Übergangszeit
(Transfer time; transit time)
bezeichnet die Zeit, die ein Auftrag nach Abschluß eines Arbeitsgangs am vorgelagerten Arbeitsplatz bis zum Beginn der Bearbeitung am nachgelagerten Arbeitsplatz planerisch benötigt. Diese Zeit dient, zusammen mit den Rüst- und Bearbeitungszeiten aus dem Arbeitsplan, zur Durchlaufterminierung von Aufträgen in der Fertigungsterminplanung und -steuerung. Die Werte für die Übergangszeit werden entweder fest angegeben (z. B. eine Schicht pro Arbeitsgang) oder einer Übergangszeit-Matrix (Transitzeit-Matrix) entnommen, in der ein Wert für jeden Übergang von einem Arbeitsplatz zu einem anderen festgelegt ist. Dabei entsteht das Problem der Festlegung der Übergangszeit. Je mehr "Sicherheiten" eingebaut werden, desto geringer ist die Gefahr von Abrissen in der Produktion, jedoch steigen die Bestände und die Durchlaufzeiten.


Überlieferung
(Overdelivery)
Die Menge, die über der vereinbarten Liefermenge, angeliefert worden ist. Im Falle, daß diese Übermenge nicht verbraucht werden kann, wird der Lieferant die Überschußmenge zurücknehmen bzw. für die Bestandkosten beim Abnehmer aufkommen.


Überstunden
(Overtime)
liegen vor, wenn die regelmäßige Arbeitszeit, die im Tarifvertrag, in einer Betriebsvereinbarung oder im Arbeitsvertrag festgelegt wurde, überschritten wird. Davon zu unterscheiden ist die Mehrarbeit, die erst bei einer Überschreitung der gesetzlich festgelegten Arbeitszeit vorliegt. Eine besondere Vergütung von Überstunden ist in den Tarifverträgen geregelt.


Übertragungsarten
(Data transfer modes)
=> Datenübertragung


Ultima-Ratio-Prinzip
=> Verhältnismäßigkeitsgrundsatz


Umgruppierung
=> Eingruppierung


Umrüstrezept (Prozeßindustrie)
Rezept, das beschreibt, welche Tätigkeiten notwendig sind, um eine Prozeßeinheit von einem Ausgangszustand in einen Folgezustand zu überführen.


Umsatzrendite
=> Return on Investment, => ROI


Umschlagshäufigkeit
(Turnover rate)
ist eine Kenngröße der Bestandsplanung und dient zur Lagerauslegung bzw. -optimierung. Die Umschlagshäufigkeit ist eine Kennzahl zur Ermittlung des im Lager gebundenen Kapitals. Der Gesamtverbrauch eines Materials während einer Periode wird durch den durchschnittlichen Bestand dieses Materials am Lager während dieser Periode dividiert. Gewünscht ist eine möglichst hohe Umschlagshäufigkeit.


Umsetzung
(Reallocation)
eines Mitarbeiters liegt vor, wenn ihm für einen kurzfristigen Zeitraum (kürzer als einen Monat) ein andersartiger Aufgabenbereich übertragen wird oder wenn er nicht ständig an gleichen Arbeitsplatz beschäftigt ist (z.B. Montagearbeiter, Bauarbeiter). Im Gegensatz zur Versetzung ist die Umsetzung nicht mitbestimmungspflichtig.


Umwelterklärung
(Environmental awareness committment)
ist die von einem Unternehmen gemäß der EU-Verordnung Nr.1836/93 vom 29.Juni 1993 (Öko-Audit-Verordnung), insbesondere gemäß Artikel 5, abgefaßte Erklärung zur Unterrichtung der Öffentlichkeit.
Aus der Umwelterklärung kann die Öffentlichkeit entnehmen, welche Umweltfaktoren an dem Betriebsstandort gegeben sind und wie die Umweltpolitik, -programme und -ziele sowie das Umweltmanagement des Unternehmens aussehen.


Umweltbetriebsprüfung
ein Managementinstrument, das eine systematische, dokumentierte, regelmäßige und objektive Bewertung der Leistung der Organisation, des Managements und der Abläufe zum Schutz der Umwelt umfaßt.
Durch die Umweltbetriebsprüfung kann eine Beurteilung der Übereinstimmung mit der Unternehmenspolitik im Umweltbereich erfolgen. Die Managementkontrolle von Verhaltensweisen, die eine Auswirkung auf die Umwelt haben können, wird dadurch erleichtert.


