsgüter zu Umsatz; Einkaufsgemeinkosten zu Umsatz; Einkaufspersonal zu Gesamtbeschäftigtenzahl; Umsatz pro Einkaufsbeschäftigtem; aktive Zulieferer je Einkaufsbeschäftigtem; Veränderung der Anzahl der Lieferanten in Berichtszeitraum; Verwaltungsaufwand pro Bestellung/Zulieferer, usw.
Einkaufsgesellschaft
(Purchasing alliance)
Allianz unabhängiger Unternehmen zur gemeinsamen Abwicklung von Beschaffung v.a. der Auswahl der Lieferanten, der Suche nach neuen Bezugsquellen. Einkaufsgesellschaften können in Form von non-profit- oder profit-Organisationen geführt werden. Der Vorteil der Einkaufsallianzen liegt in der Mobilisierung eines größeren Volumens v.a. auf von einzelnen Lieferanten dominierten Beschaffungsmärkten. Einkaufsgesellschaften setzen allerdings Offenheit auf einem Feld voraus, das für die Wettbewerbsfähigkeit von Endherstellern zentral ist, nämlich Materialkosten, Materialverfügbarkeit, Zuteilung von frisch entwickelten Komponenten.
Einkaufs-Kreditkarte
(Low dollar purchasing card)
Für Käufe geringwertiger Beschaffungsgüter können Vertreter der Funktionsbereiche (z.B. Fertigungspersonal für Lötpaste) die Rechnung selbständig per Kreditkarte bezahlen. Vorteile sind die Reduzierung der nicht-wertschaffenden Tätigkeiten, die Vereinfachung der Auftragsbearbeitung in Einkauf und Rechnungswesen sowie die erhöhte Kundenzufriedenheit, da die Rechnungen viel schneller bezahlt werden.
Einkaufsmarketing
(Purchasing marketing)
Diese Funktion ist Bestandteil des Strategischen Einkaufs und für die Beschaffungsmarkt- und Technologieforschung mit Vorauswahl der Lieferanten verantwortlich. Sie arbeitet dazu eng mit dem Materialingenieur zusammen.
Einkaufsverhandlung
(Contract negotiations)
Abstimmung mit Lieferanten über die Einstandspreise, Preis- und Kostenreduzierungen sowie über die Lieferkonditionen. Verhandlungen betreffen überdies Beanstandungen gelieferter Ware oder Anpassungen von Rahmenvereinbarungen. Einkaufsverhandlung finden im festen Turnus, so im Herbst für die Planung der Lieferungen des folgenden Jahres nach Menge, Preis und Konditionen bzw. je nach Bedarf, so anläßlich unvorhergesehener Schwankungen oder Ereignisse statt.
Einkaufsverträge
(Purchasing contracts)
Verträge sind die Basis der Geschäftsbeziehungen, die der Einkauf mit den Zulieferern pflegt. Je nach Inhalten werden ganz unterschiedliche Verträge geschlossen.
Einliniensystem
(Single-line system)
Organisationsprinzip zur Verbindung der einzelnen Stellen eines Unternehmens ( Aufbauorganisation). Bei dem Einlinienprinzip hat zwar jeder Vorgesetzte mehrere Untergebenen, jeder Untergebene hat jedoch nur einen Vorgesetzten; es besteht somit die Einheit der Auftragserteilung. Die Koordination der Arbeitsprozesse obliegt der Hierarchie in der Annahme, daß nur sie das notwendige Wissen, die Autorität und Führungsfähigkeit zur Entscheidungsfindung besitzt. Das Einliniensystem verlangt einen hohen Grad der Arbeitsteilung und unterliegt durch den auschließlich vertikalen Kommunikations- und Kontrollverlauf hohen Belastungen. => Mehrliniensystem, => Matrixorganisation, => Stab-Linienorganisation.
Einmalfertigung
(Non-repetitive production)
=> Fertigungstypen
Einrichteblatt
(Set up instruction; set up document)
wird zusätzlich zum NC-Programm benötigt. In ihm werden für den Maschinenbediener Angaben über die Spannlage des Werkstücks, über die zu verwendenden Werkzeuge (Ident-Nummer, Einstellmaße) und über die Lage des Startpunkts festgehalten.
Einsatzstoff
Material, das einem verfahrenstechnischen Prozeß zugeführt wird. Einsatzstoffe sind in der Materialliste enthalten. Sie können zusätzlich einem Vorgang oder einer Phase zugeordnet werden.
Einstandspreis
(Delivery price)
Der Angebotspreis minus Rabatt minus Bonus plus Mindermengenzuschlag führt zum Zieleinkaufspreis. Der Zieleinkaufspreis minus Skonto ergibt den Bareinkaufspreis. Addiert man dazu die Bezugskosten wie den Zoll, die Aufwendungen für die Verpackung, die Versicherung, die Fracht und das Rollgeld, erhält man den Einstandspreis.
Einstellblatt
(Set up document produced during automated NC programming)
ist ein Arbeitsergebnis bei der maschinellen Programmierung von NC-Maschinen und enthält Informationen zur Maschinen, zum Spannmittel, zur Spannlage und über eine durchgeführte Nullpunktverschiebung. Es dient zum Rüsten der Werkzeugmaschine.
Einstellung
(Hiring; emlpoyment)
eines neuen Arbeitnehmers gilt arbeitsrechtlich mit dem Abschluß eines Arbeitsvertrages bzw. mit seiner Arbeitsaufnahme. Fallen beide Ergebnisse zeitlich auseinander, so gilt ersterer als Zeitpunkt der Einstellung. Ebenfalls als Einstellung gelten nach §99 BetrVG die Weiterbeschäftigung über die Altersgrenze hinaus, der Abschluß und die Verlängerung befristeter Arbeitsverhältnisse sowie die tatsächliche Eingliederung von Leiharbeitnehmern ( Arbeitnehmerüberlassung) und Praktikanten. Einstellungen (ausgenommen die von Leitenden Angestellten) unterliegen in Betrieben mit mehr als 20 wahlberechtigten Arbeitnehmern der Mitbestimmung des Betriebsrates (§99-101 BetrVG). Dabei muß der Arbeitgeber den Betriebsrat rechtzeitig über die geplante Einstellung unterrichten, ihm die Bewerbungsunterlagen aller Bewerber vorlegen, Auskunft über die Person und über die Auswirkungen der Einstellungen geben und seine Zustimmung einholen. Der Betriebsrat kann mit Verweis auf fünf einzeln aufgeführte Gründe die Einstellung verweigern; erfolgt dies nicht innerhalb von einer Woche schriftlich, so gilt die Einstellung als akzeptiert.
