Fabrikplanung
(Plant layout)
Die Fabrikplanung soll einen technisch zweckmäßigen, wirtschaftlichen Ablauf der Produktionsprozesse bei guten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter unter Berücksichtigung von volkswirtschaftlichen, gesetzlichen und sozialen Rahmenbedingungen ermöglichen. Unter Fabrikplanung wird sowohl die Neuplanung von Produktionsstätten als auch die Umstellungs- und Erweiterungsplanung bestehender Betriebe verstanden. Es werden immer vier Hauptziele verfolgt:

  1. günstiger Fertigungsfluß,
  2. menschengerechte Arbeitsbedingungen,
  3. gute Flächen- und Raumausnutzung,
  4. hohe Flexibilität der Bauten, Anlagen und Einrichtungen.

Die Planung geschieht üblicherweise in mehreren Phasen: Über die Vorplanung/Vorstudie, die Grob- oder Idealplanung, die Feinplanung hin zur Realisierungsplanung und Ausführung. Die Planung erfolgt in Teamarbeit, wobei Arbeitsplaner, Anlagenplaner, Architekten, Bauingenieure, Controller und weitere Spezialisten eng zusammenarbeiten müssen. Für einzelne Planungsphasen stehen rechnerunterstützte Werkzeuge zur Verfügung, die die Planungssicherheit erhöhen. Dies sind z. B. Werkzeuge zur Visualisierung des Planungszustands ( => CAD), Projektmanagement-Systeme, => Simulationssysteme.


Fachbetrieb
(im Kontext des Umganges mit wassergefährdenden Stoffen)
Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen dürfen nur von Fachbetrieben eingebaut, aufgestellt, instandgehalten, instandgesetzt und gereinigt werden. Fachbetrieb ist, wer über die Geräte und Ausrüstungsteile sowie über das sachkundige Personal verfügt, durch die die Einhaltung der Anforderungen nach § 19g Abs. 3 Wasserhaushaltsgesetz (mindestens entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik) gewährleistet wird, und berechtigt ist, Gütezeichen einer baurechtlich anerkannten Überwachungs- oder Gütegemeinschaft zu führen, oder einen Überwachungsvertrag mit einer Technischen Überwachungsorganisation abgeschlossen hat, der eine mindestens zweijährige Überprüfung einschließt.


Fachkraft für Arbeitssicherheit
ist nach dem Arbeitssicherheitsgesetz vom Arbeitgeber schriftlich zu bestellen und hat folgende Aufgaben wahrzunehmen: Unterstützung des Arbeitgebers bei allen Fragen des Arbeitsschutzes, der Arbeitssicherheit und der Unfallverhütung, aber auch bei der menschengerechten Gestaltung der Arbeit (u.a. Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitsgestaltung). Fachkräfte für Arbeitssicherheit müssen sicherheitstechnische Kenntnisse nachweisen. Sie sind Mitglied des
=> Arbeitsschutzausschußes.


Fachpromotor
Organisationsmitglied, daß sich mit seinem Expertenwissen, unabhängig von Position und Aufgabe, besonders für die Durchsetzung innovativer Ideen und Veränderungen einsetzt. Zusammen mit einem Machtpromotor gilt er als wesentlicher Change Agent für die Einleitung und die erfolgreiche Durchsetzung von Innovation und organisatorischem Wandel.


Facility Management
(Rechnerunterstützte Fabrikanlagenbewirtschaftung)
befaßt sich mit der technischen Infrastruktur eines Unternehmens, also den Gebäuden, der Energie-, Druckluft- und Wasserversorgung, den Transportwegen usw. Problematisch ist hier die Dokumentation der Änderungen und die geeignete Ablage der Unterlagen. Durch Rechnerunterstützung ist es möglich, die gesamte Infrastruktur im Rechner abzubilden (CAD-Systeme, Datenbanksysteme) und kontinuierlich fortzuschreiben. Der Aufwand bei der Erfassung der notwendigen Daten ist nur dann lohnend, wenn die Aktualisierung der Daten weiterhin gewährleistet ist und die Daten, z.B. für eine systematische Instandhaltungsplanung, genutzt werden.


Fahrerlose Transportsysteme (FTS)
(Automated guided vehicle system - AGVS)
FTS dienen der Stückgutförderung und bestehen aus den Komponenten Fahrzeug, Strecke und Steuerung. Das Fahrzeug integriert, im Gegensatz zu anderen automatisierten Fördersystemen, die Funktionen des Antriebs, der Lenkung und Kommunikation mit dem zentralen Steuerungsrechner sowie der Energieversorgung. Die Strecke ist meist ein im Boden eingelassener elektrischer Leiter (induktives System), der nur der Bestimmung der Fahrtroute dient. Es gibt auch FTS-Systeme, die Teilstrecken ohne Leitdraht mit unterschiedlichen Ortungssystemen bewältigen. Das verringert den Installationsaufwand. FTS sind sehr flexibel in der Streckenführung, können durch das Hinzufügen weiterer Fahrzeuge und neuer Strecken leicht erweitert werden und eignen sich besonders für vernetzte Materialflüsse. Nachteilig ist der hohe Investitions- und Wartungsaufwand für die Fahrzeuge, ihre begrenzte Verfügbarkeit (Batterien), die hohen Anforderungen an den Boden sowie die geringe Positioniergenauigkeit der Fahrzeuge, die oft zusätzliche Andockeinrichtungen erforderlich machen.


Farbe am Arbeitsplatz
stellt eine arbeitspsychologische Maßnahme dar, die gezielt eingesetzt werden kann für psychologische, organisatorische und sicherheitstechnische Zwecke, da sie die Erkennbarkeit der Arbeitsobjekte, Arbeitsmittel und Arbeitsergebnisse verbessert. So wirkt sich die Farbgestaltung z.B. der Arbeitsräume auf den Ermüdungsgrad, die Präzision des Arbeitsvollzugs sowie Qualität und Quantität der Ausbringung aus, basierend auf farbpsychologischen Erkenntnissen, wonach bestimmte Farben stimulierende (gelb, orange), beruhigende (z.B. grün) oder auch aufreizende, beunruhigende (rot) Wirkung haben. Für organisatorische Zwecke können durch unterschiedliche Farbgebung der Arbeitsumgebung oder der Arbeitsmittel organisatorische und inhaltliche Zusammenhänge verdeutlicht werden. Z.B. lassen sich durch verschiedenfarbige Aktenordner unterschiedliche Vorgänge schnell auseinanderhalten; in der Fertigung können die verschiedenen Funktionsbereiche wie Produktion, Stellfläche, Pausenzone etc. durch unterschiedliche Farben schnell und übersichtlich identifiziert werden; Ordnung und Sauberkeit werden gefördert. Signalfarben und stark kontrastierende Farben werden vor allem für sicherheitstechnische Zwecke genutzt.


FAS
(Free alongside... - Frei Längsseite Schiff. In Hafen an Schiff).
Vertragsklausel bei Außenhandelsgeschäften. Wenn die Ware längsseits des Schiffs am Kai oder in Leichterschiffen im benannten Verschiffungshafen verbracht ist, geht die Gefahr an den Käufer über.


Fayolsche Brücke
bezeichnet die im Einliniensystem für Sonderfälle vorgesehene direkte horizontale Kommunikation auf gleicher Hierarchieebene, während ansonsten in diesem Organisationsprinzip eine ausschließlich vertikale Kommunikation vorgesehen ist.


FCA
(Free carrier...- Frei Frachtführer)
Vertragsklausel bei Außenhandelsgeschäften. Der Verkäufer erfüllt seine Lieferverpflichtung, wenn er die zur Ausfuhr freigemachte Ware dem vom Käufer benannten Frachtführer am benannten Ort und an benannter Stelle übergibt.


FDDI-Netz / Ring
(FDDI = Fiber Distributed Data Interface network)
Ist ein Typ eines lokalen Netzwerkes mit sehr hoher Übertragungsgeschwindigkeit (100 MBit/s). Dieses LAN besteht aus einem Doppelring mit Glasfaserkabeln, der 100 km lang sein kann. Es kann als lokales Netz auf einem Gelände, als Backbone-Netz für mehrere Front-End-LANs oder zur Ankoppelung von Verarbeitungssystemen hoher Leistung an ein Netz eingesetzt werden. Dieselben Übertragungsverfahren wie bei Kupferkabeln (z.B. Ethernet) können auch auf FDDI-Verbindungen angewendet werden.


FDM
=> Finite Difference Method


Feasibility-Study
(dt. Machbarkeitsstudie)
wird zu Beginn der Entwicklung eines neuen Produktes oder vor Einführung eines neuen Verfahrens durchgeführt. Die Machbarkeitsstudie umfaßt eine oder mehrere Produkt- bzw. Verfahrenslösungen auf Basis eines detaillierten Konzeptes. Im Konzept wird insbesondere Stellung bezogen bzw. werden Alternativen diskutiert in Bezug auf: a) Erfüllung der Bedarfe, b) Verwendung von Bauteilen und Modulen, c) benötigte Ausrüstungen, d) technische Risiken, e) Kosten, f) benötigte Ressourcen. Besondere Risiken sind benannt und Lösungen vorgeschlagen.