Umweltgerechter Einkauf
(Environment-oriented purchasing)
Bestreben bei der Beschaffung, Umweltaspekte besonders zu berücksichtigen. Eine umweltorientierte Beschaffung wird z.T. durch Gesetze und Richtlinien wie zur Einhaltung zu Gefahrenstoffen, EMV, Transportwegen erzwungen, sollte aber auch aus Eigenantrieb an Bedeutung gewinnen. Umweltgerecht sind Einkaufstätigkeiten dann, wenn z.B. die Rückgabe gebrauchter Stoffe und/oder die Verwendung von Mehrweg- und Pendelverpackungen vereinbart werden. Das Ziel des umweltgerechten Einkaufs kollidiert gelegentlich mit Kostenzielen.


Umwelthandbuch
(Environmental handbook)
Das Umwelthandbuch ist ein Dokumentationsbaustein des Umweltmanagementsystems. Neben einer Beschreibung des Ist-Zustandes enthält es Aussagen über Umweltpolitik, Ziele und Programme.


Umwelt-Management-System
(Environmental protection system)
Das Umweltmanagementsystem dient zur Einrichtung und Aufrechterhaltung einer Organisationsstruktur zur Umsetzung der Umweltpolitik des Unternehmens. Es legt die Verantwortung und die Zusammenarbeit bezüglich des Umweltschutzes im Unternehmen fest. Es erstreckt sich auf alle organisatorischen und technischen Maßnahmen im Unternehmen. Es gewährleistet die Erfüllung der betrieblichen Umweltpolitik und führt zu einer laufenden Verbesserung der betrieblichen Umweltsituation.


Unfertige Erzeugnisse
(Semi-finished goods)
=> Halberzeugnisse


Unique parts
Teile, die in nur einem Produkt Verwendung finden, werden als unique parts bezeichnet. Den Vorteilen der sehr kundenspezifischen Auslegung der Lösungen stehen gravierende Nachteile in Beschaffung und Fertigung gegenüber, wo keine Größenvorteile erzielt werden, sondern im Gegenteil übermäßiger Handlings- und Abstimmungsaufwand anfällt, während sich bei Standardteilen die administrativen und Einsteuerungsaktivitäten auf eine große Menge gleicher Teile verteilen. Die Total Costs of Ownership sind demzufolge bei unique parts besonders hoch.


Unix
Universell einsetzbares Betriebssystem für Rechner jeglicher Größe. Es erlaubt Mehrbenutzer-Betrieb und Multitasking. Zudem zeichnet es sich durch integrierte umfangreiche Kommunikationsfähigkeiten aus. Unix existiert in vielen Dialekten und Varianten.


Unklardauer
(Time to repair)
ist ein Begriff aus der Zuverlässigkeit (DIN 40 0441) und beschreibt das Intervall der Anwendungsdauer vom Ausfallzeitpunkt an bis zum Wiedereintritt der Funktionsfähigkeit einer instandzusetzenden Einheit. Klardauer und Unklardauer zusammen ergeben jeweils das ganze Intervall der Anwendungsdauer zwischen zwei aufeinanderfolgenden Ausfällen bei instandzusetzenden Produkten. Ist die Unklardauer identisch mit der Reparaturzeit, wird sie auch Reparaturdauer genannt. Der Erwartungswert für eine Gesamtheit gleichartiger Reparaturzeiten ist die mittlere Reparaturdauer (engl. MTTR, Mean Time To Repair). Für nicht instandzusetzende Einheiten entfällt die Unklardauer.


Unkosten
(Cost)
veraltete Bezeichnung für Kostenträger-Gemeinkosten, welche früher auch als Zuschlagskosten, Umlagekosten, indirekte oder unproduktive Kosten bezeichnet wurden. Die Bezeichnung unproduktive Kosten oder Unkosten ist mißverständlich; sie sollen den wertbildenden Charakter der Gemeinkosten nicht abstreiten.


Unlauterer Wettbewerb
(Unfair competition)
basierend auf dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) sollen mit einem differenzierten System von Verhaltensnormen und Regelungen die Interessen der Verbraucher, der Mitbewerber und der Allgemeinheit geschützt werden. Als solches sind Handlungen, die gegen die guten Sitten verstoßen, zum Zwecke des Wettbewerbs verboten (Generalklausel des §1 UWG). Hier sind fünf Tatbestände zu unterscheiden: Kundenfang, Behinderung, Ausbeutung, Rechtsbruch und Marktstörung. Die Generalklausel des §3 UWG ergänzt mit einem Verbot von irreführenden Angaben in der Werbung den §1 des UWG. Desweiteren werden verschiedene Sondertatbestände stark eingeschränkt (Werbe- und Verkaufsaktionen in Form von Sonderveranstaltungen wie Jubiläums- oder Schlußverkäufe) oder verboten (Bestechung von Beschäftigten, Geheimnisverrat). Verstöße gegen den unlauteren Wettbewerb können mit Unterlassungsansprüchen, Abmahnung und Schadensersatzforderungen geahndet werden.