Einstellungsstopp
(Hiring freeze)
auch: Einstellungssperre. Form der Personalfreistellung, indem ein Betrieb die durch Fluktuation freiwerdenden Stellen nicht mehr besetzt. Er kann als absoluter Einstellungsstopp umgesetzt werden, bei dem generell auf alle Neueinstellungen verzichtet wird, oder als eingeschränkter, der lediglich für bestimmte Abteilungen oder Mitarbeitergruppen gilt. Der Betriebsrat ist über einen Einstellungsstopp nach §92 BetrVG (Personalplanung) zu informieren; er kann ihn jedoch nicht verhindern. Unter bestimmten Umständen ist auch der Wirtschaftsauschuß zu informieren (§106 BetrVG).
Einzelfertigung
(unit production; single item production)
=> Fertigungstypen
Einzelspiel
(Single cycle mode)
=> Spielzeit
Einzelteil
(Single part)
synonym: Bauelement, Bauteil
In Abhängigkeit von der Betrachtung die als unteilbar aufgefaßte Hardware-Einheit der untersten Betrachtungsebene. Eine eindeutige Definition dieses Begriffs ist nicht möglich, weil sich je nach Betrachtungsweise verschiedene Abgrenzungen ergeben. Die Betrachtung kann z.B. vom Gesichtspunkt der Funktion oder der Konstruktion erfolgen. In der Elektronik wird vorwiegend der Begriff Bauelement verwendet. Nach DIN 40 150
Elementarzeitverfahren
=> Systeme vorbestimmter Zeiten
(dt. elektronische Post)
Der Austausch von Nachrichten und Dateien durch weltweite Datennetze zwischen einzelnen Computernutzern, die einem entsprechenden Netz angeschlossen sind.
Emulsionsspaltanlage
Anlage zum Spalten von Emulsionen in eine ölige und wäßrige Phase. Das Spalten erfolgt, indem die Wirkungen, die das Zusammentreten der dispergierten Teilchen hemmen, aufgehoben werden. Dabei wird die zur Bildung der Emulsion aufgewandte Grenzflächenenergie wieder frei. Es tritt Phasentrennung ein, und es herrscht thermodynamisch wieder Gleichgewicht. Es gibt chemische, physikalische, thermische und mechanische Verfahren zur Spaltung der Dispersionskolloide. Emulsionsspaltanlagen finden eine breite Anwendung in der Produktion, wo Kühlung und Schmierung im Bearbeitungsprozeß erforderlich ist.
Endbevorratung
(End-Of-Life-Inventory)
Der Bestand für die Endbevorratung ist physisch vorhandener Bestand (stock on-hand) zur Befriedigung zukünftiger Nachfrage nach Produkten, die nicht länger produziert werden. Eingeschlossen ist hierbei der Bedarf für den Produktaustausch beim Kunden.
Engpaß
(Bottleneck)
Der Engpaß in einer Fertigung bestimmt die maximale Kapazität des gesamten Fertigungsprozesses. Können die Maschinen z.B. 1000 Teile pro Schicht produzieren, das Transportsystem aber nur 950 Teile pro Schicht transportieren, so ist das Transportsystem der Engpaß; es können im gesamten System nicht mehr als 950 Teile pro Schicht hergestellt werden. Verbesserungen in der Verfügbarkeit von Systembestandteilen, die nicht Engpaß sind, erhöhen die Kapazität des Systems nicht. Vielmehr muß zunächst die Verfügbarkeit des Engpasses erhöht werden. Für die Optimierung der Kapazität eines Systems ist daher die Bestimmung des Engpasses der wichtigste Schritt.
Entfernungsmatrix
(Distance matrix)
dient bei der Layoutplanung eines Transportsystems der überschlägigen Berechnung der erforderlichen Kapazitäten. In der Entfernungsmatrix sind die Fahrwege zwischen den einzelnen Anlieferpunkten festgehalten. Zusammen mit den Angaben über die zu transportierenden Mengen zwischen den einzelnen Punkten kann überschlägig das Transportvolumen ermittelt werden.
Entflechtung
(Decartelization)
1. Rechtliche und wirtschaftliche Maßnahmen zur Auflösung von Konzernen und Aufhebung von Unternehmenszusammenschlüssen nach 1945 gemäß alliertem Besatzungsrecht (Potsdamer Abkommen) durch Dezentralisierung der Wirtschaftsaktivitäten. 2. Gemäß Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen im Hinblick auf die Fusionskontrolle angestrebte Verhinderung übermäßiger Untemehmenskonzentration aufgrund Marktbeherrschung. Sie erfolgt im Wege der Untersagung von Fusionen und Rückabwicklung von Untemehmenszusammenschlüssen durch Auflagen des Bundeskartellamts oder Bundeswirtschaftsministeriums.
Entgelt
(payment)
vertraglich vereinbarte Gegenleistung des Arbeitnehmers für geleistete Arbeit der Angestellten (als Gehalt) und der gewerblichen Arbeitnehmer (als Lohn). Das Entgelt wird als Bruttoentgelt in der Lohn- und Gehaltsabrechnung ermittelt und um die Abzüge wie Steuern, Sozialabgaben und ggf. Beiträge zur Vermögensbildung reduziert. An den Arbeitnehmer werden die Nettobezüge ausgezahlt. Es existieren verschiedene Entgeltformen: Während im weiteren Sinne zum Entgelt auch die Überlassung eines Dienstwagens für Privatfahrten, die mietfreie oder mietermäßigte Dienstwohnung anzusehen sind, sind betriebliche Erfolgsbeteiligungen (z.B. Tantiemen, Gratifikationen), betriebliche Sozialleistungen (z.B. Weihnachtsgeld, Urlausbgeld) und die Prämien des betrieblichen Vorschlagswesens keine Entgeltbestandteile. => Akkordlohn. => Prämienlohn. => Zeitlohn.