Feedback
(dt. Rückkopplung)
In einem Feedback spiegelt Person B wider, wie sie das Verhalten von Person A erlebte und welche Reaktionen es bei ihr auslöst auf der Verhaltens-, Gefühls- oder Beziehungsebene. Das Feedback ist eine Methode zur Förderung von sozialen Lernprozessen in Kleingruppen oder zu zweit, indem die Interaktionen und ihre Wirkung bewußt zur Sprache gebracht werden. Wesentliche Bedingung ist, daß das Feedback vom Empfänger gewünscht wird und er es ohne Verteidigung und Rechtfertigung aufgeschlossen entgegennimmt. Feedbackregeln sind die drei "k's": Konkret beschreiben, wie die Verhaltensweisen wahrgenommen wurden. Interpretationen, Bewertungen und Verallgemeinerungen vermeiden. Kurz und präzise die wesentlichen Eindrücke wiedergeben. Konstruktiv negative und positive Aspekte in ein ausgewogenes Verhältnis setzen. Probleme eines Feedbacks können sich aus unbeabsichtigten (negativen) Folgewirkungen ergeben, z.B. beim Empfänger (hinsichtlich Werthaltung, Selbstbild, Meinung über den Feedbackgeber, Gruppenprozeß) oder auf dritte Gruppenmitglieder.


Fehler
(Defect, nonconiormance, non conformity)

  • Nichterfüllung vorgegebener Forderungen durch einen Merkmalswert.
  • Recht: Ein Produkt hat einen Fehler, wenn es nicht die Sicherheit bietet, die unter Berücksichtigung aller Umstände, insbesondere
    a) seiner Darbietung,
    b) des Gebrauchs, mit dem billigerweise gerechnet werden kann
    c) des Zeitpunkts, in dem es in den Verkehr gebracht wurde, berechtigterweise erwartet werden kann.
    Ein Produkt hat nicht allein deshalb einen Fehler, weil später ein verbessertes Produkt in den Verkehr gebracht wurde.
    §3 Produkthaftungsgesetz


    Fehlerbaumanalyse
    (Cause and Effect Diagram)
    Der Ablauf einer Fehlerbaumanalyse gliedert sich in mehrere Schritte:


    Das Ziel der Analyse besteht in der systematischen Erfassung aller potentieller Fehlerursachen, damit geeignete Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet werden können.


    Fehlerklassifizierung
    (Classification of nonconformance)
    Einstufung möglicher Fehler einer Einheit in Fehlerklassen nach einer Bewertung, die an den Fehlerfolgen ausgerichtet ist. International üblich ist eine Klassifizierung in drei Fehlerklassen nach kritischer Fehler, Hauptfehler, Nebenfehler (siehe auch DIN 40 080), DIN 55350.


    Fehlerkosten
    (Costs of defect)
    Fehlerkosten werden durch Produkte verursacht, die ihren vorgegebenen Anforderungen nicht genügen. So entstehen Kosten oder Aufwendungen z.B. durch
    • Ausschuß,
    • Nacharbeit,
    • Sortierprüfungen,
    • Wiederholungsprüfungen,
    • Wertminderung oder Mengenabweichungen,
    • Gewährleistungsansprüche und - Produzentenhaftung.

    Fehlerverhütungskosten
    (Costs of defect prevention)
    Zu den Fehlerverhütungskosten zählen entsprechend der Rahmenempfehlung der DGQ alle Kosten, die durch fehlerverhütende oder vorbeugende Tätigkeiten und Maßnahmen im Rahmen der Qualitätssicherung verursacht werden.


    Fehlervermeidung
    (Defect avoidance)
    Anstelle der traditionellen Produktionsorganisation bei Großserien, in der zum Schutz eines hohen Outputs Fertigungsprozesse nur bei gravierenden Störungen unterbrochen und mit Mängeln behaftete Produkte in aufwendiger Nacharbeit verbessert werden, setzt die moderne Produktionsorganisation auf das Prinzip des "First-Time-Right", der sofortigen 100 Prozent-Qualität bei der Fertigung/Montage. Ermöglicht wird dies durch den kontinuierlichen Verbesserungsprozeß.


    Fehlzeiten / Fehlzeitenquote
    (Working time lost through absentism)
    In der Person des Arbeitnehmers begründete Ausfallzeiten wie z.B. Krankheit, Urlaub, Freistellungen, Unfälle etc. Im Gegensatz zu den Ausfallzeiten zählen zu den Fehlzeiten nicht die gesetzlichen Feiertage, Ausfallzeiten im Rahmen von Arbeitskampfmaßnahmen oder durch betriebsbedingte Gründe verursachte Ausfälle. Fehlzeiten und insbesondere der Krankenstand ist eine wichtige Kennzahl der Arbeitszeitstatistik und des Personalcontrollings. Da Fehlzeiten die Personalnebenkosten erhöhen, wird bei der Erfassung häufig zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Fehlzeiten unterschieden, um den Anteil der vermeidbaren zu senken.
    Berechnet wird die Fehlzeitenquote als:




    Feinsteuerung
    (Finite scheduling)
    bezeichnet die Steuerung der Einzelaufträge über die einzelnen Arbeitsstationen im Rahmen eines Fertigungsleitstandes. Die von einem übergeordneten Produktionsplanungs- und -steuerungssystem (PPS) eingeplanten Aufträge für einen bestimmten Fertigungs- oder Montagebereich werden im Rahmen der Feinsteuerung genau den einzelnen Arbeitsstationen oder Mitarbeitern zugeordnet und die Ausführung durch Rückmeldung verfolgt.


    Feldbus (Field bus)
    Feldbussysteme dienen zur Datenübertragung zwischen dezentralen speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) untereinander, zwischen SPS und Maschinenkomponenten sowie zwischen SPS und übergeordneten Rechnersystemen. Sie vereinfachen die sonst erforderliche aufwendige und fehleranfällige Verkabelung der Komponenten, ermöglichen eine einfache Erweiterbarkeit und beschleunigen die Prektierung. Feldbussysteme sind entweder herstellerabhängig, d.h. es können i. Allg. nur Steuerungen dieses Herstellers angeschlossen werden, oder herstellerunabhängig wie der Profibus und der Interbus-S.


    Feldservice
    (Field Service)
    Feldservice umfaßt die Kundenunterstützung nach dem Kauf des Produktes. Systematisch betrieben, wird der Feldservice nicht nur die Kundenzufriedenheit erhöhen, sondern ein wesentlicher Beitrag zur Wertgestaltung sein, insofern das Urteil des Kunden über eingeführte Produkte wichtige Aufschlüsse für neue Produkte gibt.


    FEM
    (Finite-Elements-Method)
    => Finite-Elemente-Methode


    Fertigerzeugnis
    (Finished product)
    (auch Erzeugnis, Produkt) ist die Ausgabe des Arbeitssystems Produktionsunternehmen. Es entsteht aus Rohmaterialien, die im Unternehmen zu Eigenfertigungsteilen bearbeitet werden. Diese bilden zusammen mit zugekauften Fertigteilen und -gruppen die Eigenfertigungsbaugruppen, aus denen schließlich das Fertigerzeugnis montiert wird. Um Übersichtlichkeit und Eindeutigkeit während des gesamten Ablaufs zu gewährleisten, ist eine Gliederung des Fertigerzeugnisses in seine Haupt- und Untergruppen erforderlich. Nach DIN 6789 kann diese Gliederung als Stammbaum oder Aufbau-Übersicht bezeichnet werden. Üblich ist auch die vereinfachte Darstellung als Erzeugnisgliederung.


    Fertigungsablaufart
    (Type of production procedure)
    beschreibt die prinzipielle Anordnung der einzelnen Fertigungs- und Montagebereiche sowie den Durchlauf der Fertigungsaufträge durch die Produktion. Fertigungsablaufarten können eingeteilt werden nach der Ortsveränderung der Arbeitsplätze, nach den Stufen der Veränderung der Arbeitsgegenstände, nach der zeitlichen Kopplung der Arbeitsvorgänge, nach der vorgenommenen Art- oder Mengenteilung. Übliche Fertigungsablaufarten sind: Werkbankfertigung, Werkstattfertigung, Reihenfertigung, Fließfertigung, Fertigung in flexiblen Fertigungssystemen, Baustellenfertigung, Gruppenfertigung.