Unternehmensleitbild
(Corporate vision)
auch: Unternehmensgrundsätze. Schriftlich fixierte und konzentriert fomulierte Handlungs- und Entscheidungsprinzipien eines Unternehmens, die meist für jedermann zugänglich sind. Inhaltlich werden in Leitbildern i. Allg. die Grundsätze der Kultur, der Strategie, der angestrebten Organisations- und Personalentwicklung und der Mitarbeiterführung beschrieben. Sie bilden damit einen Rahmen für die Zusammenarbeit und die Zielorientierung innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Unternehmensleitbildern wird eine zentrale Rolle für die Gestaltung der Unternehmenskultur zugeschrieben. Darüber hinaus dienen sie dazu, die Unternehmensziele, das Selbstverständnis und die Zukunftsvorstellungen zu klären bzw. neu auszurichten, sie legen die grundlegende Ausrichtung und Orientierung des Unternehmens fest und bieten damit eine Verhaltenssicherheit (Wertegerüst) und eine Entscheidungs-koordinierung für die Mitarbeiter, ggf. deren Sanktionierung bei dem Leitbild entgegenstehenden Handlungsweisen. Leitbilder sollen auch dazu beitragen, die gesellschaftliche Akzeptanz und die Kommunikation des Unternehmens in einer zunehmend kritischen Öffentlichkeit zu fördern. Mit der gestiegenen Bedeutung für Unternehmen, sich nach außen in einer auch gesellschaftsorientierten Unternehmensphilosophie darzustellen und nach innen stärker die eigenen Unternehmenskultur zu gestalten, werden in den letzten Jahren zunehmend Unternehmensleitbilder verfaßt und inhaltlich ausgeweitet.


Unterstützungskassen
sind rechtlich selbständige Einrichtungen, meist als GmbH oder als eingetragener Verein, die allein durch Beiträge des Unternehmens finanziert werden, um aus den vorhandenen Mitteln einmalige oder wiederkehrende Leistungen an Mitarbeiter oder ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens finanzieren zu können, so z.B. für die betriebliche Altersversorgung oder im Falle von Invalidität oder Tod. Die Versorgungsleistungen der Unterstützungskasse sind ohne Rechtsanspruch; durch ihre Gesellschaftsform unterliegen sie nicht der Versicherungsaufsicht und sind steuerlich begünstigt. Ein einmal in der Unterstützungskasse vorhandenes Vermögen kann nicht an das Unternehmen zurück übertragen werden.


Urabstimmung
(Strike ballot; strike vote)
Abstimmung der Mitglieder einer Gewerkschaft über die Durchführung eines Streiks als Mittel des Arbeitskampfes. Wird vom Gewerkschaftsvorstand auf Empfehlung der Tarifkommission initiiert, wenn Tarifverhandlungen auch nach dem Schlichtungsverfahren gescheitert sind. Der Gewerkschaftsvorstand ist dabei in seiner Entscheidung über die Durchführung einer Urabstimmung frei, ebenso ist es nach den Arbeitskampfrichtlinien des DGB den Einzelgewerkschaften überlassen, ob einem Streik überhaupt eine Urabstimmung vorausgehen soll. Findet eine Urabstimmung statt, so hängt die Entscheidung für einen Streik davon ab, daß mindestens 75% der abstimmenden Mitglieder dafür stimmen. Auch nach einem solchen Ausgang ist der Vorstand nicht zur Ausrufung der Arbeitsniederlegung verpflichtet, er kann erneut verhandeln. Kommt es hier zu einem Verhandlungsergebnis, muß eine zweite Urabstimmung stattfinden, bei der wiederum eine Mehrheit von 75% für einen Streikentscheidung notwendig sind.


Urheberrecht
(Copyright)
Geistige, persönliche, schöpferische Leistungen können durch das Urheberrecht geschützt werden. Es erlischt siebzig Jahre nach dem Tod des Urhebers. Unter das Urheberrecht fallen Aufsätze, Bücher, Bilder, Musikstücke, Zeichnungen, Pläne, Filme, Fotos, Bauwerke sowie EDV-Programme. Die Anmeldung bei einem Amt ist in Deutschland nicht vorgesehen; der Urheber muß jedoch bei Streitfällen einen Nachweis seiner Urheberschaft erbringen. Er kann Ansprüche auf Schadenersatz geltend machen oder die unberechtigte Nutzung seines "Produktes" unterbinden.


Urlaub
(Vacation)
=> Bundesurlaubsgesetz (BUrlG)


User
bezeichnet die Anwender, Benutzer von Anwendungsprogrammen. Software-Ersteller lassen ihre Produkte von sogenannten Alpha-Usern testen, um die Handhabbarkeit und Anwendungsfreundlichkeit (Usability) zu verbessern und Fehler zu ermitteln.


UWG
Gesetz gegen den Unlauteren Wettbewerb (
=> Unlauterer Wettbewerb).