Entgeltausschuß
=> Lohn- und Akkordausschuß
Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgeltfortzahlungsG, EFZG)
Das "Gesetz über die Zahlung des Arbeitsentgelts an Feiertagen und im Krankheitsfall" vom 26.5.1994 vereinheitlichte die Rechtsstellung von Arbeitnehmern im Krankheitsfall in den alten und neuen Bundesländern. Geregelt ist einheitlich für Arbeiter und Angestellte, daß sie für die Dauer von sechs aufeinanderfolgenden Wochen (42 Kalendertage) Anspruch auf die Fortzahlung ihres Arbeitsentgeltes haben, wenn sie infolge von Krankheit arbeitsunfähig sind. Dies gilt nicht, wenn der Arbeitnehmer an seiner Erkrankung ein Verschulden trägt (§§ 3-8 EFZG). Voraussetzung für die Entgeltfortzahlung ist auch, daß das Arbeitsverhältnis bereits vier Wochen ohne Unterbrechung besteht (§3 III EFZG). Der Arbeitgeber hat auch dann das Entgelt fortzuzahlen, wenn der Arbeitnehmer an einer bewilligten Rehabilitationsmaßnahme oder einer Kur teilnimmt. Sonderregelungen gelten, wenn der Arbeitnehmer innerhalb eines Jahres erneut aufgrund derselben Erkrankung arbeitsunfähig ist (Folgeerkrankung; § 3 EFZG).
Nach Änderung des Entgeltfortzahlungsgesetzes zum 01.10.1996 besteht der Anspruch auf Entgeltfortzahlung jedoch nur für 80% des Verdienstes, das der Arbeitnehmer normalerweise erzielt hätte. Die zu Beginn des Jahres 1997 abgeschlossenen Tarifverträge verschiedener Branchen haben in Reaktion auf diese Gesetzesänderung eine 100%ige Entgeltfortzahlung dagegen abgesichert. Dies bedeutet, daß Arbeitgeber dieser Tarifbereiche für ihre Tarifmitarbeiter weiterhin eine 100%ige Entgeltfortzahlung zu leisten haben, jedoch den beschäftigten Außertariflichen und Leitenden Angestellten nur die gesetzlichen 80% des Verdienstes im Fall der Arbeitsunfähigkeit zahlen. Weiterhin eine Entgeltfortzahlung von 100% sieht das EFZG für Arbeitsunfähigkeit infolge eines Arbeitsunfalles oder einer Berufskrankheit vor. In Fällen, in denen der Arbeitnehmer nur einen Anspruch auf 80% der Entgeltfortzahlung hat, kann er vom Arbeitgeber verlangen, daß ihm für je 5 krankheitsbedingte Fehltage ein Urlaubstag angerechnet wird. Dadurch erhält er die Entgeltfortzahlung von 100% aufrecht. Bei der Anrechnung ist zu beachten, daß gesetzliche Mindesturlaubsansprüche nicht verletzt werden.
Weiterhin regelt das Entgeltfortzahlungsgesetz, daß dem Arbeitnehmer das Entgelt für einen gesetzlichen Feiertag zusteht, der auf einen Werktag fällt bzw. auf einen Sonntag, an dem der Arbeitnehmer ausnahmsweise beschäftigt worden wäre. Das Feiertagsentgelt richtet sich nach der Höhe, die der Arbeitnehmer ohne den Arbeitsausfall erhalten hätte. Er hat keinen Anspruch, wenn er am Tag vor oder nach dem Feiertag unentschuldigt seinem Arbeitsplatz fernbleibt.
Entgeltgruppen enthalten die im Rahmen der summarischen Arbeitsbewertung nach Arbeitsanforderungen und Schwierigkeitsgraden beschriebenen und in Gruppen eingeteilten Tätigkeiten innerhalb eines Betriebes zur Lohn- und Gehaltsdifferenzierung. Das besondere an den Entgeltgruppen ist, daß die Tätigkeiten von Arbeitern und Angestellten nicht - wie üblich - in getrennten Gehalts- und Lohngruppen eingeteilt werden, sondern gemeinsame Beschreibungen enthalten. Zwar entspricht die Bildung von Entgeltgruppen den immer stärker werdenden Überschneidungen von Arbeiter- und Angestelltentätigkeiten in der betrieblichen Praxis, sie sind bisher jedoch nur in wenigen Ausnahmefällen in den Tarifverträgen zu finden.
=> Lohngruppenverfahren.
Entgelttarifvertrag
Tarifvertrag, der die sonst übliche Trennung von Arbeitern und Angestellten zur Lohn- und Gehaltsregelung (Lohntarifvertrag, Gehaltstarifvertrag) aufgibt und gleiche Regelungen für Arbeiter und Angestellte vorsieht. Entsprechend werden für vergleichbare Tätigkeiten einheitliche Entgelte gezahlt.
Entity
Eine Entität (entity) ist ein individuelles Exemplar von Elementen der realen oder der Vorstellungswelt. Sofern eine Beziehung zwischen Entitäten eine Bedeutung in der realen oder in der Vorstellungswelt hat, kann auch ein individuelles Exemplar einer solchen Beziehung als Entität aufgefaßt werden. (Beispiele: Eine bestimmte Person, ein Unternehmen, ein Ereignis). In der Informatik hat im Zusammenhang mit der Unternehmensmodelierung das Entry-Relationship Modell breiten Zugang gefunden.