    Fertigungsfreigabe
    (Production release)
    Die Ergebnisse der letzten Entwurfsprüfung sollten in den Spezifikationen und Zeichnungen, welche die Realisierungsspezifikation darstellen, in zweckmäßiger Weise dokumentiert sein. Wo es passend ist, sollte diese Dokumentation die Beschreibung ''wie gebaut" für Qualifikationsprüfungs einheiten einschließen und geändert werden, um Unzulänglichkeiten, die sich während der Programme der Qualifikationsprüfungen gezeigt haben, zu beheben und in die Qualitätslenkung während des Produktionsverlaufs einzubringen. Dies gilt für die Gesamtheit aller Dokumente, welche die Realisierungsspezifikation darstellen, sollte die Genehmigung durch entsprechende Führungskräfte erforderlich sein, welche mit dem Produkt zu tun haben oder einen Beitrag dazu leisten. Diese "Gutheissung" bildet die Produktionsfreigabe und bedeutet Zustimmung, daß der Entwurf realisiert werden kann. ISO 9004


    Fertigungskosten
    (manufacturing cost, operating cost)
    sind die bei Be- und Verarbeitung von Roh- und Hilfsstoffen im Fertigungsbereich entstehenden Kosten. Sie bestehen aus:



    Fertigungsleitstand
    (Production control center)
    Ein Fertigungsleitstand dient zur kurzfristigen Disposition der in der Fertigung befindlichen Aufträge. Auf der Basis eines aktuellen Abbilds der Fertigung werden die Aufträge den Arbeitsstationen zugeordnet. Dazu umfaßt ein Leitstand folgende Basisfunktionen:
    • Übernahme der Aufträge vom PPS-System,
    • Terminierung der Aufträge,
    • Kapazitätseinplanung,
    • graphische Darstellung des Istzustands der Kapazitäten,
    • Arbeitsverteilung (Verteilung der auftragsbegleitenden Informationen),
    • Betriebsdatenerfassung und -verarbeitung,
    • Weitergabe der Auftragsdaten, z.B. an die Kalkulation.

    Unterschieden werden konventionelle Leitstände und elektronische Leitstände. Konventionelle Leitstände benutzen für die Auftragsfortschrittsüberwachung und die Kapazitätsbelegung Plantafeln, Hängeregistraturen, Karten sowie optisch-akustische Betriebsdatenerfassungssysteme (BDE). Als Planungsunterlagen werden Planscheine, Laufkarten, Materialscheine, Rückmeldescheine und Kontrollscheine verwendet. Elektronische Leitstände werden als Bestandteil eines Produktionsplanungs- und -steuerungssystems (PPS) oder als Einzelsysteme angeboten. Aufgrund aktueller Daten, die über die BDE erfaßt werden, kann der Leitstand schnell auf Abweichungen in der Fertigung reagieren. Durch hohe Rechenleistungen und die vielfältigen graphischen Darstellungsmöglichkeiten kann ein elektronischer Leitstand zusätzlich zu den Grundfunktionen folgende Funktionen haben:
    - Simulation mehrerer Planungsvarianten,
    - Bereitstellung von Statistiken, Kennzahlen, Graphiken,
    - ständige Verfügbarkeitsprüfung.


    Fertigungsmittel
    (manufacturing equipment; manufacturing facilities)
    => Betriebsmittel


    Fertigungsprinzip
    (Type of production procedure)
    => Fertigungsablaufart


    Fertigungstiefe
    (Degree of in house manufacturing)
    Anteil der Fertigungsprozesse, die vom Endhersteller selbst durchgeführt werden. Eine Fertigungstiefe von Null bedeutet, daß das Unternehmen nur Handel betreibt. Eine Fertigungstiefe von 100% würde bedeuten, daß ohne jeglichen Zukauf von Komponenten oder Rohstoffen, in vollständiger Autarkie, das Unternehmen Produkte herstellt, z.B. aus Erz über mehrere Fertigungsstufen Nockenwellen oder Kochtöpfe. Aus ökonomischen Gründen hat die Fertigungstiefe ein Optimum. Die Fertigungstiefe ist ein wesentlicher Indikator der Programmtiefe.


    Fertigungstypen
    (Types of production) beschreiben den Wiederholcharakter einer Fertigung. Gegliedert wird zunächst nach Einzelfertigung und Mehrfachfertigung. Einzelfertigung liegt dann vor, wenn ein Produkt mit der Stückzahl Eins hergestellt wird. Werden die Zeichnungen, Arbeitspläne, Vorrichtungen und Betriebsmittel, die für dieses Produkt angefertigt wurden, für einen weiteren Auftrag genutzt, so liegt eine Wiederholfertigung vor. Geschieht dies nicht, so handelt es sich um eine Einmalfertigung. Beispiele für eine Einmalfertigung sind Prototypen, spezielle Ersatzteile. In einer Mehrfachfertigung werden dagegen die gleichen Produkte unmittelbar hintereinander, d.h. in einem Los, hergestellt. Eine Serienfertigung liegt bei großen Stückzahlen der Produkte vor; wenn nur ein Produkt über eine lange Zeit hergestellt wird, so handelt es sich um eine Massenfertigung. Die Bestimmung der Fertigungstypen ist eine Basis für die Auswahl der geeigneten Organisationsform.


    Fertigungsunterlage (Production paper; production document)
    Sie sind das Ergebnis der Arbeiten in der Arbeitsvorbereitung, d.h. die erstellten Informationen auf den jeweils geeigneten Informationsträgern. Zu den Fertigungsunterlagen zählen die Fertigungsmittelzeichnungen (z.B. Zeichnungen der Spannvorrichtungen), die Arbeitspläne mit den abgeleiteten Fertigungsunterlagen (Laufkarten, Lohnscheine, Materialscheine), die Fertigungs- und Montagestücklisten, Prüfpläne sowie die NC-Programme.


    Fertigungsvorbereitung
    (Operations planning and scheduling)
    => Arbeitsvorbereitung


    Festpreis
    (Fixed price)
    Im Unterschied zum Gleitpreis, bei dem Preisreduzierungen in Abhängigkeit von der gekauften Menge bzw. über die Zeit wirksam werden, bleibt der einmal vereinbarte Preis fest. Welche Lösung erzielt wird, hängt vom Kräfteverhältnis zwischen Käufer und Verkäufer ab. Zuweilen kann es auch für den Endhersteller angebracht sein, mit Lieferanten einen Festpreis zu vereinbaren, um sich damit vor den Auswirkungen von Preiserhöhungen zu schützen.


    Feuerwehrflächen
    sind befestigte Flächen auf dem Baugrundstück, die die Feuerwehr für die Vorbereitung und Durchführung von Löscharbeiten und zur Rettung im Brandfall benötigt. Dazu zählen Zu- und Durchgänge, Zu- und Durchfahrten sowie Bewegungs- und Stellflächen. Bei großen Produktionsgebäuden kann die Gewährleistung von Feuerwehrflächen maßgeblich die Plazierung bestimmen. Bereits in frühen Phasen des Entwurfs des Generalplans sollte deshalb ein Brandschutzsachverständiger hinzugezogen werden.
    {Quelle: Schmigalla, Fabrikelanung, Carl Hanser Verlag München, 1995}


    Feuerwiderstandsklasse
    Einstufung von Bauteilen für Gebäude nach ihrer Funktion, der Brennbarkeit und der Feuerwiderstandsdauer. Bei tragenden Bauteilen (Wände, Pfeiler, Stützen. Decken) sind z.B. folgende Feuerwiderstandsklassen zu unterscheiden (DIN 4102):

    Durch Brandschutzanstriche und -beschichtungen können Bauteile gegen einen Brand oder gegen Wärmeabstrahlung auf Zeit geschützt werden.
    {Quelle: Schmigalla, Fabrikelanung, Carl Hanser Verlag München, 1995}


    FIFO
    => First In First Out


    Finite Difference Method
    auch Finite-Differenzen-Methode oder Differenzenverfahren. Die Finite Difference Method (FDM) ist ein numerisches Lösungsverfahren für die Berechnung komplexer Bauteile, das weitgehend durch die Finite-Elemente-Methode abgelöst wurde. Die FDM setzt direkt bei den Differentialgleichungen für die Ermittlung der Beanspruchung der Bauteile auf. Das Bauteil wird diskretisiert, in den Differentialgleichungen werden die Differentialquotienten durch Differenzenquotienten ersetzt, so daß sich ein lineares Gleichungssystem ergibt, das unter Hinzuziehung von Randbedingungen gelöst werden kann. Eingesetzt wird die FDM heute noch für die Lösung von Strömungsproblemen, etwa beim Spritzgießen, thermodynamische Probleme in Wärmekraftwerken usw.