Entity-Relationship-Modell (ERM)
Ein ERM (nach Chen, 1976) ist ein Diagramm zur Darstellung und Bearbeitung von Datenstrukturen, z.B. die Datenstruktur einer Stückliste. Jeder Objekttyp (Entitytyp) wird durch ein Kästchen abgebildet und jede Beziehung zwischen Entitytypen durch eine Raute, wobei angegeben ist, wieviele Ausprägungen einer Beziehung aus Sicht eines Entities auftreten können. Für die Stücklistendarsellung ergibt sich als Entitytyp die Menge der Teile, und die Strukturbeziehungen bilden einen Beziehungstyp der Art n:m. Dieses besagt, daß ein Teil in mehrere übergeordnete Teile eingehen kann und aus mehreren untergeordneten Teilen bestehen kann.
Entkoppelung
(Decoupling by buffers)
von Abschnitten in einer Fertigungs- oder Montagelinie bewirkt, daß bei kurzen Störungen einzelner Abschnitte trotzdem in den anderen weitergearbeitet werden kann. Diese Entkoppelung geschieht meist über das Transportsystem durch Puffer zwischen den Abschnitten. Je größer diese Puffer sind, desto besser sind die Stationen entkoppelt. Nachteilig sind der erhöhte Platzbedarf und die verlängerte Durchlaufzeit.
Entlassung
(Dismissal)
=> Kündigung
Entlohnung
=> Entgelt
Entlohnungsgrundsätze
allgemeine, übergeordnete Vorschriften, nach denen im Unternehmen oder in Abteilungen die Entlohnung erfolgt, so z.B. Zeitlohn, Gehalt, Akkordlohn, Prämienlohn. Bei der Festlegung der Entlohnungsgrundsätze besitzt der Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht (§87 I Ziff. 10 BetrVG), soweit keine abschließenden tarifvertraglichen Regelungen im Betrieb gelten. Die konkrete Gestaltung eines Entlohnungsgrundsatzes wird dagegen als Entlohnungsmethode bezeichnet.
Entlohnungsmethode
bezeichnet die Art und Weise der Gestaltung der Entlohnungsgrundsätze eines Betriebes. So z.B.. die Festlegung von Einzel- oder Gruppenakkord, Methoden der Vorgabezeitermittlung, Prämienbezugsgrößen, Formen der Leistungsbeurteilung. Der Betriebsrat besitzt bei allen Fragen der Entlohnungsmethode ein Mitbestimmungsrecht (§87 I Ziff 10 BetrVG).
Entscheidung
(Decision)
ist die Wahl einer Handlung aus einer Menge möglicher Alternativen unter Berücksichtung der möglichen Umweltzustände. Eine Entscheidung stellt dabei einen umfassenden Prozeß der Willensbildung und -durchsetzung dar ( Entscheidungsprozeß), der in mehreren Entscheidungsphasen verläuft. Verschiedene Entscheidungstheorien versuchen Modelle zu entwickeln, die die kognitiven Prozesse der Entscheidungsträger und -Beteiligten und den Verlauf von Entscheidungsprozessen erklären. Für die Vielzahl möglicher Entscheidungsgegenstände existieren zahlreiche Klassikationsvorschläge. So können Entscheidungen unterschieden werden nach: Häufigkeit (einmalig, wiederkehrend), Fristigkeit (kurz-, mittel-, langfristig), Tragweite (konstitutive und laufende), Geltungsbereich, Sicherheitsgrad der Information, Zahl der zu berücksichtigenden Ziele (Einfach- Mehrfachzielsetzungen), personale Dimensionen (Zahl der Entscheidungsträger), dem Verlauf der Entscheidungsprozesse (simultan, sukzessiv), Struktur des Entscheidungsproblems, Entscheidungsmethode. Darstellungsformen von Entscheidungsprozessen sind z.B. der Entscheidungsbaum, die Entscheidungsmatrix oder die Entscheidungstabelle.
Entscheidungsbaum
(Decision tree)
Darstellungsform für mehrstufige Entscheidungsprozesse. Er ist eine Erweiterung eines mehrstufigen Zustandbaumes, indem zu den einzelnen Zeitpunkten neben den erwarteteten Umweltzuständen zusätzlich auch die verfügbaren Aktionen einbezogen werden. Der Vorteil des Entscheidungsbaumes liegt in der vollständigen Abbildung der Entscheidungssituation, was gerade bei komplexen Entscheidungen auch zu Ünübersichtlichkeit führen kann.
Entscheidungsmatrix
(decision matrix)
Darstellungsform für Entscheidungsprozesse, die v.a. allem in der Entscheidungstheorie verwendet wird. Die Entscheidungsmatrix basiert auf der vollständigen Beschreibung der Entscheidungssituation und enthält die an einer Nutzenfunktion gewichteten Ergebnisse, die bei der Wahl einer Aktion und einem Umweltzustand eintreten. Die Aktion wird mit Hilfe von Entscheidungsregeln ausgewählt.
Entscheidungsphasen
(Phases of the decision-making process)
Der Begriff beschreibt Entscheidungen nicht als eine Handlung zu einem Zeitpunkt, sondern als Prozeß innerhalb eines Zeitraumes. Um die in diesen Entscheidungsprozessen ablaufenden Einzeltätigkeiten zu systematisieren, werden diverse Phasenmodelle diskutiert, die sich in ihren wesentlichen Elementen jedoch ähneln: So wird im kybernetischen Schema von Entscheidungsprozessen zwischen den Phasen der Willensbildung, der Willensdurchsetzung und der Überwachungs-/Kontroll-/Anpassungsphase unterschieden, zwischen denen jedoch laufend Rückkopplungen stattfinden, die zeitlich nicht streng getrennt werden dürfen und innerhalb derer wiederum Entscheidungprozesse ablaufen können. Die Phasen im einzelnen:
- Willensbildung: a) Anregungsphase, zu der alle Aktivitäten zählen, die zum Erkennen einer Entscheidungsnotwendigkeit und zum Start eines Entscheidungsprozesses führen (Auslöser). b) Informationsbeschaffungsphase/Suchphase für geeignete Alternativen (Aktionen) und zur Identifizierung relevanter Umweltzustände. In einer Teilphase werden die Alternativen bewertet und wird das Entscheidungsfeld vervollständigt. c) Optimierungsphase/Auswahlphase, in der eine Alternative unter Berücksichtigung der gegebenen Beschränkungen ausgewählt wird (Entscheidung, Entschluß)
- Willensdurchsetzung: Phase, in der die gefällte Entscheidung realisiert wird.
- Phase der laufenden Überwachung, Kontrolle, Revision und ggf. von Anpassungsmaßnahmen, die eine neue Entscheidungsnotwendigkeit hervorrufen kann.
Entscheidungsprozeß
(Decision-making process) bezeichnet 1. mehrstufige Entscheidungen und 2. den geistigen Arbeitsablauf, der mit dem Treffen einer Entscheidung verbunden ist. Der Entscheidungsprozeß beginnt mit der Erkenntnis, daß eine Entscheidung notwendig ist (Anregungsinformationen). Es folgen mehrere Einzeltätigkeiten, die der fortschreitenden Informationsreduktion dienen und mit einem Entschluß enden. Systematisiert ist der Entscheidungsprozeß durch das Konzept der Entscheidungsphasen. Unterschieden werden Entscheidungsprozesse nach den Instanzen (zentral oder dezentral) und nach der zeitlichen Gliederung (simultan oder stufenweise).
Entscheidungsregel
(Decision rule)
gibt dem Entscheidungsträger vor, welche Handlung er aus einer Menge verfügbarer Aktionen auszuwählen hat. Entscheidungsregeln sollten in der Weise eindeutig festgelegt sein, daß erkennbar ist, für welche Entscheidungssituation bei welchen gegebenen Bedingungen sie anwendbar sind.
Entscheidungstabelle
(Decision table)
Darstellungsform von Entscheidungsprozessen, bei denen zum einen die Sachverhalte skizziert sind und zum zweiten die verschiedenen Aktionen, die in Abhängigkeit von bestimmten definierten Bedingungen ausgeführt werden sollen. Die Entscheidungstabelle ist als zweidimensionales Schema aufgebaut: Sie ist horizontal in den Bedingungs- und Aktionsteil und vertikal in einen Text und Anzeigerteil gegliedert. Verknüpfungen erfolgen spaltenweise durch Entscheidungsregeln für Bedingungen und nachfolgende Aktionen. Entscheidungstabellen sind einfach zu erstellen und zu ändern und sie sind übersichtlich. Sie eignen sich zur Darstellung komplexer Sachverhalte, sowie z.B. für die Programmentwicklung und -dokumentation.
Entscheidungstheorien
(Decision [making] theory)
sind formale, interdisziplinäre Theorien über die rationale Entscheidung eines Individuums oder einer sozialen Institution. Deskriptive, verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorien versuchen, das Verhalten und jene kognitiven Prozesse zu erklären, die bei einer Entscheidung - also bei der Wahl einer Möglichkeit, wenn mehrere Möglichkeiten denkbar sind - ablaufen. Normative, präskriptive Entscheidungstheorien versuchen dagegen zu ermitteln, wie Entscheidungsträger bei vorgegebenen Zielen entscheiden sollen. Aus letzterer entwickelte sich die Forschungsrichtung der formalen Entscheidungslogik, die von einem rational handelnden Entscheider ausgeht und die Entscheidungsprozesse mittels mathematischer und logischer Entscheidungskalküle zu lösen versucht. Hierzu zählen vor allem die Ökonometrie, die statistische Entscheidungstheorie, die Theorie der strategischen Spiele und die Ansätze der Operations Research.
Auch die deskriptiven, sozialwissenschaftlichen Entscheidungsteorien gingen zunächst von einem rational handelnden Entscheidungsträger aus, der nach Nutzenmaximierungen strebt, dem Ziele, Problem und Entscheidungspräferenzen bekannt sind, dem alle Informationen, Alternativen und deren Konsequenzen ungeachtet ihrer Komplexität bekannt sind und der auf dieser Basis als unbeeinflußte Einzelperson eine rationale Entscheidung trifft. Diese Theorie der rationalen Wahl wurde schon bald nach ihrer Vorstellung heftig kritisiert. Es folgten mehrere Ansätze von Entscheidungstheorien, wie das Konflikt-Modell, das Politik-Modell, der Inkrementalismus, die Organisierte Anarchie oder das Modell der begrenzt-rationalen Wahl. Letzteres hat in der Management- und Betriebswirtschaftslehre die größte Akzeptanz gefunden und geht von folgenden Grundannahmen aus: Die Entscheidungsfindung ist nicht streng rational, sondern hängt vom individuellen Wahrnehmungshorizont des Entscheidungsträgers ab, wobei Wahlhandlungen generell auf der Grundlage eines vereinfachten Modells der Realität getroffen werden. Der Entscheidungsträger sucht vor allem nach befriedigenden Alternativen, nur in wenigen Ausnahmefällen nach dem Optimum. Wiederholte Mißerfolge bei der Suche nach befriedigenden Lösungen führen zu einer Senkung des Anspruchsniveaus, umgekehrt zu einer Heraufsetzung.
Entsorgungslogistik
(Waste logistic)
Gesamtheit der Tätigkeiten im Rahmen der Logistik, die sich aus der Entsorgung des Betriebes von Abfällen ergeben. Dabei kann es sich um logistische Lösungen für Abfälle zur Verwertung und für Abfälle zur Beseitigung handeln. Im ersten Fall ordnet sich die Entsorgungslogistik in Stoffkreisläufe ein, im zweiten Fall führt sie Abfälle Behandlungsanlagen und der Ablagerung zu. Neue Anforderungen an die Entsorgungslogistik kommen auf Produktionsunternehmen im Rahmen einer erweiterten Produktverantwortung bei der Rücknahme von Altprodukten zu.