    Finite-Elemente-Methode
    (Finite-Elements-Method) Die Finite-Elemente-Methode ist ein numerisches Lösungsverfahren für die Berechnung von Bauteilen, deren Verhalten unter verschiedenen Belastungsarten durch analytische Verfahren nicht ermittelt werden kann. Die Bauteile werden dabei in einzelne relativ einfache Elemente zerlegt, die über Knoten verbunden sind. Den Knoten werden die äußeren Kräfte sowie entsprechende Lagerbedingungen zugeordnet. Darauf aufbauend wird ein Gleichungssystem entwickelt, das nach seiner Auflösung die Spannungen in den einzelnen Elementen angibt. Die verwendeten Elemente können Flächen- und Volumen-Elemente sein. Die Menge der verwendeten Elemente, d.h. die "Feinheit" des Netzes bzw. die Komplexität der untersuchten Geometrie, die Annahmen über die Stoffwerte und die Belastungen beeinflussen die Rechenzeit, die auch auf Hochleistungsrechnern enorm sein kann. Vorteil der Finite-Elemente-Methode ist es, daß sie Schwachstellenanalysen schon während der Konstruktionsphase erlaubt, d.h. ohne ein Modell der Konstruktion. Zudem können meßtechnisch nur schwer erfaßbare Bereiche (etwa in Motoren) und Spannungs-, Temperatur- und Geschwindigkeitsverläufe über das gesamte Bauteil untersucht werden. Es gibt ein großes Angebot an Programmsystemen für die FEM, die sich nach Anwendungsgebieten, Handhabbarkeit und Analysemöglichkeiten unterscheiden. Am wichtigsten beim Einsatz eines FEM-Systems ist jedoch der Sachverstand des Bearbeiters, der aufgrund seiner Erfahrung durch die Art der Vernetzung und die Annahmen über die Randbedingungen wesentlich die Rechenzeit und die Genauigkeit des Ergebnisses beeinflußt.


    Firmentarifvertrag
    auch: Haustarifvertrag, Unternehmenstarifvertrag. Tarifvertrag, bei dem der Vertragspartner auf der Arbeitgeberseite ein einzelner Arbeitgeber ist; er ist nach §2 I TVG tariffähig. Gemäß seiner Zuständigkeit beschränkt sich der Anwendungsbereich dieses Tarifvertrages auf das Unternehmen. Besteht für bestimmte Regelungen ein tarifloser Zustand, kann daher die Gewerkschaft auch von einzelnen Arbeitgebern den Abschluß eines Tarifvertrages fordern, selbst wenn dieser Mitglied des Arbeitgeberverbandes ist.


    First In First Out (FIFO)
    ist eine Regel der Lagerwirtschaft, nach der die zuerst eingelagerten Waren auch zuerst ausgelagert werden müssen. Auf diesem Weg wird ein kontrollierter Materialfluß sichergestellt. Die Einhaltung der FIFO-Regel setzt bestimmte organisatorische und technische Maßnahmen im Lager voraus (z.B. Lagerplatzverwaltung, Regaleinrichtungen) und nicht zuletzt eine entsprechende Schulung der im Lager tätigen Mitarbeiter.


    First-Time-Right
    => Fehlervermeidung


    Fischgrätendiagramm
    (
    => Fehlerbaumanalyse) (Cause and Effect Diagram)


    Das Fischgrätendiagramm wird zunehmend zur systematischen Erfassung und Visualisierung von Problemfeldern im Betrieb, z.B. bei Qualitätsproblemen oder bei Anlagenstörungen, eingesetzt.


    Fixkostendeckungsrechnung
    ist. eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung, die mit mehreren Fixkostenschichten arbeitet. Diese unterscheiden sich durch ihre Erzeugnisnähe. Bei der Fixkostendeckungsrechnung werden wie beim Direct Costing von den Erlösen zunächst die variablen Kosten subtrahiert. Der Rest wird als Deckungsbeitrag I (DB I) bezeichnet, von dem nun stufenweise die speziellen Fixkosten abgezogen werden, um das Nettoergebnis zu erhalten.

    Fixkostendeckungsrechnung ist u.a. ein Hilfsmittel bei Entscheidungen über eine mittelfristige Anpassung. Durch sie können die Deckungsbeiträge der Erzeugnisse bzw. -gruppen ermittelt und gegebenenfalls die Objekte oder Bereiche eliminiert werden, die ihre speziellen Fixkosten nicht decken. Da es sich dabei um mittel- oder langfristige Entscheidungen handelt, sollte die Fixkostendeckungsrechnung nur als Ergänzung der jährlichen Erfolgsanalyse durchgeführt und selbst wieder durch Sonderrechnungen für Erzeugnisse bzw. Erzeugnisgruppen ergänzt werden. Sie dient als wichtige Entscheidungshilfe für die Sortimentspolitik und als Abteilungserfolgsrechnung oder z.B. als Filialerfolgsrechnung und -steuerungsinstrument.
    Quelle: Fäßler, Klaus; 1991


    Flächennutzungsplan
    Entsteht im Prozeß der Bauleitplanung. Im Flächennutzungsplan werden für das ganze Gemeindegebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde in den Grundzügen dargestellt. Für die Standortsuche für Produktionsbetriebe ist insbesondere der Ausweis von Bauflächen und Baugebieten von Interesse. Ein Flächennutzungsplan ist nicht erforderlich, wenn der Bebauungsplan ausreicht, um die städtebauliche Entwicklung zu ordnen.
    {Quelle: Schmigalla, Fabrikelanung, Carl Hanser Verlag München, 1995}


    Flexibilität
    (Flexibility)
    wird vielfach verstanden als die schnelle Reaktionsmöglichkeit auf veränderte Kundenwünsche hinsichtlich Variantenvielfalt, verbunden mit hoher Lieferbereitschaft. Flexibilität hinsichtlich der Lieferbereitschaft setzt kurze Durchlaufzeiten, geeignete Baugruppenkonstruktionen und sehr kleine Losgrößen voraus. Einer vom Kunden gewünschte hohe Variantenvielfalt sollte auf Herstellerseite durch eine durchdachte Konstruktion, Arbeitsvorbereitung und Fertigung, eine geeignete Arbeitsorganisation (Gruppenarbeit), verbunden mit einfachen und übersichtlichen EDV-Systemen, begegnet werden. Weiter können unterschieden werden: Die Mengenflexibilität eines Produktionsbereichs (Reaktion auf Veränderungen in der Nachfrage) und die technologische Flexibilität (Breite des Spektrums von möglichen Fertigungsverfahren).


    Flexible Fertigung
    (Flexible Manufacturing)
    bezeichnet eine Fertigung, die durch einen hohen Automatisierungsgrad bei gleichzeitiger hoher Flexibilität hinsichtlich des zu bearbeitenden Produktspektrums gekennzeichnet ist. Dadurch sollen die wirtschaftlichen Vorteile der Massenfertigung auch bei steigender Produktvielfalt und kleineren Losgrößen erreichbar sein. Die organisatorischen Ziele einer flexiblen Fertigung sind die Verkürzung der Durchlaufzeiten, schnelles Reagieren auf wechselnde Kundenanforderungen, hohe Mengenflexibilität, bessere Nutzung durch die Möglichkeit personalarmer weiterer Schichten sowie eine Verbesserung der Qualität der Erzeugnisse. Eine flexible Fertigung umfaßt die folgenden technischen Komponenten: Bearbeitungssystem, Werkstückflußsystem, Werkzeugflußsystem, Steuerungs- und Überwachungssystem. Dazu kommt die Organisation der Einbindung des Systems und seiner Bediener in das betriebliche Umfeld.


    Flexible Fertigungseinrichtungen
    (Flexible manufacturing devices)
    werden zunehmend sowohl in der Einzel- und Kleinserienfertigung als Ersatz für konventionelle Werkzeugmaschinen als auch in der Großserienfertigung als Ersatz für Transferstraßen eingesetzt. Zu den flexiblen Fertigungseinrichtungen zählen, in der Reihenfolge der steigenden Produktivität und der sinkenden Flexibilität, die CNC-Maschine, das Bearbeitungszentrum, die flexible Fertigungszelle, die flexible Fertigungsinsel, das flexible Fertigungssystem und die flexible Transferstraße. Das Technologie-Spektrum hat sich von der spanenden Bearbeitung prismatischer Teile über die Drehbearbeitung hin zu fast allen Fertigungsverfahren (Laser-Bearbeitung, Stanzen, Schneiden usw.) geöffnet. Einige flexible Fertigungseinrichungen schließen auch Montageoperationen ein.


    Flexible Fertigungsinsel
    (Flexible manufacturing work group)
    ist ein Konzept der flexiblen Fertigung, das seinen Schwerpunkt mehr auf der arbeitorganisatorischen Gestaltung der Fertigung als auf der Höherautomatisierung hat. Eine flexible Fertigungsinsel ist nicht verrichtungsorientiert, sondern auf der Basis von Teilefamilien aufgebaut. Alle Arbeitsplätze zur weitgehenden Fertigstellung einer Anzahl von Werkstücken, die ähnliche Bearbeitungsmerkmale, d.h. Fertigungsverfahren, Geometrien, Arbeitsvorgangsfolgen, aufweisen, werden hier zusammengefaßt. Dazu werden neben automatisierten Maschinen (z. B. CNC-Maschinen, flexible Fertigungszellen) auch konventionelle Maschinen und manuelle Arbeitsplätze eingesetzt.
    Besondere Anforderungen ergeben sich an die Mitarbeiter in flexiblen Fertigungsinseln, an die alle direkten und viele indirekten Funktionen zur internen, autonomen Disposition der Aufträge übertragen werden. Beispiele für Funktionen, die innerhalb einer flexiblen Fertigungsinsel, oft mit Unterstützung durch einen sog. Inselrechner, erfüllt werden, sind: Fertigungssteuerung, Arbeitsplanung, Qualitätskontrolle, Werkzeugverwaltung, Vorrichtungsverwaltung, Instandhaltung, Personaleinsatzplanung, Materialdisposition und Transport.