{Quelle: Schmigalla, Fabrikelanung, Carl Hanser Verlag München, 1995}
Entwicklungsauftrag
(Development order)
Nach positiver Bewertung der technischen Machbarkeit und der wirtschaftlichen Opportunität von Produktkonzepten wird ein Entwicklungsauftrag erteilt, der den offiziellen Beginn der Produktentwicklungsarbeiten darstellt.
Entwicklungscontrolling
(Development controlling)
Mit dem Entwicklungscontrolling werden Kostenziele und Kostenschätzungen für den Produktentwicklungsprozeß gesteuert. Zunächst werden im Top-down-Ansatz aus Marktchancen und Produktkonzepten Gesamt- und Teilkosten als Herstellkosten festgelegt (target costing). Parallel dazu werden Zielentwicklungskosten für das Produktprekt als Verbrauch von Ressourcen im Entwicklungsprozeß definiert.
Entwicklungskooperationen
(Product development alliances/R&D cooperations)
In zunehmendem Maße werden zwischen Konkurrenten bzw. Unternehmen mit benachbarter Produktpalette Kooperationen zur gemeinsamen Durchführung von Entwicklungsprekten geschlossen. Inhalte dieser Kooperationen sind Produkte, Technologie und Vertriebsstrukturen. Das Motiv für den Abschluß dieser Bündnisse sind die immens hohen Entwicklungskosten, der Zeitdruck bei Innovationen und der Zwang zu größerer Marktnähe. Die Formen umfassen das Spektrum von weniger bindenden Kooperationen wie Lizenzabkommen und Technologievereinbarungen bis hin zu Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) mit den größten rechtlichen und ökonomischen Verpflichtungen für alle Beteiligten. Bekannte Kooperationen sind das Bündnis zwischen Apple und Sharp zur Herstellung des Persönlichen Digitalen Assistenten "Newton", zwischen IBM, Apple und Motorola zur Entwicklung des PowerPC, eines Mikroprozessors in Konkurrenz zur marktbeherrschenden Intel-Architektur oder das Gemeinschaftsunternehmen NUMMI zwischen General Motors und Toyota in Kalifornien.
Entwicklungskosten
(Product development costs) Unter den Entwicklungsgesamtkosten sind zu unterscheiden die Prektkosten als Kosten für Material und Dienstleistungen sowie die Kosten der Entwicklungstätigkeiten selbst. Über die Entwicklungsvorkalkulation werden die zu erwartenden bzw. bei Anwendung der Zielkostenrechnung (target costing) die tolerierten Entwicklungskosten ermittelt. Das Entwicklungscontrolling prüft im Rahmen dieser Vorgaben den Verbrauch an Ressourcen und an Zeit.
Entwicklungstiefe
(Degree of in house product development)
Anteil der vom Unternehmen durchgeführten Entwicklungsaktivitäten. Wegen des Drucks, Produkte rechtzeitig auf dem Markt zu präsentieren (Time to Market), greifen viele Unternehmen auf Lieferanten, Ingenieurbüros, Entwicklungsbüros, Designhäuser, etc. zurück, um Entwicklungsarbeiten erfolgreich zu Ende zu führen. Die Entwicklungstiefe ist ein Indikator der Programmtiefe.
Entwicklungsvereinbarung
(Product development agreement)
Vertrag über Entwicklungsleistungen von Lieferanten.
Erfolg
(Success)
(einer Maßnahme, eines Prektes usw.) liegt dann vor, wenn das angestrebte Ziel erreicht wird, d.h. die Höhe der erreichten Zielerträge den geplanten Zielerträgen entspricht. Bei nur teilweise erreichtem Ziel kann man auch von einem Teilerfolg sprechen. Diese Beurteilung ist jedoch situationsspezifisch und genauer zu beschreiben.
Erfolgsbeteiligung
(profit sharing)
Modelle, bei denen Mitarbeiter am Erfolg ihres Unternehmens beteiligt werden (Mitarbeiterbeteiligungsmodelle). Mitarbeitern werden hier materielle Leistungen auf der Basis freiwilliger und vorab erfolgter Vereinbarungen über das eigene Arbeitsentgelt hinaus gezahlt, sobald das Unternehmen einen vorab bestimmten betrieblichen Erfolg erreicht hat. Erfolgsbeteiligungen können unterschiedliche Bemessungsgrößen zugrunde liegen: Als Leistungsbeteiligung, als Ertragsbeteiligung oder als Gewinnbeteiligung.
Erfolgskontrolle
(efficiency control, result checking)
Vergleich zwischen den geplanten Zieldimensionen und dem jeweils bereits realisierten Zustand mit dem Zweck, unerwünschte Wirkungen von Maßnahmen noch rechtzeitig verhindern oder korrigieren zu können.
Ergonomie
(Ergonomi)
ist ein Teilbereich der Arbeitswissenschaft und untersucht den Arbeitsplatz vor dem Hintergrund der gesamten Arbeitssituation mit der Zielsetzung, das Zusammenspiel von Mensch, Arbeitsplatz und Arbeitsmethode unter ökonomischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu optimieren. Die Ergonomie ist einer der wesentlichen Teilbereiche der Arbeitsplatzgestaltung und umfaßt dabei sowohl physische wie auch psychische Aspekte.
Erholzeit
ter; TER. Bestandteil der Vorgabezeit im Akkord- oder im Prämienlohn, die als Ausgleich für arbeitsbedingte Ermüdungen dienen soll. Erholzeiten sind in einigen Tarifverträgen festgelegt (z.B. 5 Minuten pro Stunde); ansonsten müssen sie innerbetrieblich vereinbart bzw. ermittelt werden. Streitpunkt ist in der betrieblichen Praxis häufig, inwieweit betriebsbedingte Wartezeiten als Erholzeiten angerechnet werden dürfen.
Ermahnung
(exhortation)
schriftlicher oder mündlicher Hinweis des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer, daß er seine arbeitsvertraglichen Pflichten verletzt hat. Im Gegensatz zur Abmahnung werden bei der Ermahnung jedoch keine Rechtsfolgen für die Zukunft ( Kündigung) angedroht; entsprechend kann eine erteilte Ermahnung nicht zur Kündigung führen. Auch bei einer Ermahnung hat der Arbeitnehmer das Recht, eine Rücknahme einzuklagen, wenn sie seiner Ansicht nach unberechtigt ausgesprochen wurde und er ansonsten betriebliche Nachteile zu befürchten hat. Daneben kann er die Aufnahme einer Gegendarstellung in seine Personalakte verlangen (§83 II BetrVG).
Ermüdungsausfall
Ermüdungsausfälle treten gegen Ende der Betriebsdauer verstärkt auf und bewirken eine zunehmende Ausfallrate. Ihre Ursache liegt häufig in der fortschreitenden Alterung der Bauteile und kann somit zum einen von der Materialauswahl und zum anderen von der geometrischen Gestaltung abhängen.
Ersparnisprämie
Form des Prämienlohns, bei der der sparsame Einsatz von Produktionsfaktoren wie Rohstoffverwertung, Energie, Werkzeuge, Hilfs und Betriebsstoffe, Ausbeutegrad der Stoffe u.a. durch Prämienzahlung "belohnt" wird. Die Ersparnisprämie wird, um einseitige Optimierungen zu vermeiden, in der Praxis vor allem in Kombination mit Mengenleistungs-, Qualitäts- oder Nutzungsprämien eingesetzt. Solche aus mehreren Bezugsgrößen zusammengesetzten Prämienbestandteile lösen zunehmend reine Mengenleistungsprämien oder Akkordlöhne ab, um eine unter mehreren Aspekten optimale Arbeitsleitung zu fördern.
Erstbemusterung
(First-Sample testing)
Teile, Aggregate oder sonstige Produktionsergebnisse, die vollständig mit serienmäßigen Betriebsmitteln und unter serienmäßigen Bedingungen hergestellt worden sind, werden daraufhin geprüft, ob die Produkteigenschaften den geforderten Spezifikationen und Lieferbedingungen vorhanden sind.
Erstmuster
(First article)
Muster, das aus einem Serienfertigungsprozeß stammt, der sich in einer wesentlichen Komponente von einem vergleichbaren Prozeß unterscheidet bzw. der vollkommen neu ist. Erstmuster sind erforderlich
- bei für Auftragnehmer oder Auftraggeber neuen Einheiten sowie bei Änderungen der vereinbarten Spezifikationen.
- bei Fertigung mit mehreren gleichen Werkzeugen aus jedem der Werkzeuge.
Erstmusterprüfbericht
(First-Sample-Test Report) Bericht über Ergebnisse der Erstbemusterung. Er enthält neben Angaben zum Lieferanten, zu den Terminen etc. einen Soll-Ist-Vergleich mit Analyse der Abweichungen, Toleranzen und sonstigen Auffälligkeiten. Zum Erstmusterprüfbericht gehört überdies eine Erklärung über die Prüfverfahren, z.B. ob unter Serienbedingungen erfolgt, über die freigebende Stelle beim Lieferanten sowie über die Auflagen zur Freigabe der Erstmuster.
Erstmusterprüfung
(First article inspection)
- Maßliche, werkstoffliche und funktionsmäßige Prüfung eines Erstmusters, hinsichtlich aller zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbarten Spezifikationen. Mit der Erstmusterprüfung soll der Nachweis geführt werden, daß die Anforderungen erfüllt werden können, wenn die für die Serienfertigung vorgesehenen Einrichtungen und Verfahren unter den zugehörigen Randbedingungen angewendet werden.
- Qualitätsprüfung eines Erstmusters DIN 55350 T.7.
Ertragsbeteiligung
ist eine Form der Erfolgsbeteiligung von Mitarbeitern ( Mitarbeiterbeteiligungsmodelle), die sich an denen am Markt erzielten Erlöse des Unternehmens orientieren. Bemessungsgrößen können sein: 1. Der Umsatzertrag als Summe aller Verkaufserlöse, evtl. unter Einbezug der außerordentlichen Erträge. 2. Der Rohertrag, dessen Zusammensetzung vorab zu definieren ist. 3. Die Wertschöpfung, ermittelt als positive Differenz zwischen Rohertrag und Kosten für Vorleistungen. Oder 4. der Nettoertrag, bei dem vom Rohertrag nicht nur die Kosten für Vorleistungen abgezogen werden, sondern auch Steuern, Abschreibungen, Eigenkapitalverzinsung, Risikokosten und Unternehmerlohn.
Ertragswert
Wert eines Kapitalgutes bzw. einer Investition, gemessen durch den auf den heutigen Zeitpunkt diskontierten Strom der zukünftigen Netto-Erträge. Die Bestimmung des Ertragswertes ist also vorwärtsblickend und damit volkswirtschaftlich sinnvoll, während die Bestimmung des historischen oder Anschaffungswertes rückwärtsblickend und damit volkswirtschaftlich sinnlos ist.
Erzeugnisgliederung
(Product structure)
=> Stammbaum
Erzeugniskalkulation
Auftragsneutrale Kalkulation auf Basis von Stücklisten und Arbeitsplänen. Die Erzeugniskalkulation dient folgenden Zwecken:
- Ermittlung der Fertigungskosten einer Baugruppe mit alternativem Ausweis von Halbfabrikatekosten oder Durchrechnung der Kostenelemente bis auf die jeweils unterste Fertigungsstufe
- Gegenüberstellung der Kosten von Fertigungsalternativen
- Preisfindung für die Abgabe von Angeboten und Annahme von Kundenaufträgen
- Bestandsbewertung
- Basis für die Abweichungsermittlung auf Fertigungsaufträgen
Erzeugnisplanung
(Product process planning)
ist als eine Teilfunktion der Arbeits- oder Fertigungsplanung die Schnittstelle zwischen Konstruktion und Arbeitsplanung. Hier soll auf die fertigungsgerechte Gestaltung der Erzeugnisse geachtet werden. Zudem geschieht in Rahmen der Erzeugnisplanung die Kosten-, Investitions- und Finanzplanung für die erforderliche Betriebsausstattung.