    Flexible Fertigungszelle
    (Flexible manufacturing cell)
    ist eine numerisch gesteuerte Maschine, fast immer ein Bearbeitungszentrum, die durch entsprechende Zusatzausstattung in der Lage ist, eine begrenzte Zeit ohne Eingriff eines Maschinenbedieners zu arbeiten. Dies erfordert auf der einen Seite die Automatisierung der Funktionen des Maschinenbedieners (Werkzeugüberwachung, Werkzeugwechsel, Qualitätskontrolle während und/oder nach der Bearbeitung, Werkstückwechsel) und auf der anderen Seite Werkzeug- und Werkstückspeicher für die zeitliche Entkoppelung der Bedieners. Die Werkstücke werden entweder vereinzelt zur automatisierten Handhabung oder auf Werkstückträgern gespannt bereitgestellt. Der Werkstückwechsel erfolgt automatisch; oft ist über eine Kodierung der Träger eine Teileidentifizierung möglich. Nach der Bearbeitung werden die Teile ebenfalls wieder gepuffert, bis der entsprechende Mitarbeiter sie umspannt oder für den Transport zu weiteren Arbeitsstationen vorbereitet. Die Größe der Werkstück- und Werkzeugspeicher hängt von der Länge der Bearbeitungszeiten ab und sollte sorgfältig geplant werden, da hier durch überhöhte Anforderungen unnötig hohe Investitionskosten verursacht werden können. Flexible Fertigungszellen können im Gegensatz zu Bearbeitungszentren in bedienerarmen Schichten eingesetzt werden und haben so Produktivitätsvorteile.


    Flexible Transferstraße
    (Flexible transfer line)
    zeichnet sich aus durch einen gerichteten Materialfluß, der die nach dem Linienprinzip angeordneten Maschinen i. Allg. über die Maschinenbetten miteinander verknüpft. Maschinen für flexible Transferstraßen sind sowohl Universalmaschinen als auch Sonderbauformen. Im Gegensatz zu starren Transferstraßen ist es durch die Steuerung der Maschinen möglich, an den einzelnen Maschinen begrenzt unterschiedliche Arbeitsaufgaben auszuführen, so daß eine gewissen Flexibilität hinsichtlich der Teilevielfalt gegeben ist. Flexible Transferstraßen bieten i. Allg. auch Ausschleussmöglichkeiten für die Werkstücke, um auf Maschinenausfälle oder für die Erfordernis von Qualitätsüberwachung vorbereitet zu sein.
    Der Umrüstaufwand einer flexiblen Transferstraße auf ein neues Produkt ist hoch, weil die einzelnen Komponenten (Maschinen, Werkzeuge, Vorrichtungen, Transportsystem, Qualitätssicherungssystem) optimal auf das jeweilige Werkstück angepaßt werden müssen. Die Anforderung an die Qualifikation der Maschinenbediener ist gering, da der Betrieb nach dem einmaligen Einrichten automatisiert abläuft.


    Flexibles Fertigungssystem
    (Flexible Manufacturing System FMS)
    In einem flexiblen Fertigungssystem (FFS) sind mehrere, meist gleichartige Maschinen zur Bearbeitung von Teilefamilien zusammengefaßt. Die einzelnen Maschinen sind hinsichtlich des Material- und Informationsflusses komplett verkettet, so daß eine automatisierte Komplettbearbeitung von Werkstücken möglich wird. Die Maschinen arbeiten unabhängig voneinander, der Materialfluß der Werkstücke erfolgt über Fördersysteme (Induktivsysteme, schienengebundene Transportsysteme) mit Hilfe von Paletten, auf denen die Werkstücke gespannt sind, oder durch Handhabungseinrichtungen. Die Werkstücke können vor und nach den einzelnen Bearbeitungsschritten gespeichert werden.
    Ein typisches FFS umfaßt die folgenden Komponenten: Roh- und Fertigteillager, Spannplätze zum Aufspannen der Rohteile auf Werkstückträgern, zum Umspannen zwischen den Bearbeitungsschritten und zum Abspannen nach erfolgter Bearbeitung, Werkstücktransportsystem, Bearbeitungsmaschinen, Waschmaschinen, Prüfmaschinen, Werkzeugtransportsystem, Werkzeugvoreinstellung sowie die Steuerung. Die Steuerung eines FFS ist i. Allg. hierarchisch aufgebaut mit den Ebenen der einzelnen Maschinen- und Transportsystem-Steuerungen, der DNC-Ebene und der Ebene des Leitrechners. Der Betrieb eines FFS erfordert besonders qualifizierte, umfassend ausgebildete Mitarbeiter. Vorteile von FFS gegenüber anderen Fertigungskonzepten sind zu sehen bezüglich der hohen Produktivität bei gleichzeitig hoher Flexibilität, in einer guten Erweiterbarkeit (wenn bei der Planung berücksichtigt), in einer hohen Wirtschaftlichkeit. Diese Vorteile eines FFS sind bei sehr großen Serien nicht mehr gegeben, hier ist eine flexible Transferstraße i. Allg. sinnvoller.


    Fließfertigung
    (Continuous production; assembly line production)
    In einer Fließfertigung oder Fließmontage sind die einzelnen Arbeitsstationen starr miteinander verbunden. Der Durchlauf der Aufträge erfolgt getaktet, die Arbeitskräfte sind, zumindest für vorgegebene Zeitabschnitte, den einzelnen Stationen fest zugeordnet. Die Bereitstellung des Materials geschieht direkt an den Arbeitsstationen. Beispiele für eine Fließfertigung finden sich in der Endmontage von Pkw, bei der manuellen Bestückung von Leiterplatten usw. Die Durchlaufzeit eines Auftrags durch eine Fließfertigung ist optimal, weil es kaum Wartezeiten zwischen den Stationen gibt, die Durchlaufzeit entspricht also der Bearbeitungs- oder Montagezeit. Vorteile der Fließfertigung sind ( Taylorismus) außerdem: einfacher Werkstücktransport, gute Transparenz, einfachste Fertigungssteuerung, kurze Anlernzeit für die Mitarbeiter, hohe Produktivität aufgrund des beschränkten Arbeitsumfangs. Nachteile der Fließfertigung ist die geringe Flexibilität einer Fließlinie gegenüber Änderungen des Produktionsprogramms, das Ausfallrisiko der gesamten Anlage bei Ausfall einer einzigen Komponente sowie eventuell eine schlechtere Kapazitätsauslastung durch Abtaktverluste.


    Fluktuation
    (Staff turnover)
    bezeichnet den Personalwechsel innerhalb eines Unternehmens, wobei nicht einheitlich definiert ist, ob zur Fluktuation jegliche Personalabgänge (auch durch Entlassungen, Berufsunfähigkeit, Tod) oder nur jedes freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern gezählt wird. Fluktuation kann je nach Situation des Betriebes mit den positiven Aspekten verbunden sein, daß ein Personalabbau und damit Kostenersparnisse ermöglicht werden (Einstellungsstopp), daß sich den verbleibenden Mitarbeitern neue Karriereanreize bieten oder neue Mitarbeiter eingestellt werden können, die dem Unternehmen neue Impulse bieten und aufkommende Betriebsblindheit vermeiden. Andererseits kann eine nicht gewünschte Fluktuation mit verhältnismäßig hohen Personalnebenkosten verbunden sein, die sich u.a. durch Inserations-, Einstell- und Einarbeitungskosten ergeben (Fluktuationskosten). Die Fluktuationsrate ist eine Kennzahl des Personalcontrollings, mit der die Fluktuation erfaßt und im Verlauf über mehrere Zeitperioden bzw. zwischen Betrieben verglichen werden kann. Fluktuation, die sich auf freiwillige Kündigungen seitens der Mitarbeiter bezieht, kann überbetriebliche, betriebliche und persönliche Ursachen haben. Im allgemeinen gibt erst eine Fluktuationsanalyse Aufschluß über die tatsächlichen Auslöser. Eine Fluktuationsrate, bei der alle Abgänge erfaßt werden, kann dagegen auch Folge von Personalfreisetzungen oder der betrieblichen Altersstruktur sein. Die Fluktuation ist auch bei Pensionsrückstellungen zu berücksichtigen, wenn sie wesentlichen Umfang annimmt und auf besondere Verhältnisse des Betriebes zurückzuführen sind (z.B. besonders schwere Arbeitsbedingungen, eine überwiegend weibliche Arbeitnehmerschaft).


    Fluktuationsanalyse
    soll differenziert Aufschluß darüber geben, warum Mitarbeiter ein Unternehmen verlassen. Eine Fluktuationsanalyse wird im Rahmen der Personalbedarfsplanung und der Personalforschung angewandt und dient dazu, die Fluktuationsursachen analysieren und bewerten zu können mit dem Ziel, die mit der Fluktuation verbundenen Nebenkosten (Fluktuationskosten) zu senken oder um z.B. negative Entwicklungen wie häufige Frühfluktuationen oder das unerwünschte Ausscheiden von betrieblichen Experten oder Führungskräften zu vermindern.
    Die qualitative Fluktuationsanalyse wird vor allem auf Basis von Gesprächen mit den ausscheidenen Mitarbeitern (Abgangsgespräche) durchgeführt, um deren Motive und Gründe zu ermitteln und mögliche Konsequenzen zu ziehen, insfern die Ursachen im betrieblichen Bereich liegen.
    In der quantitativen Fluktuationsanalyse werden die Zahl der ausscheidenden Mitarbeiter nach verschiedenen Kriterien wie Abteilungszuhörigkeit, Qualifikation, Alter, Geschlecht, Fluktuationsgründe etc. erfaßt und ausgewertet. Die Ergebnisse können zum einen in den mittel- bis langfristigen Personalbedarfsplanung berücksichtigt werden, zum anderen lassen sie zeitliche und zwischenbetriebliche Vergleiche zu.


    Fluktuationsrate (Fluktuationsquote)
    (labour turnover rate)
    Kennzahl des Personalcontrollings, mit der der Personalwechsel eines Unternehmens während einer Zeitperiode in Bezug auf seinen Personalbestand erfaßt wird. Die Fluktuationsrate kann als Grundlage der mittel- und langfristigen Personalbestands- und Personalbedarfsplanung genutzt werden; aus ihr können die Kostenauswirkungen von Fluktuation (Fluktuationskosten) erfaßt werden, und sie kann Ausgangspunkt einer Ursachenanalyse (Fluktuationsanalyse) und der Beeinflussung von Fluktuation sein. Die Fluktuationsrate wird meist berechnet als:

    Unterschiedlich wird vor allem die Gesamtzahl der Beschäftigten im Nenner definiert: Als Summe des Personalbestandes zu Beginn des Zeitraumes und zum Ende des Zeitraumes geteilt durch zwei; als Personalbestand zu Beginn des Zeitraumes plus aller Zugänge (sog. Schlüter-Formel); oder als Personalbestand zu Beginn des Zeitraumes minus der Abgänge plus der Zugänge im Betrachtungszeitraum. Im Rahmen von Fluktuationsanalysen ist die Fluktuationsrate über die Gesamtbelegschaft wenig aussagefähig. Es werden deshalb differenziertere Fluktuationsraten nach Abteilung, Berufsgruppen, Alter etc. ermittelt.


    FMEA
    (Failure Mode and Effects Analysis)
    (Fehler-Möglichkeits- und Einfluß-Analyse, Ausfalleffektanalyse) ist eine Methode, um mögliche Probleme vor ihrer Entstehung in der Entwicklungs- und Planungsphase (Konstruktions-FMEA), bei Verfahren und Dienstleistungen (Prozeß-FMEA), bei Sicherheits- und Problemteilen (Produkt-FMEA) sowie bei der Einführung oder Änderung organisatorischer Vorkerungen (System-FMEA) systematisch zu untersuchen. Die Vorgehensweise bei der FMEA:
    1. Planung und Vorbereitung Die Ziele für die Analyse werden, möglichst konkret, festgelegt. Ein FMEA-Team wird gebildet, in dem die verschiedenen betroffenen Betriebsbereiche kompetent vertreten sind. Die Unterlagen für die Analyse werden zusammengestellt. Eine erste Funktionsanalyse wird im Team durchgeführt.
    2. Fehleranalyse Für die einzelnen Komponenten werden potentielle Fehlerarten und -ursachen erarbeitet. Die Fehlerauswirkungen werden festgestellt. Die Möglichkeiten der Fehlerentdeckung und Fehlervermeidung werden analysiert.
    3. Risikobeurteilung Die möglichen Fehler werden bewertet hinsichtlich
      • Wahrscheinlichkeit des Auftretens (A),
      • Bedeutung bzw. Folgen eines Fehlers für den Betroffenen (B),
      • Wahrscheinlichkeit für das Entdecken des Fehlers (E).
      Die Punktbewertung geschieht mit Hilfe von Bewertungstabellen. Es werden jeweils zwischen 1 (kein Risiko) und 10 Punkten (hohes Risiko) vergeben. Aus der Multiplikation der drei Bewertungspunktzahlen ergibt sich die Risikoprioritätszahl (RPZ = A * B * E). Die möglichen Fehler werden anhand der jeweiligen RPZ in eine Rangfolge gebracht und sollen nach dieser Rangfolge beseitigt werden. Vorgeschlagen wird, daß bei einer RPZ > 125 und/oder bei Einzelbewertung A, B, E > 8 Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten sind.
    4. Restrisikobetrachtung Nach Einführung von Verbesserungsmaßnahmen soll das FMEA-Team die Risikobeurteilung erneut durchführen.
    5. Ergebnisbeurteilung Die Beurteilung ist ein Vergleich zwischen der RPZ für den Ausgangszustand und der RPZ für den verbesserten Zustand.

    FOA
    => FOB Airport


    FOB
    (Free on board... - Frei an Bord...benannter Verschiffungshafen)
    Vertragsklausel bei Außenhandelsgeschäften. Der Verkäufer überträgt alle Risiken und Kosten auf den Käufer, wenn die Ware die Schiffsreeling in dem benannnten Verschiffungshafen überschritten hat. Zu den Pflichten des Käufers gehört zudem, ein entsprechendes Schiff bzw. Schiffsladeraum zu chartern und zu bezahlen und den Verkäufer rechtzeitig darüber zu informieren, wo und wann die Ware zu liefern ist. Der Käufer ist verpflichtet, den Preis der Ware vertragsgemäß zu bezahlen. Er hat die Folgekosten zu übernehmen, wenn das vorgesehene Schiff nicht rechtzeitig am vereinbarten Verschiffungshafen zur Verfügung steht oder keine Ware annimmt.


    FOB Airport
    Free on board (...) eines benannten Abflughafens. Vertragsklausel gemäß der Incoterms im Welthandelsverkehr. Rechte und Pflichten zwischen Verkäufer und Käufer sind wie bei den FOB geregelt; anstelle eines Frachtschiffes wird ein bestimmtes Flugzeug als Transportmittel vertraglich vereinbart.


    Fördermittel
    (Transport and handling equipment)
    sind Betriebsmittel zur Orts- und Lageveränderung von Material, Erzeugnissen und anderen Gegenständen im Produktionsunternehmen. Beispiele für Fördermittel sind Gabelstapler, Kräne, Regalbediengeräte, Fahrerlose Transportsysteme.


    Ford
    Henry, geb. 1863, gest. 1947. Er war der Begründer der industriellen Massenproduktion auf Basis der hohen Standardisierung des Produktes und des Fertigungsprozesses (Fließband), der Maschinerie, einer hohen vertikalen und horizontalen Arbeitsteilung und der Verbindung von hohen Löhnen und niedrigen Preisen zur gezielten Förderung des Massenkonsums als Voraussetzung, seine Autos verkaufen zu können. Diese Arbeitsweise war gekennzeichnet von intensiven Kontrollen, geringer Arbeitsmotivation und konfliktreichen Arbeitsbeziehungen. Unter seiner Führung wurde Ford aus einer Neugründung des Jahres 1903 zum US-Marktführer für Automobile im Jahre 1920.


    Fordismus
    Bezeichnung für die von Henry Ford (1863-1947, Gründer der Ford Motor Comp.) entwickelten Managementstrategie.


    Fortschrittszahlen
    (Times series analysis)
    Mengen-Zeit-Funktion, d.h. die kumulative Darstellung von Mengen über der Zeit. I.d.R. für Planungs- und Kontrollzwecke, also in einer Gegenüberstellung von geplanten (Soll-) und Istzahlen.


    Forward Sourcing
    Terminverfolgung des entwicklungsnahen Einkaufs bzw. des technischen Einkaufs für Neuteile von bestehenden Modellen bzw. für Neuteile bei neuen Prekten. Damit ist das forward sourcing Bestandteil des risk management.