Erzeugnisstruktur
(Product structure)
Die Erzeugnisstruktur (oder Erzeugnisgliederung, Aufbauübersicht) veranschaulicht die Zusammensetzung eines Erzeugnisses aus Baugruppen, Einzelteilen und gegebenenfalls Rohstoffen. Dafür gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: Stücklisten (analytisch) und Verwendungsnachweise (syntetisch). Graphisch läßt sich die Erzeugnisstruktur mit Hilfe eines Erzeugnisbaumes oder eines Gozintographen darstellen.
Erziehungsurlaub
(parental leave)
für die Mutter, oder bei Berufstätigkeit beider Elternteile wahlweise für den Vater, muß der Arbeitgeber auf Verlangen bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des Kindes gewähren. Grundlage hierfür ist das "Gesetz über die Gewährung von Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub" ( Bundeserziehungsgeldgesetz/BeErzGG) i.F. vom 31.1.1994. Der Arbeitgeber kann das Arbeitsverhältnis ab Verlangen und während des Erziehungsurlaubes nicht kündigen.
ESD
(Electrostatic discharge, dt. Elektrostatische Entladung)
Elektronikkomponenten werden bei Entladungen von 100-200 Volt beschädigt. Bei der Fertigung bzw. Montage von Elektronikkomponenten wird demzufolge größte Vorsicht betrieben, um Entladungen von Masse zu vermeiden. Anti-ESD-Bänder, die von den Personen im ESD-Bereich auf den Schuhsohlen getragen werden müssen, stellen den Kontakt zur Erde sicher.
Ethernet
Ist das bekannteste und verbreitetste Beispiel eines Lokalen Netzwerks (LAN). Das Ethernet ist ein Basisband-Bussystem überwiegend auf der Basis von Koaxialkabeln. Das Netzzugangsverfahren ist in der Spezifikation IEEE 802.3 festgelegt. Komponenten des Ethernet sind
- Koaxialkabel zur Realisierung des Bussystems
- Transceiver und Transceiverkabel zum Anschluß der Stationen an den Bus
- Ethernet-Controller-Board zur Realisierung der Protokollfunktionen
- Repeater zur Erweiterung der physikalischen Topologie
- Fan-Out-Einheiten zur Erweiterung der Zahl der Anschlüsse
- Bridges, Router und Gateways zur Koppelung von Netzen.
Ethik
(griechisch) ist die Lehre von der Moral. (=> Maximen).
Europäische Normen (EN)
werden von der CEN/CENELEC (gemeinsame europäische Normungsinstitution) erlassen. Ziel dieser Normen ist es, alle Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedsstaaten der EG aneinander anzugleichen, die eine unmittelbare Auswirkung auf die Errichtung und das Funktionieren des gemeinsamen Marktes haben. Die Normen sind Umsetzungen der in EG-Richtlinien festgelegten grundlegenden Sicherheitsanforderungen an Erzeugnisse, die in Europa in den Verkehr gebracht werden und für die der freie Warenverkehr innerhalb der EG gewährleistet ist. In der Geschäftsordnung der CEN/CENELEC sind die Bedingungen formuliert, unter denen die CEN-Mitglieder diese EN ohne jede Änderung als nationale Norm in Kraft setzen müssen. Einige EN wurden von der ISO übernommen und haben damit den Status weltweit gültiger Normen (z.B. DIN EN ISO 9001).
EUV 1836/93
Verordnung der Europäischen Gemeinschaften über die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. Die Industrie trägt Eigenverantwortung für die Bewältigung der Umweltfolgen ihrer Tätigkeiten und sollte daher in diesem Bereich zu einem aktiven Konzept kommen. Diese Verantwortung verlangt eine Umweltpolitik, die nicht nur eine Einhaltung aller einschlägigen Umweltvorschriften vorsieht, sondern auch Verpflichtungen zur angemessenen kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes umfaßt (=> sustainable development).
EXAPT
(Extended subset of APT)
ist eine NC-Programmiersprache zur maschinellen Programmierung von Werkzeugmaschinen.
Expertensystem
(Knowledge-based systems, dt. Wissensbasierte Systeme)
sind Computerprogramme, in die Fähigkeiten von Experten für die jeweiligen Anwendungsgebiete so integriert werden, daß neue Problemlösungen möglich werden. Sie arbeiten demnach nicht nach einem vorbestimmten Algorithmus, sondern können logische Schlüsse ziehen und heuristisches Wissen zielorientiert einsetzen. Expertensysteme bestehen aus einer Wissensbasis, in der Regeln, Daten und Fakten für das jeweilige Fachgebiet abgelegt sind, sowie einer Dialog-Schnittstelle zum Benutzer und einer Erklärungs- und Problemlösungskomponente.
Extrinsische Bedürfnisse
bezeichnen Bedürfnisse des Menschen, die durch äußere Umstände (z.B. Belohnung, Bestrafung) befriedigt werden können. Auf den Arbeitsbereich bezogen fühlen sich extrinsisch motivierte Mitarbeiter etwa durch Faktoren zufrieden gestellt wie Geld, Anerkennung, Status, Sicherheit, Prestige. Im Gegensatz dazu ziehen intrinsisch motivierte Menschen ihre Befriedigung aus inneren, sachbezogenen Faktoren. Die Unterscheidung zwischen extrinsischen und intrinsischen Bedürfnissen zielt auf die Ursache bzw. den Inhalt der Bedürfnisbefriedigung ab und wird bei Motivationstheorien wie die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg oder die Maslowsche Bedürfnishierarchie in ähnlicher Form wieder aufgegriffen.
EXW
(Ex works... Ab Werk)
Vertragsklausel bei Außenhandelsgeschäften. Der Käufer übernimmt die Kosten und Gefahren, wenn der Verkäufer das Produkt dem Käufer auf seinem Fabrikgelände zur Verfügung stellt.