    Frachtführer
    (Carrier)
    Frachtführer darf sich jeder nennen, der sich durch einen Beförderungsvertrag verpflichtet, die Beförderung per Schiene, Straße, See, Luft, Binnengewässer oder einer Kombination dieser Transportarten (multimodaler Transport) durchzuführen oder durchführen zu lassen. Bei mehreren Frachtführern geht die Gefahr vom Verkäufer auf den Käufer über, sobald die Ware dem ersten Frachtführer übergeben worden ist.


    Fraktale Fabrik
    wurde als Begriff von Warnecke 1992 geprägt. Als Fraktal wird eine selbständig agierende Unternehmenseinheit, deren Ziele und Leistung eindeutig beschreibbar sind. Das Fraktal wird durch seine Kompetenz zur Selbstorganisation und -optimierung, durch Zielorientierung und Ähnlichkeit mit anderen Unternehmenseinheiten (Fraktalen) zum zentralen Gestaltungselement im Unternehmen. Neben den strukturellen und technisch-organisatorischen Änderungen, die mit der Umsetzung dieser Konzeption verbunden sind, müssen kulturelle Barrieren im Unternehmen überwunden werden, die ein selbständiges und kreatives Agieren der Mitabeiter in den neuen Unternehmenseinheiten ermöglichen.(Segmentierung).


    Franchise
    (Franchising)
    es handelt sich um ein unternehmerisches Konzept, das die Produktion und den Vertrieb eines Produktes bzw. einer Dienstleistung durch eine Art Lizenz über mehrere selbständige Franchise-Partner ermöglicht. Die Partner erwerben die Rechte an der Produktion und den Vertrieb und dürfen somit selbständig unter Einhaltung von vereinbarten Standards operieren. Der Franchise-Geber sorgt für das Marketing und für die erforderliche Ausbildung und stellt bei Bedarf auch die Bertriebsmittel und Rohstoffe zur Verfügung. Sehr bekannte Franchise-Unternehmen sind McDonald`s und The Body Shop. Häufig ist das Franchising bei Software-Herstellern anzutreffen.


    Free in and out
    Vertragsklausel bei Außenhandelsgeschäften. Transportregelung, wonach die Transportgebühr nicht die Kosten für die Beladung und Entladung sowie gegebenenfalls für die Verstauung der Ware einschließt.


    Freigabe
    (Release)
    Auf den verschiedenen Stufen werden nach Abschluß wesentlicher Phasen von den zuständigen Stellen Freigaben erteilt. Die wesentlichen Freigaben sind: die Entwicklungsfreigabe, die Fertigungsfreigabe und die Vertriebsfreigabe. Darüberhinaus wird die Bauteilefreigabe, die Lieferantenfreigabe oder innerhalb der Entwicklung, beispielsweise in der Elektronik die Freigabe von Hardware, Software oder Firmware, in Form von Dokumenten (Zeichnungs-, Modell- oder Dateifreigabe, etc.) erteilt, bevor die Prozesse im jeweiligen Funktionsbereich fortschreiten können. I.d.R. geht bei den Meilensteinen zur Freigabe die Verantwortlichkeit auf Verantwortliche des folgenden Funktionsbereich über.


    Freigegebener Lieferant
    (Certified supplier)
    Unternehmen, das von den zuständigen Stellen (Einkauf und/oder Qualitätssicherung und/oder Produktentwicklung) als Lieferant für das jeweilige Prekt zugelassen ist.


    Fremdvergabe
    (contracting out, outsourcing) Unter Fremdvergabe wird die Nutzung externer Kapazitäten für die Bearbeitung ganzer Baugruppen oder auch für einzelne Material- und Betriebsmittelbeistellung verstanden (Verlängerte Werkbank).


    Friedenspflicht
    (Cooling off period; cooling time)
    bedeutet, daß während der Laufzeit eines Tarifvertrages keine Arbeitskampfmaßnahmen von den Tarifvertragsparteien durchgeführt werden dürfen. Sie müssen entsprechend auf ihre Mitglieder einwirken, um Arbeitskämpfe zu verhindern. Die Friedenspflicht ist grundsätzlich relativ: Sie bezieht sich nur auf den Inhalt des Tarifvertrages. Forderungen, die nicht im Tarifvertrag geregelt sind, können daher trotzdem Gegenstand von Arbeitskämpfen sein. Mit Ablauf der Geltungsdauer des Tarifvertrages endet die Friedenspflicht. In der Regel erweitern Schlichtungsabkommen zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaften die Friedenspflicht, so daß Streiks und Aussperrungen vor Abschluß des Schlichtungsverfahrens verboten werden.


    Fristlose Kündigung
    (summary dismissal)
    => Außerordentliche Kündigung


    Frühfluktuation
    bezeichnet die Kündigung von Mitarbeitern während der ersten Wochen bzw. Monate nach ihrer Einstellung, insbesondere während der Probezeit.
    => Fluktuation. => Fluktuationsanalyse.


    Führung
    (Management; direction; leadership)
    Führung beinhaltet mehrere Aspekte: Die bewußte und zielgerichtete Einflußnahme des Verhaltens anderer Personen, um deren individuellen Ziele und Motive mit jenen des Unternehmens möglichst in Einklang zu bringen. Zum zweiten, speziell in arbeitsteiligen Organisationen, den Aspekt der Koordination von unterschiedlichen Sach- und Verhaltensprozessen. Dritter Aspekt der Führung ist die Motivation und Information der zu führenden Mitarbeiter, wobei sich insgesamt die Führung als komplexer, wechselseitiger sozialer Prozeß zwischen Führungskraft und den geführten Mitarbeitern bzw. Gruppe, aber auch der Organisation darstellt. Führung kann sich auf unterschiedliche Machtgrundlagen stützen und in verschiedenen Führungsstilen praktiziert werden. Bei der Frage nach der erfolgreichen Führung wurden lange in Praxis und Wissenschaft die Führungseigenschaften in den Mittelpunkt gestellt als Eigenschaften, über die die Führungskraft zu verfügen habe, aber die sie nicht erlernen könne. Dieses Paradigma wurde weitgehend abgelöst durch die Frage und Forschung nach einem bestimmten Führungsverhalten, das zum Erfolg führen kann. Führungstheorien versuchen u.a. die Wirkung und die Zusammenhänge eines bestimmten Führungsverhaltens zu prognostizieren im Hinblick auf die Führer, die Geführten, die Organisation und den Erfolg. Führungstechniken (z.B. die Management by-Techniken) sind vereinfachte, situationsunabhängig formulierte Strategien des Führungsverhaltens, die Führungskräften als Hilfsmittel bei ihrer Führungstätigkeit dienen sollen. Führungsmodelle sind normative Denkmodelle über den Führungsprozeß und das Führungsverhalten (z.B. die "Theorie Z").


    Führungsgrundsätze
    (Principles of management)
    sind schriftlich formulierte Verhaltensrichtlinien für die Führungskräfte eines Unternehmens. Sie können organisationsweite Gültigkeit haben oder auch nur auf einen bestimmten Funktionsbereich, eine Abteilung oder Gruppe bezogen sein. Inhaltlich befassen sie sich mit Rechten, Pflichten, Kompetenzabgrenzungen, Kommunikationswegen u.v.m. von Führungskräften. Meist jedoch werden mit Führungsgrundsätzen weniger konkrete Führungsanweisungen vermittelt, sondern eher ein Wertesystem, an dem sich die Führungskräfte orientieren sollen. Sie sind i.Allg. situationsunabhängig formuliert und haben vielmehr den Charakter von generellen Statements. Führungsgrundsätze werden häufig abgeleitet aus Unternehmensphilosophien oder Unternehmensleitbildern.


    Führungsmodelle
    (Management models)
    sind normative Denkmodelle, wie Führung bzw. das Führungsverhalten und der Führungsprozeß unter bestimmten Bedingungen ausgeführt werden sollte, um als Führungskraft erfolgreich zu sein. Sie beziehen sich auf den Gesamtaspekt oder auf Teilaspekte des Führungsprozesses und geben v.a. Handlungsempfehlungen, wie auf das Verhalten der Mitarbeiter einzuwirken ist. Führungsmodelle sind umfangreicher und umfassender als Führungstechniken, verzichten jedoch weitgehend auf eine theoretische Untermauerung. Sie sind unabhängig von der Situation und von einem Unternehmen formuliert, wogegen Führungsgrundsätze unternehmensspezifisch entwickelt werden. Bekannte Führungsmodelle sind das Harzburger Modell, die Theorie Z oder das Modell der strategischen Erfolgsposition. Unternehmenberatungen nutzen im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit häufig selbst entwickelte Führungsmodelle, wie z.B. das 7 F Modell von McKinsey oder das St. Gallener Management Modell. Führungsmodelle werden, wie auch die Führungstechniken, aufgrund ihrer meist starken Vereinfachung und Verallgemeinerungen sehr kritisch gesehen.


    Führungsspanne
    (Span of control)
    => Kontrollspanne.


    Führungsstil
    (Pattern of leadership; style of leadership)
    Verhaltensmuster eines Vorgesetzten gegenüber seinen Mitarbeitern, das auch in wechselnden Situationen relativ konstant und sinnvoll strukturiert bleibt und so von dem Geführten als ganzheitliches Verhalten - als Führungsstil - empfunden wird. Der Führungsstil ist meist durch die persönliche Grundeinstellung des Vorgesetzten gegenüber seinen Mitarbeitern geprägt. Führungsstile stehen im Mittelpunkt einer eher traditionell geprägten Führungsforschung, die Zusammenhänge zwischen eigenschaftsorientierten Merkmalen von Führern mit den folgenden Verhaltensmustern und ihrer Effizienz in verschiedenen Führungssituationen untersucht. Neben realtypischen Ansätzen von Führungsstilforschung, die empirisch untersucht werden, sind vor allem die idealtypischen Betrachtungen von Führungsstilen in ihrer Begrifflichkeit und mithin als Schlagworte bekannt geworden: So z.B. autoritärer Führungsstil, bürokratischer Führungsstil, kooperativer Führungsstil, Laissez-faire Führungsstil u.a. Sie unterscheiden sich nach dem Grad der Einflußverteilung zwischen Führenden und Geführten und können grob in zwei Gruppen unterteilt werden: Führungsstile, die eher aufgaben- und leistungsorientiert sind und Führungsstile, die eher mitarbeiterorientiert sind. In der Praxis sind diese idealtypischen Führungsstile in reiner Form kaum vorzufinden; ihre Ausprägung hängt von mehreren Faktoren ab, so z.B. von der Persönlichkeit des Vorgesetzten, seiner Machtposition, von seinen Mitarbeitern und ihren Ansprüchen, Qualifikationen und Erfahrungen, von der Führungssituation selbst, von den sozialen Beziehungen. Im Gegensatz zur Hervorhebung eines bestimmten Führungsstiles betonen situationsorientierte Führungstheorien die Notwendigkeit, das Führungsverhalten der jeweiligen Situation und dem jeweiligen Mitarbeiter anzupassen.





    Führungstechniken
    (Management techniques)
    sind vereinfachte, situationsunabhängig formulierte Strategien des Führungsverhaltens (Führung), die Führungskräften als Hilfsmittel bei ihrer Führungstätigkeit dienen sollen. Bekannt geworden sind in Deutschland vor allem die Management-by-Techniken. Führungstechniken werden, wie auch die Führungsmodelle, aufgrund ihrer häufig starken Vereinfachungen und Verallgemeinerungen sehr kritisch gesehen.


    Fünf S
    (Five S)
    Die fünf S (aus der japanischen Unternehmensphilosophie) werden im Zusammenhang mit TPM und Kaizen verwendet. Werkstattmitarbeiter sollen ihre Arbeitsplätze als die Orte zu verstehen, an denen die wertschöpfenden Prozesse des Unternehmens stattfinden und in eigener Verantwortung diese Plätze gestalten. Die fünf S sind im einzelnen: Seiri (Ordnung schaffen: Alles Nicht-Notwendige soll vom Arbeitsplatz entfernt werden); Seiton (Ordnungsliebe: Jeder Gegenstand hat seinen Platz); Seiso (Sauberkeit: Arbeitsplatz, Werkzeug und Maschinen sind sauber zu halten); Seiketsu (persönlicher Ordnungssinn: Ordnung und Sauberkeit sollen jedem zur Gewohnheit werden); Shitsuke (Disziplin: Standards und Regeln sind unbedingt einzuhalten).


    Fürsorgepflicht
    (fiduciary duty)
    des Arbeitgebers bedeutet die Pflicht zur Wahrung schutzwürdiger Interessen des Arbeitnehmers und gehört neben der Lohnzahlungspflicht zu seinen gesetzlichen Nebenpflichten. Die Fürsorgepflicht beinhaltet Schutzpflichten wie die Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutz, den Schutz vor der Beeinträchtigung der Persönlichkeit des Arbeitnehmers, die Einhaltung des Gleichbehandlungsgrundsatzes, aber auch die Fürsorgepflicht für die vom Arbeitnehmer eingebrachten Sachen (Kleidung, Fahrzeug, persönlicher Besitz) sowie die Pflicht der ordnungsgemäßen Berechnung und Abführung der Lohnsteuer und der Sozialversicherungsbeiträge. Zu den Fürsorgepflichten zählt ebenso, daß der Arbeitgeber den Arbeitnehmer tatsächlich im Rahmen seiner vertraglich vereinbarten Tätigkeit zu beschäftigen hat und ihm nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses auf Verlangen ein schriftliches Zeugnis auszustellen ist. Das Gegenstück der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ist die Treuepflicht des Arbeitnehmers.


    Funktionalorganisation
    (Functional organization)
    Modell der Aufbauorganisation eines Unternehmens, bei dem die zweite Hierarchieebene (unterhalb des Vorstandes) nach einzelnen Verrichtungsfunktionen wie Produktion, Beschaffung, Rechnungswesen etc. zentralisiert sind und die von Funktionsmanagern geführt werden. Auch die oberste Führungsebene gliedert sich in Ressorts (Funktionen). Die Strukturierung der dritten Hierarchieebene erfolgt dann nach Produkten. Der Vorteil der Funktionalorganisation liegt darin, daß mit der Zentralisierung von Funktionen Kostenvorteile und Rationalisierungsmöglichkeiten ausgeschöpft werden können, so z.B. kann die zentrale Beschaffungsabteilung für das gesamte Unternehmen kostengünstiger einkaufen. Nachteile liegen in der Gefahr der Verselbständigung von einzelnen Abteilungen, in Ressortdenken und Suboptimierungen. Der Koordinierungsaufwand steigt mit der Unternehmensgröße, mit der Produktdifferenzierung und mit der regionalen Expansion.
    So ist die Funktionalorganisation vor allem in kleineren und mittleren Unternehmen mit homogenem Produktprogramm und stabiler Umwelt anzutreffen. Häufig wird versucht, den Nachteilen der Funktionalorganisation mit der Einrichtung von Stabsstellen, Komitees oder Koordinierungsgruppen bzw. einer ergänzenden Sekundärorganisation entgegen zu treten. Andere Prinzipien der Primärorganisation sind die der Geschäftsbereichs- bzw. der Spartenorganisation, die nicht nach der Verrichtung, sondern nach Objekten strukturiert sind.


    Funktionenbeschreibung
    (job description)
    => Stellenbeschreibung.


    Funktionendiagramm
    (Function chart)
    beschreibt, in welcher Funktion mehrere Stellen bzw. Abteilungen an der Erfüllung komplexer Aufgaben beteiligt sind. Darstellungsform von Funktionendiagrammen sind i.Allg. eine Matrix, in der sich einerseits die beteiligten Stellen, zum anderen die Sachaufgaben gegenübergestellt sind. Es kann nun festgelegt werden, welchen Beitrag jede Stelle für die Aufgabe zu leisten hat. Funktionendiagramme sind, wie auch Organigramme und Stellenbeschreibungen, Darstellungen der Aufbauorganisation eines Betriebes und dienen zur Visualisierung und Strukturierung der komplexen organisatorischen Zusammenhänge.


    Funktionsmanager
    (Functional manager)
    bezeichnet Manager, die für die Leitung ausschließlich eines Funktionsbereiches wie z.B. Produktion, Beschaffung oder Rechnungswesen verantwortlich sind. Funktionsmanager werden innerhalb einer Funktionalorganisation ab der zweiten Hierarchiebene (unterhalb des Vorstandes) angesiedelt.


    Funktionsplan
    (Function chart)
    (FUP) dient der graphischen Programmierung von speicherprogrammierbaren Steuerungen. Das Programm entspricht einem Schaltplan mit Logikbausteinen (Und-, Oder-, Inverter-Bausteinen) und eventuell Flip-Flops, Verzögerungselemente, Taktgeber usw.


    Fuzzy Logic
    Im Unterschied zur klassischen Logik mit dem Entscheidungspaar "ist" oder "ist nicht" läßt die "unscharfe" Logik, deren Hauptvertreter Lotfi Zadeh ist, Zuordnungsspektren zu. Sie bestimmt den Grad oder die Wahrscheinlichkeit der Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Nur auf diese Art lassen sich nicht-eindeutige Zustände arithmetisch erfassen. Anwendungsbeispiele sind weite Gebiete der Künstlichen Intelligenz und die Fotografie oder die Handschriftenerkennung.


    F/W
    (Firmware)
    Firmware ist die Ebene eines Computersystems zur Verknüpfung der Hardware mit dem Betriebssystem. Beisp. die Übermittlung der Eingaben der Tastatur an das Betriebssystem werden durch das BIOS (Binary Input-Output System) weitergegeben. Sie ist insofern unternehmensspezifisch, als gegenüber dem Standardsystem zusätzliche Feature wie Leistungssteigerungen, Datensicherheit, erleichterter Anschluß von Peripheriegeräten etc. über die Firmware realiseirt werden können.